Montag, 5. September 2022

Verzichten können

 ist in diesen Zeiten angesagt. Das ist eine ziemliche Herausforderung und nicht ganz einfach.
Wer verzichtet schon gerne auf liebgewonnene Annehmlichkeiten und Gewohnheiten, die zu
unserem Wohlergehen beitragen? Die Behaglichkeit und Gemütlichkeit, wenn es im Winter
in der guten Stube so richtig, schön warm und kuschelig ist. Darauf zu verzichten, fällt wohl
niemandem leicht. Doch wir alle kennen den Grund dafür. Der russische Tyrann hat den
Gashahn zugedreht, sodass in diesem Winter wohl kein Gas mehr aus Russland geliefert wird.
Das ist wohl die Rache des kleinen Mannes für die ihm auferlegten Sanktionen. Das passt
zu seinem gesamten Verhaltensmuster. Wie du mir, so ich dir. Er scheint sich absolut keiner
Schuld bewusst zu sein. Mal eben so einen Krieg vom Stapel zu lassen und ein souveränes
 Land brutal zu überfallen, Menschen zu töten und eine maßlose Zerstörung anzurichten,
scheint für diesen Despot das Normalste im zivilisierten Europa zu sein. Er geht sogar davon
aus, dass der Rest der Welt tatenlos zusieht und er keine Konsequenzen zu fürchten hat.
Da hat er sich nun mal geirrt.
 
 
Auch, dass die Menschen in der Ukraine sich gegen seinen Angriff wehren und ihr Land
verteidigen könnten, scheint ihm nicht eine Sekunde in den Sinn gekommen zu sein. Nun ja,
es ist wie es ist und wir müssen die Auswirkungen dieses Angriffskrieges jetzt ebenfalls tragen,
indem wir den Gas- und Stromverbrauch reduzieren. Das heißt, sparen, wo es nur geht, zumal
wir außerdem Mehrkosten für Lebensmittel aufwenden müssen. Logisch, dass das niemandem
gefällt und eine Meute von Linken, Rechten und Querdenkern, bereits dagegen protestieren.
Vielleicht sollten diese Menschen einfach mal darüber nachdenken, es wäre umgekehrt der Fall
und unser Land würde angegriffen. Wären wir nicht auch froh und dankbar, wenn uns andere
Länder und deren Bürger hilfreich zur Seite stünden? Vielen Menschen in der Ukraine stehen
schon jetzt weder Strom noch Wasser zur Verfügung und sie werden im Winter wohl zwangs-
läufig frieren müssen, weil ihre Häuser zerstört wurden. Und sollten wir nicht alle allein um der
Gerechtigkeit willen und aus Solidarität mit den armen Menschen in der Ukraine wirklich mal
verzichten können?
Natürlich muss die Regierung den Menschen, die am härtesten betroffen sind und fürchten,
ihre Strom- und Gasrechnung nicht mehr bezahlen zu können, entsprechende Unterstützung
zukommen lassen. Aber sind Menschenleben nicht wirklich wichtiger, als ein oder zwei Winter
mal auf die gewohnte Wohlfühltemperatur in der Wohnung zu verzichten ?
Oder möchte jemand wirklich mit den Menschen in der Ukraine tauschen ?

 
Zudem sollen wir die Temperatur ja nur ein wenig drosseln, um Gas zu sparen. Das sollte uns
wirklich nicht so schwerfallen, denn die Sanktionen gegen Russland rückgängig zu machen,
würde bedeuten, den Aggressor und seinen brutalen Krieg zu unterstützen. Wie weit würde er
dann noch gehen? Welches Land würde er danach überfallen ? Und eine Garantie, dass er den
Gashahn wieder aufdreht, gäbe es trotzdem nicht. Er ist eben einer dieser Autokraten, denen
man in keinster Weise vertrauen kann und von denen gibt es bereits zu viele auf dieser Welt.
Die demokratischen Länder tun gut daran, sich von autokratisch regierten Ländern unabhängig
zu machen, um nicht erpressbar zu sein. Das beste Beispiel ist dieser rücksichtslose russische
Kriegstreiber. Für den sind selbst seine Soldaten nur Kanonenfutter und sein Volk ist ihm
ebenfalls völlig schnuppe. Für ihn zählt nur er selbst und sein Machterhalt.
Mal sehen, wie weit er damit kommt.
 
