Dienstag, 13. September 2022

Es gibt Menschen,

 

die überzeugt sind, dass ihre Meinung die einzig wahre und richtige ist. Als sogenannte
"Querdenker", maßen sie sich an, diejenigen, die eine kontroverse Meinung vertreten, aus-
zugrenzen und die Gesellschaft somit immer weiter zu spalten. In diesen schwierigen Zeiten
scheinen sie immer mehr Anhänger zu finden. Es gibt also Menschen in diesem Land, die
sich einer Herde anschließen, egal welche Richtung der Leithammel einschlägt. Dabeisein
ist alles, auch wenn der Leithammel Lügenmärchen erzählt und Fake-News verbreitet, (Putin
und sein Lügenbaron Lawrow sind darin Meister). Mangels ausreichender Hintergrund-
informationen folgen solche Menschen dem Mainstream, ohne sich eine eigene Meinung
gebildet zu haben. Das ist in unserem Land zwar nicht verboten, aber es stellt ein Problem
und eine mögliche Gefahr dar, weil der Ernst der Lage verkannt wird. Es wird zwar niemand
gezwungen, sich zu informieren, aber einer grölender Horde "blind" zu folgen, kann auch ins
Verderben führen. Andererseits ist es kein Zeichen von Weisheit, Menschen dafür oder für
eine andere Meinung zu verurteilen und auszugrenzen. Wir leben - anders als in Russland -
in einer Demokratie, in der jeder seine Meinung frei äußern kann, ob das anderen gefällt
oder nicht, ist irrelevant.
Meinungsbildung ist es eine Frage der Interessen, der Bildung, der Intelligenz, der
Erkenntnisse, die man im Laufe seines Lebens gesammelt hat und der Fähigkeit durch
logisches bzw. analytisches Denken, Zusammenhänge erkennen zu können und daraus
Schlussfolgerungen zu ziehen. Und selbst das ist keine Garantie dafür, dass die eigene
Meinung die einzig wahre und richtig ist.

Es ist noch gar nicht so lange her, als ich meine Meinung revidieren musste, und zwar über
Robert Habeck. Dazu muss ich sagen, dass ich politisch völlig neutral bin und keine der
derzeit im Parlament vertretenden Parteien favorisiere. Robert Habeck erschien mir in der
Vergangenheit eher als ein Politiker, der - wie er selbst auch sagte -, mit Deutschland nichts
anfangen kann und "Vaterlandsliebe stets zum Kotzen" fand. Das habe ich ihm persönlich als
Bürgerin dieses Landes, sehr übel genommen, weil ich meine Heimat liebe.
Jetzt, als Wirtschaftsminister erlebe ich ihn in dieser extrem schwierigen Zeit, in der uns die
Energiekosten und die damit einhergehenden Probleme, nur so um die Ohren fliegen, als
einen sehr engagierten und um Lösung ringenden Politiker. Niemand kann ihm vorwerfen,
nicht wirklich alle Hebel in Bewegung zu setzen und alles zu unternehmen, um dieses Land
vor großem Schaden zu bewahren. Im Gegensatz zu Merkel, die alles getan hat, um diesem
Land größtmöglichen Schaden zuzufügen.
Es ist unfair, wenn jetzt alle auf ihm rumhacken und so tun, als sei er der Verursacher des
Schadens. Zudem möchte ich denjenigen sehen, der in dieser Situation DIE Lösung parat
hat. Ausgelöst wurde der derzeitige Zustand im Land durch das Versagen der Vorgänger-
regierung. Merkel hat weder den notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien vorange-
trieben, noch für ausreichende Alternativen bei der Gasversorgung gesorgt, aber gleichzeitig
veranlasst die AKW's abzuschalten und aus der Kohle auszusteigen. Sie und ihre Konsorten
haben das Problem der Abhängigkeit von russischem Gas schlicht ignoriert und ausgesessen.
Dafür jetzt Robert Habeck verantwortlich zu machen, ist einfach nicht fair. Wie on earth soll
er denn in wenigen Monaten schaffen, was Merkel in 16 Jahren verschlafen hat?
 
Dennoch, der größte aller Übertäter sitzt im Kreml. Der Despot mit seinem brutalen Krieg
 gegen die Ukraine ist der Auslöser für dieses Riesenchaos und - wie nicht anders von ihm
zu erwarten, dreht er den Spieß mal wieder um und schiebt dem Westen die Schuld für die
Energiekrise in die Schuhe. Egal, was dieser Mann noch tut, ich denke immer noch, dass er
letztendlich den Kürzeren zieht.

