Montag, 30. Mai 2022

Es gibt eine Stille

 


Diese Stille, diese Ruhe des Sees wirkt so entspannend auf den Geist
und die Seele. Nicht der Hauch einer Brise regt sich in der milden
Sommerluft. Nur die Stille ist zu spüren, nur die Natur zu fühlen und
der eigene Atem wahrzunehmen. Nichts bewegt sich an diesem Fleckchen
Erde. Selbst die Vögelchen scheinen verstummt zu sein. Kein Lärm,
nicht einmal aus der Ferne dringt Lärm bis zu diesem Fleckchen Natur
vor.
Welch ein Frieden!

Es wirkt beinahe unwirklich, dieses Fleckchen Natur, so außerirdisch,
so, als würde es nicht zu dieser Welt gehören. Es ist so still, so
regungs- und bewegungslos, so in Ruhe gelassen, weil es noch nicht
von Menschen überrumpelt und von ihnen zerstört wurde. Noch ist es
sich selbst überlassen, darf sein, was es ist - ein unberührtes
Fleckchen Natur inmitten einer aus den Fugen geratenen Welt. Einer
Welt, die zu einem Tollhaus verkommen ist. Einer Welt, in der
Menschen, die Natur, das Leben und den Lebensraum anderer Menschen
zerstören, ja sogar töten. Einer Welt, in der die Hoffnung auf
Frieden mit jedem Tag, der vergeht, ein bisschen mehr schwindet.
Ach, könnten Menschen doch auch mal so ruhig und klar sein, wie
dieser See.
Könnten sie doch einfach mal still sein und schweigen, wie diese
Natur und sich fragen, ob das, was sie tun, auch mit ihrem Gewissen
vereinbar ist. Sie könnten sich selbst wahrnehmen, das Leben fühlen
und auf die Stimme ihres Herzens und ihrer Seele hören. Würden sie
nur eine Weile den Anblick dieser friedlichen Natur in sich aufsaugen,
sie würden ihren Kopf von allen trüben Gedanken befreien können und
ganz ruhig werden. Sie könnten sich wieder auf das Wesentliche
besinnen, sich von ihrer inneren Unruhe und ihrer Rastlosigkeit,
von allem, was ihre Gedanken vernebelt befreien und aus ihrem trüben
Gedankensumpf, in dem sie versunken sind, wieder auftauchen, bis sie
so still und klar werden, wie dieser ruhige See inmitten dieser
stillen, friedlichen Natur.

Nur wer sich Zeit nimmt, für heilsamen Erholungspausen, indem er mit
Körper, Geist und Seele in die friedliche Natur eintaucht, der wird
eine innige Freude empfinden, die zu einer heiteren Gelassenheit
führt und ihn mit tiefer Demut und Dankbarkeit erfüllen.

Menschen, die heiter und gelassen sind, können jeden Tag ein Fest
für die Sinne feiern - trotz aller Widrigkeiten in dieser Welt.
Und wenn die Menschheit lernte, öfter zu schweigen und sich wieder
auf Werte und das Wesentliche zu besinnen, wer weiß, vielleicht
würden dann eines guten Tages auch die Waffen schweigen.

Wenn bloß das Wörtchen "wenn" nicht wäre!

*

Es gibt eine Stille,
in der man meint,
man müsse die einzelnen Minuten hören,
wie sie in den Ozean
der Ewigkeit hinuntertropfen.
 
Adalbert Stifter
 
~*~
 
Diesen Text hatte ich vor ein paar Jahren bereits veröffentlicht.

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Bild: Pixabay

Samstag, 28. Mai 2022

Die kleine, weiße Fliege

 Bei der kleinen, weißen Fliege handelt es sich nicht um ein Märchen oder eine lustige
Kindergeschichte.
 
