Freitag, 16. September 2022

Erste Herbsttage in diesem Jahr

Der Garten erscheint nun mehr und mehr in seinen herbstlichen Farben
und bietet wettermäßig von allem etwas.
Nebel, Sonne, blauer Himmel, eine graue Wolkendecke und Landregen.
Nun ist sie da, die kalte Jahreszeit, in der die Tage früher dunkel und die
Nächte länger werden. Eine Umstellung ist es schon, wie in jedem Jahr,
aber ich mag diese Zeit, wenn sich die Natur so ganz allmählich auf den
Winter vorbereitet und es ringsum stiller wird.

 
 Die Sonnenschirme sind wieder im Gartenhäuschen verstaut und falls es trocken bleibt,
wird der Rasen am Wochenende das letzte Mal in diesem Jahr gemäht. Durch den Regen
in den letzten Tagen hat er seine alte Farbe wieder angenommen und sich schnell von der
Dürre erholt. Auch die Knuddels scheinen sich gerade auf die Herbstzeit einzustellen,
haben sie vor einigen Tagen noch um Garten getobt, liegen sie jetzt bei dem trüben Wetter
im Körbchen und verschlafen fast den ganzen Tag. Das wird sich wieder ändern, sobald
es aufhört, zu regnen. Dann geht's wieder raus auf einen Spaziergang.

 
 Die Stauden werde ich schon bald alle zurückschneiden und vielleicht mal wieder
einen Kranz aus verblühten Hortensien, den Beeren der Eberesche, etwas Efeu und ein
paar Zweigen des Lebensbaumes binden. Schaun wir mal, was mir da einfällt.

  
 Nebel und Sonne im Wechsel. Jeden Morgen bietet der Garten ein anderes
Bild. Am liebsten mag ich es, wenn der Nebel im Herbst über dem Wald hängt
und diese seltsam mystische Stimmung verbreitet. Dann ist es ringsherum
absolut still, kein Laut ist zu hören und nichts bewegt sich. Es fühlt sich an,
als würde die Welt stillstehen.

 
 
Sie sieht aus, als sei sie traurig, dass der Sommer schon vorbei ist. Die Regentropfen
auf den Rosenblättern glitzern in der Sonne und sehen aus, als würde sie ein kleines
Diadem aus Diamanten tragen.
(Hab' wohl immer noch die Bilder der Queen im Kopf).
  
 
 Stimmungsvoll ist derzeit jeder Tag, mal heiter, mal traurig, mal froh, mal gelassen,
mal besorgt und mal melancholisch. Keine andere Jahreszeit ist, was den Wechsel
der Gefühlsregung betrifft, so abwechslungsreich wie der Herbst. Jedes Jahr lädt er
ein, in Erinnerungen zu schwelgen, Bücher zu lesen, innezuhalten und sich der
Vergänglichkeit und der Endlichkeit des Lebens wieder bewusst zu machen.
 
 
 Im Sommer, wenn die Rosen blühen, wenn die Sonne vom Himmel lacht, weiße Wolken
am Himmel ziehen, die Bienen und Hummeln durch den Garten schwirren, überwiegen
Heiterkeit und Freude. Im Sommer ist Faulenzen angesagt; unter einem schattigen Baum
die Seele baumeln lassen. Wie schnell gehen sie vorbei, die Sommertage und wie lange
vorher habe ich mich darauf gefreut, den größten Teil des Tages im Garten verbringen
zu können und mich an den Rosen zu erfreuen. Leider war der Sommer auch in diesem
Jahr wieder viel zu heiß und zu trocken, dafür hat es jetzt umso mehr geregnet, sodass die
Natur sich wieder erholen kann. Erstaunlich ist, wie lange die Bäume, es trotz der Trocken-
heit und Dürre ohne Wasser ausgehalten haben.
 

 
 
Jetzt im Herbst wird an den Wochenenden auch wieder mehr gebacken. Zuletzt war
es ein Pflaumenkuchen, wie es eigentlich im August und September schon Tradition
ist, aber leider waren die Pflaumen jedes Mal sehr hart und auch nicht saftig. Also habe
ich als Ersatz einen leckeren Butterstreuselkuchen zum Tee gebacken und....
 
 
 
zum Sonntagsfrühstück einen frischen Hefestuten. Den gibt es aber auch schon mal
in der Woche, denn die Brötchen werden ja jetzt immer teurer. Die Bäckereien sind
von den hohen Energiekosten besonders hart betroffen.

So ist auch dieses Jahr 2022, das mir als kein gutes Jahr in Erinnerung bleiben wird,
schon bald wieder vorbei. Die Zeit vergeht schnell genug. Wer hätte Anfang des Jahres
gedacht, dass nach der Pandemie ein Krieg in Europa auf uns zukommt?

Aber Putin, der Aggressor, ist der Ansicht, er habe das Recht, mal eben einen Krieg im
zivilisierten Europa vom Zaun zu brechen. Aserbaidschan und Armenien sind ein weiterer
Konfliktherd. Weitere Konfliktherde sind die Türkei und Griechenland. Sie streiten um
Inseln im Mittelmeer. China will Taiwan einnehmen und Nordkorea, dessen Machthaber
das Land in ein "sozialistisches Märchenland" verwandeln will, sucht den Konflikt mit
Südkorea. Und so gibt es einen Konflikt nach dem anderen. Man könnte auch meinen,
so mancher Diktator hat Langeweile und daher spleenige Ideen im Kopf.

Dass ausgerechnet China und Russland darüber diskutieren, eine führende Rolle bei der
Erschaffung einer neuen Weltordnung zu übernehmen, um für Stabilität in diesen
turbulenten Zeiten zu sorgen, will dagegen nicht in meinen Kopf. Hat irgendjemand sie
darum gebeten oder haben sie sich selbst zu Herrschern dieser Welt erkoren?
 Und ist es notwendig, einen Krieg zu führen, um Stabilität zu erreichen?
Welcher freie Bürger will schon unter der Knute von Diktatoren leben?
Inzwischen wächst auch innerhalb Russlands die Kritik an Putin. Immer mehr
Bürger des Landes nennen die "Spezialoperation" jetzt mutig beim Namen: Krieg!
Derweil zeigt Putin sich empört und nennt es "zutiefst unsittlich", keine Einladung
zur Beisetzung von Königin Elizabeth II erhalten zu haben.
Woran das wohl liegen mag?
 
Ach, was sind das nur für irre und chaotische Zeiten!
Die Welt kommt einfach nicht zur Ruhe und ich komme nicht von diesen historisch
bedeutsamen Themen des Jahres 2022 los.
Dabei wollte ich heute nur über den Herbst im Garten schreiben.
 
*
 Hier noch ein kurzes Video. Wer die Lautstärke etwas höher dreht, kann dem
gleichmäßigen Plätschern der Regentropfen lauschen. Einfach anklicken!


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