Freitag, 1. März 2024

Bei einer Tasse Cappuccino

 also ausnahmsweise mal wieder kein Tee, habe ich mir die Märchenstunde
des Märchenerzählers Wladi angetan, um auf dem Laufenden zu bleiben.
 

Natürlich ist der Westen wieder einmal der Böse, vor dem der völlig unschuldige,
Diktator sein Land verteidigen muss. Der böse, imperialistische, kolonialistische
 Westen, habe es auf Russland abgesehen. Der Westen wisse eben nicht mehr, was
Krieg bedeute. In Russland habe man in der Ukraine dagegen erfahren, was ein
militärischer Konflikt mit sich bringt. Soso! Er warf dem Westen auch vor, Russland
in einen Rüstungswettbewerb zu treiben. Insbesondere seit Finnland und Schweden
der NATO beigetreten sind, sehe man sich nun gezwungen, die Streitkräfte an der
Westgrenze Russland zu verstärken. Daher werde in drei Schichten rund um die
Uhr gearbeitet, um für die Verteidigungsfähigkeit gerüstet zu sein.
 
Während seine herbeizitierten Zuhörer brav applaudierten, habe ich mich gefragt,
ob die das Märchen von einem bevorstehenden Angriff des Westens wirklich
glauben. Und natürlich hat er wieder damit gedroht, sollte der Westen es wagen,
Russland anzugreifen oder NATO-Soldaten in die Ukraine zu entsenden, verfüge
er über Waffen, die auch den Westen erreichen können. Und wieder einmal konnte
er es sich nicht verkneifen, mit seinem Atomwaffenarsenal zu drohen, welches
das Auslöschen der Zivilisation bedeuten könne.
 
Aber nicht nur Waffen werden rund um die Uhr produziert, er hat auch zur 
»Produktion« von mehr Kindern aufgerufen. Familien, die dazu beitragen will er
ebenfalls finanziell unterstützen. (Schließlich hat man der »Spezial-Operation«
 eine hohe Anzahl Soldaten geopfert, die es nun gilt, zu ersetzen).

Er hat es wirklich drauf, die Dinge so darzustellen, dass man den Eindruck gewinnt,
es sei der »Westen« gewesen, der diesen Krieg begonnen hat. Dass er die Ukraine
brutal überfallen hat, kommt in seinen Reden so gut wie nie vor. Dabei hat er doch
selbst zugegeben, dieses souveräne Land entnazifizieren und entmilitarisieren zu
wollen. Na ja, es scheint wohl bei einigen alten Männern des Öfteren vorzukommen,
dass sie sich an »unwesentliche« Einzelheiten nicht mehr erinnern. Sie leiden schlicht
unter Erinnerungslücken.
 
Wenn man diesem Märchenerzähler zuhört, kann man immer wieder feststellen, wie
einfach es für ihn ist, die Wahrheit und Tatsachen ins Gegenteil zu verkehren. Das ist
wahrlich erstaunlich, schon deshalb, weil doch die meisten, die zuhören und sein
Handeln beobachten, wissen, dass er lügt. Er scheint überhaupt kein Problem damit
zu haben, eine Lügengeschichte nach der anderen zu erzählen. Das mag vielleicht
daran liegen, dass er sich allen anderen Menschen überlegen fühlt.

Im Grunde ist er ein armer alter Mann, der sich in etwas hineinmanövriert hat und
jetzt nicht weiß, wie er da wieder rauskommen soll, ohne selbst Schaden zu nehmen.
Endlich ist er wieder jemand, auf den die Augen der Welt gerichtet sind. Aber was
wäre er ohne seine Atomwaffen, ohne die Unterstützung seiner Diktatorenkollegen
 in Nordkorea und dem Iran ? China verhält sich Russland gegenüber derzeit ja eher
relativ reserviert. Wahrscheinlich fürchtet der chinesische Führer, dass die Weltwirt-
schaft Schaden nehmen könnte, worunter sein Land extrem leiden würde.
 
 Hat Putin zuletzt in einem Interview noch verkündet, dass der Einsatz von nuklearen
Waffen die Menschheit auslöschen könnte und dass das doch, wenn man seinen
gesunden Menschenverstand einsetzen würde, überhaupt keinen Sinn ergäbe, so muss
sein »gesunder« Menschenverstand wohl gerade mal wieder ausgesetzt haben.
 
Etwas später, heute Morgen habe ich dann noch gelesen, dass Putin sich
jetzt auch militärisch gegen China absichert. Daraus kann man wohl
schließen, dass das Verhältnis der beiden Länder deutlich abgekühlt ist.

Nun kann man annehmen, dass es etwas respektlos von mir ist von Wladi zu schreiben,
aber wer kann einem solchen Tyrannen schon Respekt zollen, außer denen, die buckeln
müssen? Und selbst die haben wohl mehr Angst, als Respekt vor diesem Diktator.
Ich kann nun mal keine Menschen respektieren, die beliebig und kaltblütig Menschen-
leben zum eigenen Vorteil und Machterhalt auslöschen.
 
Dazu gehört auch Merkel, die aus reiner Machtgier zwar keine Menschenleben
ausgelöscht, sehr wohl aber Konkurrenten kaltgestellt hat. Außerdem verkündete
sie, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit sei. Das hat sie sogar bewiesen,
indem sie eine demokratisch stattgefundene Wahl in Thüringen wiederholen ließ,
weil ihr das Ergebnis nicht gefiel.
Sie hat, wie auch Putin, eine Politik gegen das eigene Volk betrieben und der
Demokratie sowie meiner Heimat massiv geschadet. Dafür werde ich diese Frau für
den Rest meines Lebens verachten und diesen Tyrannen, der so viel Leid über
Menschen bringt, ebenso.
Respekt zolle ich nur Menschen, denen dieser Respekt auch gebührt.
 
Heute findet Alexej Nawalnys Beerdigung statt. Bleibt abzuwarten, ob die
Trauerfeier ohne das Eingreifen des brutalen Regimes stattfinden kann.
Wie traurig ist es, dass nicht einmal seine Ehefrau an diesem Begräbnis teil-
nehmen kann. Oh, wie ich diesen Tyrannen verachte !!!!



Wie gut, dass es immer noch genügend Gründe gibt, sich über jeden neuen Tag
zu freuen. Und so lange das so ist, kann man auch noch hoffen, dass sich alles
irgendwie noch zum Guten wendet - auch wenn es an manchen Tagen ganz
schön schwerfällt.
Heute jedenfalls überwiegt die Freude über die Sonne - endlich !
 
~*~

Am Baum des Ernstes ist die Heiterkeit die Blüte.
Ferruccio Busoni
(1866 - 1924)

~🌻~
 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Bilder mit Freude 😊und KI erstellt by Lauras Home and Garden

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