 
 
Nein, es ist ein winziger Plagegeist, der über meine schönen Rhododendren herfällt. Und sie
ist nicht alleine, diese kleine winzige Fliege, sie hat sich im Garten ausgebreitet und scheint
sich bei dem reichhaltigen Angebot sehr wohl zu fühlen, denn sie vermehrt sich in rasender
Geschwindigkeit. Sie wird auch Mottenschildlaus genannte. Kaum sichtbar macht sie sich
über frisches Grün an Zierpflanzen her. Wie ein Vampir saugt sie die frischen, grünen Blätter
aus und lässt sie quasi austrocknen. Dabei hinterlässt sie so eine Art schwarzen Honigtau auf
den Blättern, wodurch Pilzkrankheiten entstehen. Dadurch können die Pflanzen einen großen
Schaden erleiden. Eingeschleppt wurde diese Schildlaus wohl aus den Tropen, denn sie mögen
es feuchtwarm. Es herrschen also derzeit ideale Bedingungen, in denen sich dieser kleine
Vampir so richtig wohlfühlt. Bei mir löst das eher so eine Art Verzweiflung aus. Also muss
Abhilfe geschaffen werden, bevor meine armen Pflanzen ausgesaugt werden.

 
 
 
Befallen ist neben den Rhododendren auch der Bambus. Abhilfe habe ich im Netz gefunden.
"Mein schöner Garten" ist eine Webseite, auf der ich schon viele gute Tipps und Anregungen
gefunden habe. So auch in diesem Fall.
Also man nehme: 10 Tropfen Teebaumöl, 1-2 Esslöffel Rapsöl, 1 Tropen Spülmittel, vermische
das Ganze mit 1 Liter Wasser und fülle es in eine Sprühflasche. Mit dieser mache man sich in
den frühen Morgen- oder Abendstunden auf den Weg durch den Garten und sprühe die be-
fallenen Pflanzen damit ein. Diese Prozedur wiederhole man nach ein paar Tagen und hoffe,
dass sich die Schildläuse auf Nimmerwiedersehen aus dem Garten verabschieden. Jetzt hoffe
ich, dass die kleine, weiße Fliege sich in Zukunft von meinem Garten fernhält
 
Ja, die Klima- und Wetterveränderungen sowie die zunehmenden eingeschleppten Insekten aus
aller Welt, haben auch gravierende Auswirkungen für Hobbygärtnern und sind die weniger
erfreulichen Seiten des Gärtners.
 
Den Garten des Paradieses betritt man nicht mit den Füßen,
sondern mit dem Herzen.
Bernhard von Clairvau
 
~*~
 

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Montag, 23. Mai 2022

Der Sommer kommt früh

 in diesem Jahr und war bis zu den Unwettern in der vergangenen Woche auch viel zu
trocken. Das hat sich gründlich geändert. Das Tief "Emmelinde" fegte über unser Land
hinweg und hat es ordentlich krachen lassen. Schäden in Millionenhöhe hat dieses Tief
verursacht. Mehrere Menschen wurden verletzt und ein Mensch verlor sein Leben.
Während wir uns hier in unserer Gegend endlich über ausgiebigen Regen freuen konnten,
wurde es in anderen Orten NRW's tatsächlich zu einem Katastrophentag. Denn
"Emmelinde" hatte Gewittercluster, Superzellen und Tornados im Gepäck, die in drei
Städten erheblichen Schaden anrichteten. Im TV waren Bilder der Zerstörung zu sehen, wie
man sie nur aus den USA kennt. Und diese Unwetter werden zunehmen. Schon jetzt ist zu
beobachten, dass sie von Jahr zu Jahr schlimmer werden und erhebliche Ausmaße annehmen.

 
Dem Garten tat der Regen gut. Das viele Nass hat dazu geführt, dass die großen Rhododendron-
büsche endlich ihre Knospen geöffnet haben und nun in voller Blüte stehen. Wären sie vor dem
Regen aufgeblüht, hätte der Starkregen sie zunichtegemacht. So aber tummeln sich Bienen und
Hummeln in den Blüten und summen vor lauter Freude lautstark um die Wette. Das linke Foto
zeigt den "Gemeinen Schneeball", der inzwischen zu einem Baum herangewachsen ist. Im
Herbst trägt er rote Beeren, die, so habe ich gelesen, giftig sein sollen - also nicht für den
Verzehr geeignet sind.
"Die Schöne" ist immer wieder eins meiner begehrten Fotomotive ;o).
 
 
Links ein Kirschlorbeerstrauch mit frischen Trieben. Hin und wieder gelingt es mir, einen
Stecklinge dieser Pflanze großzuziehen. Daneben der Stamm eines Schwarzerlebaumes, der
Moos angesetzt hat, weil ich ihn, wenn es sehr trocken ist, mit einem Eimer Wasser versorge.
Rechts: Eine "Jakobsleiter"; sie ist eine wunderbare Rosenbegleiterin.