Ja, es kommt eine harte und schwierige Zeit auf uns zu, in der jeder Einzelne kürzertreten
muss. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass wir es für unsere Freiheit, für das
Bewahren unserer Demokratie sowie den Frieden im Land und Europa tun. Und wenn eine
Meute von Links und Rechtsaußen sowie "Querdenkern" anderer Meinung ist, dann sollten
sie sich mal fragen, ob sie es vorziehen würden, die kommenden Winter in der Ukraine oder
Russland zu verbringen.

Ich jedenfalls ziehe meinen Hut vor Robert Habeck und wünsche ihm gutes Gelingen, denn
ich bin fest davon überzeugt, dass er sich - anders als Schröder, Merkel, Steinmeier, Altmaier
und wie sie alle heißen -, für dieses Land und seine Bürger einsetzt.
 
Gesagt sei noch, dass ich die Meinung von Sahra Wagenknecht, deren Intelligenz, klugen
Argumente und Sachkompetenz, ich bisher immer geschätzt habe, zum russischen Angriffs-
krieg auf die Ukraine jedoch für völlig verfehlt halte. Ihr Vorwurf, dass die Bundesregierung
einen Wirtschaftskrieg gegen Russland führe, ist absolut daneben und nicht nachvollziehbar.
 
„Wir haben wirklich die dümmste Regierung in Europa“, sagte Wagenknecht am
vergangenen Donnerstag im Bundestag. „Das größte Problem ist Ihre grandiose Idee,
einen beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten
vom Zaun zu brechen.“
 
Bei dieser Meinung kann ich jetzt nur den Kopf schütteln.
Wer genau hat denn einen Angriffskrieg gegen ein souveränes Land vom Zaun gebrochen?
Hat nicht dieses Regime im Kreml mit der Zerstörung der Ukraine begonnen, unschuldige
Zivilisten und mindestens 380 Kinder getötet ? Wurden nicht neben Wohnblocks, auch
 Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten sowie Teile der Infrastruktur zerstört und damit
der ukrainischen Wirtschaft enormer Schaden zugefügt? Und führt nicht dieser Despot
einen Wirtschaftskrieg gegen uns, indem er den Gashahn zudreht und somit unserer
Wirtschaft schadet?

Das Regime im Kreml hat sich alles selbst eingebrockt oder hätte der Westen tatenlos
zusehen sollen, wie dieser Aggressor die Ukraine überrollt und sich gegen den Willen der
Menschen dort, die ihre Freiheit verteidigen, deren Land einverleibt?


Nee, Frau Wagenknecht, bei allem Respekt, da bin ich tatsächlich anderer Meinung
als Sie. Gegen Aggressoren, wie Putin, muss man geschlossen vorgehen, unbedingt
zusammenhalten und eben auch mal Verzicht üben können.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir diesen und die kommenden Winter - wenn auch
mit Einschränkungen überleben. Die Menschen in der Ukraine können sich dagegen
keineswegs sicher sein, ob sie den Krieg und den Winter in ihren zerstörten Häusern
überleben werden. Man kann es ihnen nur wünschen und hoffen, dass dieser brutale
Krieg ein baldiges Ende findet und der Aggressor seine gerechte Strafe bekommt - wie
auch immer diese ausfallen mag.

Jetzt ist unsere Solidarität mit den Ukrainern angesagt und nicht unser Egoismus.
Allerdings hoffe ich natürlich auch, dass die Regierung alles daransetzt, einen
Blackout zu verhindern, andernfalls stünde uns wahrlich ein Riesenproblem ins
Haus resp. ins Land.

Es muss halt Strom gespart werden, insbesondere bei den Heizlüftern, die nicht nur
sehr viel Strom verbrauchen, sondern auch extrem hohe Kosten verursachen. Auch beim
Gassparen sollte jeder mitmachen und nicht nur meckern ! Andererseits ist es erfreulich
zu sehen, wie viele Menschen im Land eben doch bereit sein, für die Ukraine Energie
zu sparen und Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

Bemerkenswert ist, wie manche Medien und Politiker das Feuer für einen
"Heißen Herbst" schüren und einen "Wut-Winter" heraufbeschwören.
Muss das eigentlich sein?

~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Bilder: Pixabay


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