   
Es sind wahrlich keine guten Zeiten. Denn nicht nur der Ukraine-Krieg in unserer Nähe und
seine Folgen tragen zu dieser unsicheren Zeit bei, auch die anhaltende Dürre in Europa und
unserem Land wird nicht ohne Folgen bleiben. Die Trockenheit macht nicht nur der Natur
und uns Menschen zu schaffen, auch die frei lebenden Tier leiden unter der Hitze und der
Dürre. Immer wieder wurde für unsere Region Regen vorhergesagt und immer wieder habe
ich vergeblich darauf gewartet.


Ich spare Wasser, wo ich kann, fange sogar Wasser in einem Plastikbehälter in der Küchen-
spüle auf, wenn ich z.B. nur mal schnell ein Messer abspülen oder eine Tasse, ein Glas
ausspülen will. Jeden Morgen fange ich das erste heiße Wasser aus den Leitungen auf und
benutze es später zum Gießen im Garten. Es ist wichtig, jeden Tag vor dem Duschen zuerst
kurz heißes Wasser durch die Leitungen laufen zu lassen, um die Gefahr von Legionellen zu
unterbinden. Der Ratschlag, nur kalt oder lauwarm zu duschen, ohne vorher heißes Wasser
(mind. 60 Grad) durch die Leitung laufen zu lassen, kann schnell zur Legionärskrankheit und
einer schweren Lungenentzündung führen.
 
Tomaten, Paprika und die Peperoni werden regelmäßig mit dem eingesparten Wasser versorgt,
damit sie nicht so, wie andere Gartenpflanzen und Bäume, unter dem Regenmangel leiden.
 
Wir sparen also nicht nur Wasser, sondern auch Strom und schalten sämtliche Geräte, die bisher
im Standby-Modus Strom verbrauchten, komplett aus - so auch den WLAN-Router, der auch
nachts eingeschaltet war. Und in jedem Zimmer, in dem sich niemand aufhält, brennt auch kein
Licht mehr. Auf diese Weise lässt sich einiges einsparen. Das tut nicht nur dem Geldbeutel
gut, auch die Umwelt profitiert davon.

Die Rosen im Garten sind relativ genügsam. Sie brauchen nicht allzu viel Wasser. Daher gieße
ich sie mit der Gießkanne auch nur ein - bis zweimal in der Woche.

Neben all diesen Verzichts- und Sparmaßnahmen, versuche ich weiter heiter und gelassen zu
bleiben, denn was sonst soll man machen? Noch scheint die Sonne und am blauen Himmel
ziehen weiße Sommerwolken vorüber. Eigentlich so richtig schöne Sommertage mit gemäßigten
Temperaturen so um die 24 Grad hier im Wald, an denen es auch richtig guttut, sich im Garten
aufzuhalten und ein wenig zu gärtnern. Nur nachts könnte es wenigstens mal ausgiebig regnen.
Bald stehen die Herbstaufgaben im Garten an. Darauf freue ich mich schon, denn es bedeutet
viel Bewegung an frischer Luft.
Übrigens, laut einigen Meteorologen und deren Winterwetterprognosen soll uns ein relativ
milder Winter bevorstehen. Also vielleicht müssen wir gar nicht so doll frieren und falls es
doch kälter werden sollte, rate ich zu dicken Wollpullovern und Strickjacken. Abends kann
man sich neben einer Leselampe mit einem Buch unter eine dicke Wolldecke kuscheln und
dazu bei zusätzlichem Kerzenlicht eine Tasse heißen Tee genießen.
 Hört sich doch gemütlich an - oder nicht ? Und damit zeigen wir uns obendrein solidarisch
mit den armen Menschen in der Ukraine, die sich auch im Winter Tag für Tag im Kriegszustand
befinden werden.
Was sind dagegen ein bis zwei Grad weniger in der Wohnung ?
 Und sparsam sein hat noch niemandem geschadet.