 
Oben Rose "Relevation", die ich günstig beim Discounter erstanden habe. Sie sieht ein wenig
aus, wie die "Nostalgie Rose". Und hier zeigt sich der "Gemeine Schneeball-Baum" in seiner
ganzen Pracht und Größe. Links - Lady Sunshine und Mr. Moon, ein Geschenk, erschaffen
von einem begabten Künstler.

 
Der Weg durch den hinteren Teil des Gartens, die Nordostseite, mit viel Schatten, der durch einige
hohe Bäume gespendet wird. Links im Bild gedeihen ein paar Rosen in der Mittags- bzw.
Nachmittagssonne und auf der anderen Seite des Weges befinden sich hauptsächlich Funkien
und Hortensien, auf deren Blühen ich in diesem Jahr wohl vergeblich warte. Der Name der
Pflanze rechts ist leider mir entfallen.
 
 
Oben links die "Schneewalzer-Rose", darunter die "Marie Curie" und rechts im Bild die Blüten
des "Gemeinen Schneeballs", dessen Blätter sich im Herbst in den schönsten Farben präsentieren.
Außerdem zieren zu dieser Zeit eben auch die roten Beeren den Baum.
Ein wirklich schöner Anblick.
 
 
Stille Beobachter, die Knuddels und gelber Mohn mit einer Funkie. Bis heute weiß ich nicht,
wie der Mohn in den Garten gekommen ist. Ich habe ja den zerstreuten Professor in Verdacht,
denn hier und da taucht manchmal die eine oder andere kleine Blume aus Samen oder einer
Zwiebel auf, die ich nie in die Erde gebuddelt habe.

 

 
Der Garten zur Südwestseite. Der Rasen sichtlich ausgetrocknet, wird nach dem Regen jetzt wohl
seine grüne Farbe wieder annehmen. Vorausgesetzt, es wird nicht gleich wieder so heiß und trocken
wie in der letzten Woche. Vorerst soll das Wetter wohl wechselhaft bleiben und bereits heute gegen
Abend sind schon wieder Unwetter vorhergesagt. Während Hoch Zeus unbemerkt an uns vorbei-
huschte, macht sich Tief Finja auf den Weg zu uns. Finja hat weitere Gewittern und viel Regen
im Gepäck.
 
Nun ja, wir müssen es nehmen, wie es kommt. Ich bin jedenfalls froh, dass man heutzutage das
Wetter ziemlich genau vorhersagen und ich mich darauf einstellen kann. Auch wenn ich oft alles
was in einem Sturm nicht niet- und nagelfest ist, vorsorglich in Sicherheit bringen muss, so bin
wenn alles vorüber ist, sehr dankbar und freue mich, glimpflich davon gekommen zu sein.

Nicht nur das Wetter spielt verrückt, es ist auch wieder ein neues Virus aufgetaucht, die "Affen-
pocken". Diese Infektion wurde wohl aus Afrika eingeschleppt und breitet sich nicht nur in
unserem Land, sondern auch in anderen Ländern aus. Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausge-
standen. Auch der Krieg in der Ukraine ist noch in vollem Gange. Seit nun mehr drei Monaten
zerstört der russische Tyrann die Ukraine. Rücksichtslos und ohne Skrupel tötet er weiterhin
unschuldige Zivilisten und Soldaten auf beiden Seiten. Inzwischen hat er tausende Menschen
auf dem Gewissen. Und hier steigen derweil die Lebensmittel- und Energiepreise sowie die
Inflationsrate. Ein Ende ist nicht in Sicht. Ich hoffe so sehr, dass sich recht bald eine
diplomatische Lösung ergibt - auch wenn der Tyrann unbedingt siegen will und muss - weil
er sonst seine Macht im Land verliert und um sein Leben bangen muss.

Schlimmer kann es eigentlich nicht mehr kommen. Das Klima spielt verrückt, Hitze in Indien,
Unwetter auch in Kanada, zukünftige Hungersnöte, die neue Flüchtlingsströme auslösen
werden usw. usw., aber so wie ich die Menschheit einschätze ist sie immer noch nicht richtig
aufgewacht. Irgendwie scheint man sich an negative Nachrichten zu gewöhnen, nimmt sie
gar nicht mehr wahr oder verdrängt sie einfach.
Aber lassen wir das - es kommt eh, wie es kommen muss.
Das Rad der Menschheitsgeschichte dreht sich unaufhaltsam weiter.

