Jeder Mensch liebt seine Heimat.
Heimat, das ist das Land, der Ort, wo man geboren wurde und aufgewachsen
ist. Wo man seine Kindheit verbracht hat, die Zeit, die jeden Mensch fürs
ganze Leben prägt. Auch ich liebe meine Heimat, dennoch wollte ich schon in
meinen frühen Jahren weg vom Ort meines Elternhauses, wollte hinaus in die
Welt. Die Welt, das war für mich erst einmal Berlin, damals noch umgeben
von einer Mauer und Stacheldraht.
ist. Wo man seine Kindheit verbracht hat, die Zeit, die jeden Mensch fürs
ganze Leben prägt. Auch ich liebe meine Heimat, dennoch wollte ich schon in
meinen frühen Jahren weg vom Ort meines Elternhauses, wollte hinaus in die
Welt. Die Welt, das war für mich erst einmal Berlin, damals noch umgeben
von einer Mauer und Stacheldraht.
Foto: Heimatverein Benrath
Das alte Benrath am Rhein 1909 - in dem Jahr wurde mein Vater
geboren - allerdings nicht in Benrath, sondern in Laugwitz im
Landkreis Brieg in Schlesien
Dort, wo das Park-Hotel links im Foto zu sehen ist, befindet sich heute ein
moderner Neubau mit einer Bankfiliale im Erdgeschoss und das Restaurant
rechts im Bild, gibt es auch schon lange nicht mehr.
Heimat bedeutet mir sehr viel, auch wenn ich fast dreißig Jahre meines
Lebens nicht in meinem Heimatort gelebt habe, da ich es wahrgemacht
habe und in die Welt hinaus gezogen bin. Mit meiner Heimat fühlte
ich mich jedoch immer verbunden, auch wenn ich nie unter Heimweh litt.
Eine Zeitungswerbung datiert 27.4.1923
Foto: Heimatverein Benrath
Vielleicht wurde meine Mutter in einem solch "teuren" Kinderwagen,
der damals zwischen 50 und 300 Tausend Mark kostete, spaziergefahren,
denn sie war 1923 gerade mal drei Jahre alt.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Großmutter Geldscheine von
mehreren Millionen Mark in einer Zigarrenschachtel aufbewahrte. Wir Kinder
haben sogar mit diesen "Millionengeldscheinen" gespielt, nachdem sie
wertlos geworden waren.
Werbung 1933 Foto: Heimatverein Benrath
Lebensmittel waren so preiswert, dass man sich das heute gar nicht mehr
vorstellen kann. 1 Pfund Margarine kostete gerade mal 25 Pfennig.
1 Pfund Holländer Käse 68 Pfennig, 1 Pfund gekochter Schinken 1,00 Mark.
1 Pfund Cervelatwurst 1,28 Mark ! 1 Pfund Sauerkraut 8 Pfennig.
Das waren noch Preise !
Leider sind die Preise von 1933 nicht so gut lesbar, da ich das Foto
aus einem kleinen historischen Büchlein der Heimatgemeinschaft
Groß-Benrath e.V. fotografiert habe, welches 1993 erschienen ist.
Es handelt sich um Archiv Material, das mit freundlicher Genehmigung
des Heimatvereins verwendet werdet darf.
Die Kirche auf dem Foto oben, steht auch heute noch dort sowie die
meisten Häuser. Sie sind vom 2. Weltkrieg verschont geblieben,
andere wurden renoviert und saniert. Einige Straßenzüge würde man heute
nicht wiedererkennen, weil viele der kleinen Häuser abgerissen und an ihrer
Stelle Neubauten errichtet wurden.
Als ich dort aufgewachsen bin, gab es im Ort noch drei kleine Kinos und viele,
kleine Tante Emma-Läden, die den heutigen Supermärkten weichen mussten.