Übrigens, in Deutschland verbraucht allein das Internet, also der Betrieb der Netze
und der Rechenzentren pro Jahr: 13 Terawattstunden Strom.
In Europa wird mit einem Mehrenergieaufwand von 70 Terawattstunden pro Jahr
gerechnet. Weltweit sind es jährlich, 537 Terawattstunden. Tendenz steigend.
4,9 Milliarden Menschen sind weltweit mit Smartphones, Tablets, Laptops
und klassischen PCs online.

Internet gut und schön. Eine feine Sache. Es geht nicht mehr ohne. Aber es ist eine weitere
alternativlose Abhängigkeit. Eine geniale Erfindung zwar, aber wieder einmal wurden die
Folgen nicht bedacht. Nämlich der weltweite enorme Stromverbrauch. Ganz zu schweigen
vom Energieverbrauch für die Produktion aller Geräte, mit denen man das Internet
nutzen kann.

So, heute habe ich mal Querbeet geschrieben. Von allem etwas. Vielleicht gehen mir auch
einfach zu viele Dinge auf einmal durch den Kopf. Nun ja, so bleiben die kleinen, grauen
Gehirnzellen aktiv - kann auch nicht schaden. Besser, als betreut zu denken ;o)) !

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2 Kommentare:

  1. In puncto Sparen geht mir auch so einiges durch den Kopf. Oft denke ich an meine Großeltern, das einfache aber irgendwie unbeschwerte Leben mit Plumpsklo, einer Wasserzapfstelle auf dem Flur, einer großen Küche mit dem Herd und der Holzkiste daneben. Eine kleine Wohnstube und das Schlafzimmer gingen von der Küche ab. Praktisch, so nutze man die Wärme der Küche mit wenn man abends ins Bett ging. Der Keller mit den eingemachten Vorräten aus dem großen Garten. Die beiden Schweine in ihrem Koben und die Hühner auf dem Hof. War einfach und funktionierte als Kreislaufwirtschaft. Als Stadtkind hatte ich die Annehmlichkeit von Zentralheizung, Warmwasser und Elektroherd. Aber vermisst hat man bei Oma und Opa gar nichts. Man hat das auch nicht negativ bewertet - im Gegenteil. Das Leben fand in der großen Küche statt, das würde ich auch heute so wollen. Wozu braucht man schon ein Wohnzimmer. Für den Weihnachtsbaum vielleicht :-).

    Das gebrauchte Wasser trage ich auch hin und her - gieße es draußen an die Blumen. Bemühe mich den Wasserhahn nicht laufen zu lassen damit nichts vergeudet wird. Für draußen haben wir die Regentonnen, die allerdings in Trockenperioden schnell leer sind. Unsere Pumpe tuts leider nicht mehr. Wir wollen es noch mal mit Spülen versuchen. Vielleicht ist der Brunnen nur versandet.

    Das Bächlein in der Nähe ist wieder trockengefallen. Die Harzwasserwerke, die hier Grundwasser fördern und nach Bremen liefern, haben jetzt Grundwasser in den Bachlauf gepumpt damit die Fische nicht alle verenden.

    Beim Gas lässt sich nicht viel sparen. Wir haben für die große Frontseite Rollläden bestellt. Wenn da im Winter der Ostwind draufsteht, merkt man das drinnen schon. Ob das was bringt, wird sich zeigen. Mehr als 20 Grad haben wir eh nicht in den Räumen, wenn es kühl wird gibt's eine Decke oder eine Strickjacke. Warmwasser machen wir jetzt nur noch wenn es benötigt wird. Geht auch - ich wusste gar nicht, dass man es von der Automatik abkoppeln kann.
    LG Christiane
    (deine Paprika sehen fantastisch aus!)


    Man kann nur im kleinen sparen. Wenn es alle tun - und nicht nur in Krisenzeiten - würde vielleicht ein Schuh daraus.




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  2. Vergessen! Ich wollte noch sagen, dass Rollläden tatsächlich etwas bringen. Sie halten sowohl die Kälte, als auch die Hitze ab. Damit lässt sich auch einiges einsparen. Hoffen wir außerdem, dass der Winter ausnahmsweise mal Milde walten lässt ;o))
    Mach's gut, liebe Christiane !

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Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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