~*~

Nachrichtensprecher fangen stets mit 'Guten Abend' an
und brauchen dann 15 Minuten, um zu erklären,
dass es kein guter Abend ist.
 
Rudi Carrell
 
~*~

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Donnerstag, 19. Mai 2022

Das Unwetter

 
 Es war schon ein wenig zum Fürchten, als ich heute diese Böenwalze durch das Terrassen-
fenster auf mich zurollen sah. Ich hatte das vor ein paar Jahren schon einmal erlebt und
wusste, was auf mich zukommt, wenn eine solche Böe über das Haus hinwegzieht.
 
 
Mein Puls schnellte augenblicklich in die Höhe. Doch meine Befürchtung stellte sich als
unbegründet heraus. Es wurde schlagartig dunkel, die Böe jedoch gestaltet sich als relativ
harmlos, obwohl die Bäume und Sträucher in alle Richtungen hin - und hergezerrt wurden,
sicher aber tapfer hielten. Das Ganze dauerte etwa eine knappe Stunde, erst dann setzte
der ersehnte Regen ein, für den ich so dankbar bin.


Das nächste Unwetter steht schon in den Startlöchern und soll bereits morgen über uns
hinwegfegen. Beunruhigt bin ich ob der Vorhersage, dass es wesentlich gefährlicher sein
soll, als das Heutige. Zumal auf einigen Online-Wetterdiensten zu lesen war, dass sich
morgen Gewittercluster, Superzellen und Tornados bilden können, wie man sie nur aus
den USA kennt. Auch Hagel und Starkregen mit bis zu 100 Liter pro m2 werden nicht
ausgeschlossen.  Bei diesen Aussichten werde ich wahrscheinlich schlecht schlafen -
was heißt wahrscheinlich - ganz sicher sogar.

Und dabei sah es gestern im Garten noch so friedlich und sommerlich aus, sodass ich
wieder viel Zeit in meinem kleinen Paradies verbringen konnte. 

Auch die ersten Rosen haben inzwischen ihr Knospen geöffnet. Hoffentlich richtet das
morgige Unwetter keine zu großen Schäden an, sowohl in Wald und Garten, als auch im
Rest des Landes. Die Menschen im Ahrtal werden hoffentlich Vorsorge getroffen haben.
Hoffen wir das Beste.

Marie Curie Rose
 
Demnächst werden weitere Rosenfotos folgen. Sofern sie alles schadlos überstehen.
 
"Lass regnen, wenn es regnen will, dem Wetter seinen Lauf;
denn wenn es nicht mehr regnen will, so hört's von selber auf!"
 
Ach, könnte ich die Aussichten auf das morgige (Un-)Wetter doch auch mit
Goethes Humor nehmen - seufz !

~*~

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Dienstag, 17. Mai 2022

Freude im Frührjahr

 bereitet der Garten auch in diesem Jahr. Immer wieder, jedes Jahr freue ich mich über
das neue Leben in der Natur. Sogar das Wetter spielt mit, obwohl es eigentlich schon
viel zu warm ist und mehr regnen müsste. Und trotzdem, Bäume, Sträucher und alles
was sonst noch so wächst und gedeiht, nimmt es wie es ist.
Gerade so, als wollte mir die Natur mitteilen, es ihr gleichzutun. Und ja, ich nehme
mir ein Beispiel daran, dass sich weder die Natur, noch die Vögel, die Eichhörnchen und
was sich sonst noch so in Wald und Garten herumtreibt, darum schert, was in der Welt
geschieht.
Sogar die Landtagswahl am vergangenen Sonntag interessierte mich nicht mehr.
So wie mir inzwischen das ganz politische Theater im Land und in der Welt ziemlich
egal ist - sie machen ja doch, was sie wollen. In ihrer grenzenlosen Ignoranz und
Arroganz dreht sich eh alles nur um deren eigenen Interessen. Das Letzte, was diese in
ihren Elfenbeintürmen existierenden Machtmenschen interessiert, sind die Bürger im
Land und in der Welt. Die Nöte, Sorgen, Bedenken und Probleme der Bürger dieser Welt
interessiert die in ihrer abgehobenen Blase lebenden Machthaber, Herrscher, Tyrannen,
Diktatoren und Autokraten doch nicht im Geringsten. Das Einzige für das die sich
interessieren, sind sie selbst und ihre Machterhaltung.
Ich bin es einfach schlicht und ergreifend leid, meine kostbare Lebenszeit weiterhin
für politischen Themen zu opfern. Sollen sie doch machen, was sie wollen.
Sie werden selbst dafür sorgen, dass die Demokratie bald keine Zukunft mehr hat.
Ob die Menschen sich das jedoch auf Dauer gefallen lassen, bleibt abzuwarten.
Jedenfalls werde ich mich an keiner Wahl mehr beteiligen.
 