Meine Eltern mit mir - könnte 1948/49 gewesen sein
Foto: ©Lauras Home and Garden
Das bekannteste Gebäude ist jedoch das Rokoko-Schloss Benrath mit seinem
wunderschönen, weitläufigen Park, das viele Besucher von fern und nah an-
lockt. Ein Schloss, wie aus einem Märchen, aus einer Zeit, die heutzutage so
unwirklich erscheint, einer Zeit, wie aus einem Traum, von dem man sich
in der heutigen Zeit nicht vorstellen kann, dass er einmal Realität war.
Es war eine Zeit der Langsamkeit.
Das Schloss wurde zwischen 1755 und 1773 erbaut. Die Kosten betrugen
700.000 Taler. Ein Taler entsprach vor 100 Jahren 1,53 Euro.
Spottbillig also, wenn man das Gesamtkunstwerk betrachtet und die
lange Bauzeit bedenkt.
Foto Pixabay
Als Kinder haben wir viel Zeit im Park verbracht. Es war ein idealer Spielplatz.
Damals konnten wie dort noch unbeschwert und bedenkenlos spielen.
Auch meine Mutter konnte damals noch sorglos durch den Park spazieren.
Foto: ©Lauras Home and Garden
Heute sieht das leider ganz anders aus. Auch hier sind schon Besucher
überfallen und ausgeraubt worden.
Mir tut es in der Seele weh, mit ansehen und erleben zu müssen,
was in den letzten Jahren aus meiner Heimat geworden ist.
Sie ist zu einem Tummelplatz für Menschen aus aller Welt geworden,
von denen viele nichts Gutes für dieses Land, meine Heimat, bedeuten.
~*~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Guten Morgen liebe Laura, ja die gute alte Zeit.
AntwortenLöschenIch erinnere mich noch daran, das Oma einachtel Kaffee gekauft hat und den gab´s immer Sonntags.
Und für zehn Pfennig bekam ich ein Eis. Ich mochte diese Tante Emma Läden sehr und durfte sogar alleine hingehen und einkaufen, mit Zettel und Kleingeld eingewickelt in Papier. Das war in den fünfziger Jahren. Ich bin in Hagen geboren, hat sich sehr zum Nachteil verändert. Die Stadt wird in zwei Teile geteilt und die Langestraße ist die Grenze zwischen arm und reich und zwischen Unruhen und Frieden. Hab einen Abend einen Bericht darüber auf WDR gesehen.
Es hat sich vieles geändert zum Vor- und Nachteil. Mein Sohn wohnt ja im Alexianer in Köln und dahin mit dem Nahverkehr ist mir auch nicht geheuer. Am Bahnhof und auch U-Bahnen wird immer durchgegeben: Achten sie auf ihre Taschen, Diebstahl und auch Überfälle sind an der Tagesordnung. Ich fahre immer mit einem unguten Gefühl hin.
Irgendwie macht mich das traurig, abends raus gehen, ich nicht, hätte viel zu viel Angst. Und wenn ich mal nach Hagen zum Friedhof fahre, lass ich mich am Bahnhof abholen.
Ich wünsche dir einen schönen Tag, lass es dir gut gehen.
Liebe Grüße
Angelika
Das waren noch Zeiten, liebe Angelika ! Obwohl die Menschen im Land nicht viel hatten, sie waren glücklich, weil es aufwärts ging. Ich hatte eine wunderbar glücklich Kindheit und denke gerne daran zurück. An das Einkaufen bzw. z.B. Milch holen in einer mitgebrachten Kanne, erinnere ich mich auch noch.
AntwortenLöschenDas Leben ist inzwischen zwar komfortabler geworden, aber bei mir herrscht das Gefühl vor, dass es immer weiter bergab geht.
Alleine würde ich mich nicht mehr auf einen Friedhof oder in den Wald trauen. Hab schon ein ungutes Gefühl auf einem Supermarktparkplatz.
Nein, dieses Land hat viel verloren -so schade !
Machen wir uns dennoch einen schönen Tag und einen ebensolches Wochenende - es steht ja fast vor der Türe.
In diesem Sinne liebe Grüße für Dich von
Laura, die heute wieder ein wenig im Garten wühlen wird :o). Mach's gut, liebe Angelika !