Donnerstag, 29. September 2022

Es wäre so schön

 wenn es möglich wäre, dieses Jahr noch einmal zurückdrehen und das derzeitige
Weltgeschehen aus den Geschichtsbüchern streichen zu können. Aber die Realität
ist unerbittlich, das Rad der Geschichte dreht sich unentwegt weiter. Niemand kann
vorhersagen, was die Zeit bringt und was auf die Menschheit noch zukommt. Es zeigt
nur, dass sich alles jederzeit von einem auf den anderen Tag ändern kann, und zwar
in einem Ausmaß, welches man sich nicht einmal hätte vorstellen können.



Seit dem 24. Februar liegt unser Schicksal in den Händen einiger weniger skrupelloser,
machtbesessener Menschen, allen voran diesem Despot im Kreml, denen das Schicksal
der Menschheit völlig gleichgültig ist. Sie scheuen vor nichts zurück. Sie terrorisieren
nicht nur ein souveränes Nachbarland mit einem kriegerischen Überfall der Zerstörung
und Massenmorde, sie drangsalieren auch den Rest der Menschheit, indem sie mit Atom-
waffen drohen.

Ich weiß nicht, aber in der letzten Zeit kommt mir immer öfter die Johannes Offen-
barung und der Antichrist in den Sinn. Es ist so Vieles, was mir derzeit zu denken gibt.
Da sind diese schrecklichen Unwetter, die extremen Stürme und Überschwemmungen,
die vielen verheerenden Waldbrände, Vulkanausbrüche und starken Erdbeben in Teilen
der Welt. Die Kriege und Unruhen, die Proteste unterdrückter Menschen gegen ihre Macht-
haber, die weltweiten Flüchtlinge, die vor unmenschlichen Zuständen in ihren Ländern
fliehen und oft nicht wissen, wohin.

Da ist der Klimawandel, die Pandemie, die Energie-, die Finanz- und Wirtschaftskrise.
Die Hungersnot und Armut in Teilen der Welt. Die Inflation und steigenden Kosten für
den Lebensunterhalt. Eigentlich kann es gar nicht viel schlimmer kommen und dennoch
werde ich das Gefühl nicht los, dass uns das dicke Ende noch bevorsteht - wie immer
das auch aussehen mag.

Ja, und da kommt dann wieder die berühmte Hoffnung ins Spiel.
Gleichzeitig frage ich mich - Hoffnung worauf?
Dass es wieder so sein wird wie vor der Pandemie, wie vor diesem brutalen Krieg und
dessen Folgen? Vor der Energiekrise? So wie früher, nach dem II. Weltkrieg, als sich
das Leben für die meisten Menschen - jedenfalls in den zivilisierten Ländern - von
Tag zu Tag verbesserte und man voller Zuversicht und Optimismus in die Zukunft
schaute?
 
Jetzt liegt dagegen etwas Bedrückendes in der Luft, so, als warte man auf ein Zeichen,
welches Hoffnung auf bessere Zeiten signalisiert, dass sich wieder alles zum Besseren
wendet. Gleichzeitig kommen Zweifel und Unbehagen auf sowie die Befürchtung, dass
es noch schlimmer werden könnte. Es ist, als befände man sich in einem nicht enden
wollenden Albtraum, in dem man zwischen Hoffnung und der Möglichkeit einer
drohenden Gefahr hin- und hergerissen wird.

Eins steht auch fest, es wird nie wieder so sein wie früher. Es wird nicht einmal
annähernd so sein wie früher, eben weil man das Rad der Geschichte
nicht zurückdrehen kann.

*
Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird,
wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen:
es muss anders werden, wenn es gut werden soll.
Georg Christoph Lichtenberg

~*~

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