Frei nach Kurt Tucholsky:
 "Wenn Wahlen was ändern würden, wären sie verboten.“
 
Nur 55% der Wahlberechtigten haben sich in diesem Jahr an der Landtagswahl in
NRW beteiligt. Keiner der Politiker würde wohl auf die Idee kommen, dass es völlig
unerheblich ist, wer die Wahl gewinnt. Bei diesem Einheitsbrei der Parteien kommt
eh nichts Gescheites mehr raus. Das war bisher so und wird auch in Zukunft so sein.
Es bleibt also alles beim Alten und geht immer schneller den Bach runter. Sowohl hier
im Land, als auch im Rest der Welt.
Vor ein paar Tagen fiel mir ein Spiegel-Magazin vom 18.5.2019 in die Hände, welches
wahrlich das Fürchten lehrt. Das Titelbild zeigt ein düsteres Foto unserer ehemals für
dieses Land verantwortlichen Angela Merkel, mit dem Untertitel:
 
Nach ihr die Finsternis
Angela Merkels apokalyptischer Blick auf die Lage der Welt.
 
 Tja, an dieser Lage war sie ja wohl maßgeblich mitbeteiligt, unsere werte Frau
Dr. Bundeskanzlerin. Sie hat sich genauso wenig um die Bürger und deren Wohl in
unserem Land gekümmert, wie andere Politiker in anderen Ländern auch.

Daher werde ich dem Thema Politik zukünftig keine Beachtung mehr schenken und
mich wieder mehr den erfreulichen Dingen des Lebens zuwenden - wer weiß schon,
wie lange das in dieser chaotischen Welt überhaupt noch möglich ist.
Also werde ich mich lieber am Garten und der Natur erfreuen, statt mir Gedanken
um die Zukunft des Landes und der Welt zu machen. Auffällig ist, dass der Begriff
"dystopisch" im häufiger auftaucht.
Da ich an diesen düsteren Zeiten nichts ändern kann und die Mächtigen sich
weiterhin nur mit sich selbst und ihren eigenen Interessen beschäftigen, werde ich
sie allesamt nur noch verachten. Punkt!
 
Und so habe ich mal wieder ein paar Fotos von meinem geliebten Garten im
Wonnemonat Mai zusammengestellt.

 

„Wer nur um Gewinn kämpft, erntet nichts, wofür es sich lohnt, zu leben.“
Antoine de Saint-Exupéry

Gut zu wissen, dass immer auch mal weise Menschen auf diesem Planeten lebten.
Schade allerdings, dass man den "Leisen" keine Beachtung schenkt.
Wahrgenommen werden nur die Lauten, diejenigen, die rumgrölen, rumpoltern
und wild um sich schlagen.

~*~

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Donnerstag, 5. Mai 2022

Den Frühling festhalten

 
 
jedenfalls in Fotos, denn viel zu schnell geht diese traumhafte Jahreszeit vorüber.
Die Rhododendren beginnen ihr Knospen zu öffnen und genießen die warmen
Sonnenstrahlen. Der Mai ist ihr Monat.
 
  
 
Dieser wunderschön orange blühende Strauch ist eine Azaleen Art und gehört zur
Rhododendron-Familie. Die Blüten sind nicht nur ein Highlight im Garten, sie duften
auch ganz wunderbar. Den Schneeball habe ich erst vor drei oder vier Jahren gepflanzt,
jetzt präsentiert er seine ersten Bällchen. Im Herbst verfärben sich die Blätter in den
schönsten Farben.
 
