Sie alle geben sich jetzt die Ehre und blühen in leuchtenden Farben.
Das Schmuckkörbchen - auch Cosmea genannt, unverkennbares, blaues Männertreu
und mit großer Verspätung die Pfingstrose, die gerne von den Bienchen besucht wird.
Es blühen außerdem der Goldfelberich, eine winterharte Staude, die auch Pfennigkraut
genannt wird, eine hängende Jasmin-Sorte, erste Rittersporne öffnen ihre Knospen,
und noch einmal andere Pfingstrosen, die ebenfalls das Pfingstfest verpennpasst haben
und erst jetzt blühen sowie Geranien, die in keinem Sommer fehlen dürfen.
Die Cosmea noch einmal vergrößert.
Ich kann mich noch gut an das leuchtend rosa blühenden Schmuckkörbchen erinnern.
In meiner Kindheit blühte sie schon im Garten meiner Großmutter, die diese Hübsche
auch gerne mal mit anderen Schnittblumen zusammen in einer Vase arrangierte.
Ich staune immer wieder, wie viele Erinnerungen ein Leben lang erhalten bleiben.
Manche Erinnerungen werden oft nur durch einen Duft geweckt, oder den Anblick
einer Blume, eines Bildes, eines Fotos, durch ein Lied oder ein Stück Kuchen.
Sie bringen uns Momente unseres Lebens zurück, die weit zurück in der Vergangenheit
liegen, aber jederzeit wieder lebendig werden können, wenn wir sie wie in einem Film
vor unserem geistigen Auge ablaufen lassen.
Erinnerungen sind etwas sehr Wertvolles, weil wir für unser weiteres Leben
sehr viel daraus lernen können. Vor allem aus den Begegnungen mit anderen Menschen,
die uns, ohne dass uns das so richtig bewusst wird, einen Spiegel vorhalten.
Denn unser Verhalten anderen Menschen gegenüber sagt sehr viel über uns selbst aus.
Vorausgesetzt wir sind bereit, über unsere Begegnungen und Gespräche mit anderen
Menschen, nachzudenken. Denn nur so können wir uns auch selbst kennenlernen und
wenn notwendig, unser Verhalten ändern.
Die wichtigste Begegnung im Leben eines Menschen ist und bleibt allerdings:
Die Begegnung mit sich selbst.
Leider lenken wir uns aber immer wieder mit allen möglichen Beschäftigungen und
Vergnügungen von uns selbst ab - gerade so - als würden wir vor uns selbst fliehen
wollen. Wie können wir uns aber selbst kennenlernen, wenn wir ständig auf der Flucht
vor uns selbst sind? Dieses Fliehen vor uns selbst ist außerdem zwecklos, denn egal
wohin wir auch gehen, wir nehmen uns ja selbst immer dorthin mit.
Wir können uns also gar nicht selbst aus dem Wege gehen.
Es fällt uns einfach nur sehr schwer mit uns alleine zu sein, unsere eigene Gesellschaft
ertragen zu müssen; es mit uns selbst auszuhalten.
Je früher im Leben wir uns also Zeit für uns selbst nehmen, uns mit uns selbst auseinander
setzen, umso früher lernen wir uns auch selbst kennen. Wir lernen unsere Schwächen und
unsere Stärken kennen. Und wenn wir erst einmal wissen, wer wird sind und wie wir sind,
dann erkennen wir auch sehr schnell, was wir im Leben wollen und was nicht.
Der Weg durch unser Leben wird dadurch wesentlich leichter, weil wir uns weniger
verirren, verlaufen oder viele Umwege gehen, die vermeidbar wären.
Hürden oder Steine, die uns im Wege sind, erkennen wir rechtzeitig,
bevor wir darüber stolpern- und sogar hinfallen könnten.
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Es ist so wichtig, sich selbst zu kennen.
Weil nur wir selbst uns im Leben auf uns verlassen können.
Verlassen wir uns auf andere, sind wir oft verlassen !
(Schneewitchen - eine Märchenrose)
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