Freitag, 13. Januar 2023

Tagebuchschreiben

 

 Irgendwo las ich, dass Tagebuchschreiben unter jungen Leuten immer noch "in" ist. Das
überrascht mich ein wenig, da ich annahm, die jungen Leute interessieren sich mehr für
Smartphones und Computer. Ich selbst habe als Jugendliche auch ein Tagebuch geführt
und den leeren Seiten meine Gedanken und Träume anvertraut. Richtig gerne habe ich das
getan. Aus Zeitgründen habe ich es dann irgendwann aufgegeben, auch weil ich fand, dass
ich dafür inzwischen zu alt war. Das ging mir mit dem Poesiealbum genauso.
Es hat eben alles seine Zeit.
 

 Barbados 1982 -Die Insel war eine Zeitlang mein Zuhause. Nach meiner Rückkehr in die
Heimat habe ich versucht, das Erlebte in einem Buch festzuhalten. Es wäre einfacher
gewesen, hätte ich damals ein Tagebuch geführt.

~*~

Heute bereue ich das. Ich hätte gerne gewusst, was mich damals so beschäftigt hat und welche
Gedanken mir durch den Kopf gingen. Wovon ich geträumt habe, weiß ich allerdings auch
heute noch - zumal einige dieser Träume in Erfüllung gegangen sind.
 
Tagebuch führe ich heute wieder, wenn auch nicht auf die altmodische Art, in einem Büchlein,
sondern fein säuberlich aufgelistet in einem Computerordner. Ein Blog ist ja so eine Art Tage-
buch, auch wenn man der Öffentlich natürlich nicht alle Gedanke preisgibt. Eigentlich schreibe
ich für mich selbst, über das, was mich beschäftigt, berührt, interessiert, ärgert und erfreut.
Natürlich kommen auch Erinnerungen nicht zu kurz. Erinnerungen sind besonders wichtig,
weil man im Rückblick alles sehr viel klarer sieht und versteht, warum manches genau
so und nicht anders geschehen musste. Es gibt einen wunderbaren Spruch, der da lautet:

Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk.
Der Andere eine Lektion.

 Und tatsächlich habe ich mich schon oft gefragt, warum ich gerade diesem oder jenem Mensch
begegnen musste. Heute habe ich eine Ahnung, warum das genau zu diesem Zeitpunkt so
geschehen musste.

So ein Tagebuch kann auch hilfreich sein, weil man sich so einiges von der Seele schreiben
kann und somit den Kopf freibekommt. Man kann seine Gedanken durch das Schreiben besser
sortieren und zu neuen Erkenntnissen kommen. Das Schreiben hilft mir beim Denken. Es ist
erstaunlich, aber durch das Schreiben, lernt man sich selbst sogar besser kennen.
Da ich inzwischen seit 10 Jahren schreibe, also hier im Blog, kann ich auch immer mal nach-
schauen, was mich zu einem bestimmten Zeitpunkt beschäftigt hat. Es hilft also auch sich an
bestimmte Ereignisse zu erinnern oder Gedanken aufleben zu lassen, die mir einmal durch den
Kopf gingen.

Schreiben hat obendrein noch den Vorteil, dass die kleinen grauen Gehirnzellen im Alter
trainiert werden, denn oft kommt es vor, dass mir ein bestimmtes Wort oder ein bestimmter
Begriff nicht einfallen will. Das ist ziemlich zermürbend, zumal mein Wortschatz eh recht
begrenzt ist. Jetzt, in der kalten, trüben Jahreszeit macht es ganz besonderen Spaß zu schreiben.
 Allerdings achte ich auch darauf, dass ich nicht zu lange sitze und genug Bewegung habe.
Zu langes Sitzen - gerade wenn das trübe Wetter nicht unbedingt einlädt, vor die Türe zu
gehen, ist nicht gut für den Rücken.
Genug Bewegung muss also täglich sein, damit die alten Knochen über den Winter nicht
ganz einrosten.
 
Außerdem - wer schreibt, der bleibt !

~*~
 
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Bild oben: Pixabay

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