 
Der Ahornbaum spendet zusammen mit den Angelika-Bäumen viel Schatten, sodass sich dort
hauptsächlich Pflanzen wohlfühlen, die es gerne halbschattig lieben. Zum Beispiel Funkien
und Farne.
 
 
Rhododendren fühlen sich wie auch Hortensien auf dem Waldboden ganz besonders wohl,
leider fehlt es ihnen auch in diesem Jahr vor der Blütezeit wieder an ausreichendem Regen.
Also muss der Wasserschlauch her. Die Hortensien werden auch in diesem Jahr kaum blühen.
Der Frost hat wieder einmal zugeschlagen, nachdem es zuerst sehr warm war und sich die
ersten Triebe bereits hervorgewagt hatten.
 
 
Akeleien, Rhododendron und die orangefarbene Azalee, die bis zu 1,60 m hoch und breit
werden kann. Ich hatte sie im letzten Jahr kräftig zurückgeschnitten, weil sie im Jahr zuvor
etwas blühfaul wurde.


Alle anderen haben die späten frostigen Zeiten jedoch gut überstanden, auch der Weigelistrauch
zeigt sich in diesem Jahr wieder in seiner vollen Blütenpracht. Die Funkien auch Hosta genannt,
kann man, wenn sie zu groß werden, wunderbar teilen. Das habe ich gerade mit großer Freude
getan und sie an anderer Stelle im Garten oder auch in Kübel bzw. größere Töpfe gepflanzt.
 
Es ist wirklich eine Freude und ein großes Vergnügen, sich im Garten "austoben" zu können.
Ich könnte den ganzen Tag im Garten verbringen, wenn es da nicht auch noch den leidigen
Haushalt zu bewältigen gäbe. Daher bin ich für einen Regentag zwischendurch doppelt
dankbar. Also sowohl für den Garten und als auch dafür, dass ich mich dann gezwungener-
maßen im Haus aufhalten muss und mich dann der dortigen Aufgaben widmen kann.

 
Ja, ich würde den Frühling gerne noch eine Weile festhalten, bevor es im Sommer vielleicht
wieder viel zu heiß und viel zu trocken wird - aber warten wir es einfach ab.
Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.
Also ist es das Beste, jeden Tag zu nehmen, wie er kommt und nicht nur das Beste daraus zu
machen, sondern auch jeden zu Tag genießen.
Am Weltgeschehen ändert sich nichts,
 ob ich nun Trübsal blase oder meinen Garten genieße.
 
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Sonntag, 1. Mai 2022

Der Mai ist gekommen

 nun ja, das ist keine Überraschung, denn er kommt ja in jedem Jahr wieder. Nur in diesem
Jahr ist alles etwas anders, nicht so unbeschwert, wie in den vergangenen Jahrzehnten.
Es herrscht immer noch Krieg in Europa und wie es scheint, wird er auch noch eine Weile
andauern, denn der Aggressor in Russland ist auf Krawall eingestellt. Er besitzt nicht die
Größe und schon gar nicht die Weisheit, seinem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine
ein Ende zu setzen und sein Versagen einzugestehen. Die Tötung von unschuldigen Soldaten
und Zivilisten sowie die Zerstörung geht unvermindert weiter. Niemand weiß wie lange
noch und ob dieser Tyrann das Kriegsgeschehen weiter eskalieren lässt, was ihm hoffentlich
nicht gelingt. Die Ukrainer haben meine absolute Hochachtung, denn sie geben auch dank
der Unterstützung westlicher Staaten nicht auf und verteidigen sich weiter gegen diesen Despot.
 
Und so würde ich den Wonnemonat, wie auch die Monate davor, nicht als lebensfroh, heiter
und gelassen bezeichnen. Es liegt dieses Unheilvolle, dieses Ungewisse in der Luft, von dem
man nicht weiß, wie es sich entwickelt. Betrachtet man die Welt in ihrem momentanen Zustand,
dann könnte man meinen, sie bewegt sich mit schnellen Schritten auf den Abgrund zu.
Man kann nur hoffen, dass die Menschheit - wie auch immer - noch rechtzeitig die Kurve
kriegt. Inzwischen sind ja fast alle Länder in irgendeiner Form an diesem Krieg beteiligt,
entweder an der Seite der Ukraine oder an der Seite des brutalen Despoten.

