Sonntag, 19. Juni 2022

Sommer, Sonne, Hitzewelle

 An diesen unerwartet heißen Junitagen bin ich für jedes schattige Plätzchen
im Garten dankbar. Aber auch für die wunderschönen Rosen, denen dieses
Wetter bisher bestens bekommt und natürlich allen anderen Blumen und
Pflanzen, Sträuchern und Bäumen, die mir so viel Freude bereiten.
Der Garten, von Freunden auch gerne als Paradies bezeichnet, ist wahrlich
ein Geschenk, für das ich wirklich von ganzem Herzen dankbar bin. Manchmal
kann ich dieses Glück kaum fassen, denn in einer Großstadt leben zu müssen,
ist für mich unvorstellbar geworden.
Heute also eine weitere Fotoauswahl einiger Garten-Impressionen im
Rosenmonat Juni.
 

 Manchmal wünschte ich mir, die Zeit anhalten oder zurückdrehen zu können,
wenn auch nur für eine kurze und in eine bestimmte Zeit.

Nein, jung sein möchte ich heutzutage nicht mehr, auch wenn ich wunderschöne
Erinnerungen mit früheren Zeiten verbinde. Auch das Heimatgefühl ist in dieser kalten,
oft brutalen und von Gewalt, Kriminalität, Ungerechtigkeit und Krisen geprägten Zeit,
verloren gegangen. Die Gedanken an die Heimat meiner Kindheit und Jugend war geprägt
von liebevoller Geborgenheit und Harmonie. Alles war so friedlich, so unbeschwert,
so vertraut. Heute dagegen ist mir mein Heimatland fremd geworden - fremde Kulturen,
mit denen unsere Werte und Traditionen immer mehr verloren gehen.
 Es ist so traurig, so unfassbar, was aus diesem Land und der Welt geworden ist.
Alles ringsherum scheint irgendwie zusammenzubrechen. Eigentlich überrascht mich
das nicht weiter, denn man konnte es kommen sehen. Es war nur eine Frage der Zeit,
wann uns die Globalisierung und Abhängigkeit von Lieferanten aus aller Welt um
die Ohren fliegen würde. Eine Krise jagt die nächste und das scheint erst der Anfang
zu sein. Immer mehr, immer weiter, immer höher, immer schneller muss einfach
irgendwann kollabieren. Darüber habe ich schon vor etlichen Jahren hier im Blog
geschrieben. Jetzt scheint es so weit zu sein - ausgelöst von diesem sich für einen
Zar haltenden Kleingeist. Nun ja, irgendeinen Auslöser braucht es wohl immer,
egal welcher Grund dafür herhalten muss. Dummheit und Größenwahn haben auf dieser
Welt in allen Jahrhunderten sehr viel Leid und Zerstörung angerichtet. Daran wird sich
auch in einer zivilisierten Welt wohl nichts ändern. Macht führt eben auch zu Macht-
missbrauch. Andererseits liegt in allen Krisen auch ein Neuanfang. Die Menschen
könnten sich wieder der Werte besinnen und endlich begreifen, dass nichts, aber auch
rein gar nichts selbstverständlich ist. Auch keine warme Wohnung im Winter oder günstige
Lebensmittel. Wir haben den Wohlstand als Selbstverständlichkeit hingenommen und
sehen nun, dass es keineswegs selbstverständlich ist, alles immer und zu jeder Zeit zur
Verfügung zu haben. Auch Frieden ist nicht selbstverständlich. Vielleicht sollten wir diese
Krisenzeiten einfach mal nutzen und über Wertschätzung, Dankbarkeit, Demut und
Genügsamkeit ausgiebig nachzudenken. Wir könnten lernen, wertzuschätzen,
statt wegzuwerfen und zu verschwenden.
Schaden kann es jedenfalls nicht.

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Such nicht immer, was dir fehle,
Demut fülle deine Seele,
Dank erfülle dein Gemüt.
Alle Blumen, alle Blümchen,
und darunter selbst ein Rühmchen,
haben auch für dich geblüht!