Manchmal erscheint mir das Ganze, wie ein Albtraum, wie etwas, das gerade nicht wirklich
passiert. Das mag daran liegen, dass ich mir so schwer vorstellen kann, dass ein Mensch in
unserer zivilisierten Welt einen Krieg anzettelt und in ein anderes Land einmarschiert, und 
dort wie wild um sich schlägt. Ich hoffe so sehr, dass dieser Krieg ein baldiges Ende hat und
nicht noch mehr unschuldige Menschen getötet werden.

Aber es ist Frühling und der Mai ist da. Ja, und die Bäume schlagen auch aus und präsentieren
sich in frischem, sattem Grün. Ganz besonders die Birken heben sich mit ihren hellgrünen
Blättern so wunderschön vom blauen Himmel ab. Farben, die sich positiv auf unser Gemüt aus-
wirken. Das ist wirklich so, denn an den sonnigen Tagen im Garten, verspürte ich sogar so etwas
wie Heiterkeit und Frohsinn. Die Natur versteht es eben immer wieder, mir ein Lächeln ins
Gesicht zu zaubern, denn wer könnte sich beim Anblick all der Blüten und Farben nicht von
Herzen freuen. Jedenfalls so lange man keine Nachrichten hört und sieht.
 
Und nun ein paar Mai-Impressionen aus dem Frühlingsgarten an heiter bis wolkigen Tagen.
 
Der Mond am frühen Abend, Stechginster und "Kanzan", eine japanische Nelkenkirschblüte
Akeleien, violettes Hasenglöckchen (wachsen und vermehren sich im Garten auch in rosa und
 weiß) und meine geliebten Maiglöckchen
Vergissmeinnicht und die ersten weißen Rhododendren
Der inzwischen gewachsene Ahornbaum, das Paulinchen und die "Schöne" mit Funkien
Scheinquitte, Apfelblüte und der Meister mit Azaleen, roter Kamelie und Scheinquitte
Rosa Hasenglöckchen, japanische Skimmie, deren Blüten einen berauschenden Duft versprühen
und eine Rauchschwalbe, die auf der Roten Liste gefährdeter Vogelarten eingestuft wurde.
Reger Flugverkehr, Kirschlorbeerblüten, die ebenfalls betörend duften und ein naschendes Bienchen
an einer Apfelblüte.
Zarte violette Waldveilchen, Elfenblume und noch einmal Stechginster, ein Magnet für Hummeln
und Bienen.
 Das Paulinchen, auch Lilly genannt, Vergissmeinnicht, die sich fast in jeder Ecke des Gartens
angesiedelt haben und eine rosafarbene Kamelie, die in diesem Jahr besonders üppig blühen.
 
 Violette Waldphlox mit ihrem lieblichen Duft, eine weiße Kamelie und Zweige des Ahornbaums.
 
Und der nächste Monat ist der Rosenmonat. Bis dahin bin ich immer wieder voller freudiger
Erwartung und ganz gespannt, wie sie in diesem Jahr blühen werden. Und ich hoffe so sehr,
dass das Wetter mitspielt und es weder zu heiß, zu nass noch zu feucht ist oder bleibt.
Bis jetzt sehen alle sehr gesund aus, kein Mehltau, kein Befall von Rosenrost, nur ein paar
Blattläuse und kleine grüne Raupen, die sich die Blätter schmecken lassen wollen. Wenn man
sie rechtzeitig entdeckt, kann man sie problemlos entfernen.

Ja, so ein Garten lässt das Herz höher schlagen und ein Aufenthalt inmitten dieser kleinen
Wunderwesen, lässt mich auch das Kriegsgeschehen für eine Weile vergessen.

Ich hoffe so sehr, dass jemand diesen Tyrannen von einer weiteren Eskalation stoppen kann,
denn der ist unberechenbar und zu allem fähig. Der würde alle Karten ausspielen, allein aus
der Tatsache heraus, dass es keine Geschichtsbücher mehr geben wird, in denen er als
Versager und Verlierer verewigt werden könnte.

Hoffen wir das Beste!
Möge der Menschheit dieses schreckliche, nicht vorstellbare Schicksal erspart bleiben.

~*~
 
Die Hoffnung des ganzen Jahres – der Frühling.
Die Hoffnung des Tages – der Morgen.

Aus Japan
~*~
 

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