Theodor Fontane
(1819 - 1898)

~*~

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Sonntag, 5. Juni 2022

Veregnete Pfingsten

haben auch ihre Vorteile. Dieser ausgiebige Landregen ist ein Segen für die Natur, denn
die heißen Sommertage werden sicherlich schon in den Startlöchern stehen. Schade ist nur,
dass die Rosen unter diesem starken Regen leiden werden. Die Rhododendren sind bereits
verblüht, sodass der Regen ihnen nichts mehr anhaben kann. Und ich bin froh, dass sich
dieses "schlechte" Wetter bisher nicht wie angekündigt zu einem Unwetter mit Hagel,
Gewitter, Sturmböen und Tornados entwickelt hat. Dennoch sieht es, wenn ich aus dem
Fenster schaue, ziemlich ungemütlich aus da draußen, obwohl ich solche Landregentage
eigentlich sehr gerne mag. Also habe ich die Zeit genutzt und mal wieder alle Fotos der
letzten Wochen sortiert und daraus Collagen gezaubert. Das hat bei einer Kanne heißem
Tee - es ist merklich abgekühlt - richtig Freude gemacht. Man kann eben allem auch eine
positive Seite abgewinnen.
Es gibt viel anzuschauen - von allem etwas - bei Regen und bei Sonnenschein.

Sie blühen jetzt, Rosen, Lupinen und Deutzie
Leonardo da Vinci, mit der Königin des Waldes, dem Fingerhut
Auch das gibt es im Garten, d.h. im Hochbeet: Salat, Radieschen,
scharfe Pepperoni
Salbei, Minze von Stecklingen gezogen und die Petersilie von Samen
Eden-Rose, Funkie und ein Zweig des Japan-Bäumchens im Regen
Regentropfen mit Fliege
Regentropfen gehören zu meinen Lieblingsmotiven
Fingerhüte und gefüllte Petunien
Abenddämmerung über dem Wald und Wildblumen
No-name-Rose, Walderdbeeren und Farn mit Funkien
Deutzie, Eden-Rose und Holunderblüte
Märchenrose, Leonardo da Vinci-Rose und Bauernjasmin
Blick aus dem Fenster in den Garten, Deutzie und Sebastian Kneipp-Rose
Und weitere Garten-Impressionen

 Johannisbeeren, die ersten Äpfel und der Holunderstrauch

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Es ist mir inzwischen tatsächlich gelungen, meinen Nachrichten-Konsum merklich zu
reduzieren. Und ich stelle fest, es bekommt mir richtig gut. Informiert bin ich trotzdem,
weil ich das, was mich wirklich interessiert lese und alle anderen Schlagzeilen nur mal
so überfliege. Dafür habe ich sehr viel mehr Zeit im Garten mit den Knuddels verbracht,
was uns allen aufgrund der Bewegung gutgetan hat. Natürlich haben wir auch gefaulenzt.
Ich wäre nicht ich, wenn ich mir nicht in der Mittagszeit eine längere Pause auf der Liege
entweder unter einem Sonnenschirm oder der Markise gönnen würde.
Es ist jedes Jahr eine Wohltat in den blauen Himmel und all das Grün und Blühende zu
schauen - die Seele baumeln zu lassen. Es blüht alles so früh und wunderschön in
diesem Jahr und es wächst wie verrückt. Meine kleinen, weißen Vampire haben sich
vom Acker gemacht und die Blattläuse gleich mitgenommen.
Die Bienen und Hummeln tummeln sich überall dort, wo gerade etwas blüht. Nur
Schmetterlinge sehe ich kaum - vielleicht ist es auch noch ein bisschen zu früh. Meist
tauchen sie ja erst im Juni oder Juli auf. Schaun wir mal, wer uns so alles besucht.
Die Wärme - nicht Hitze - tut einfach gut - ich genieße es sehr, auch wenn die Pfingst-
tage, mit gerade mal 20 Grad, recht kühl sind. Dafür ist die Luftfeuchtigkeit mit 92%
sehr hoch. Nun ja, besser, als wenn alles zu trocken ist.
 
Ich mag es so sehr, dem Regen zu lauschen. Selbst das ist Balsam für die Seele und
wer möchte in diesen Zeiten seiner Seele nicht etwas Gutes tun !? 

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