Wie Jahreszeiten vergehen,

so vergeht das Leben.

Zuerst ist da die Zeit des neuen Lebens, des sich Hervorwagens aus der

Dunkelheit an das Licht. Die Zeit der Unschuld,

der Wärme und Geborgenheit, der Neugier und des Staunens.

 

 

 

 

Die Zeit des Wachsens und Lernens, des sich in seiner Umwelt

Zurechtfindens, des Erkundens und des Ausprobierens. Die Zeit, des sich
Weiterentwickelns und Vorankommens, des Entdeckens und
Verstehens. Die Zeit der Aufgaben und die Zeit der Entfaltung.

 

 

 

 

Es folgt die Zeit der Hochphase, der Blütezeit,
der Leichtigkeit und Unbeschwertheit.

Die Zeit der ganzen Prachtentfaltung und Ausgelassenheit.

Die Zeit der Möglichkeiten, der Fröhlichkeit und des Glücks.

Die Zeit der Eindrücke, des Selbstbewusstseins,

der Liebe, der Freude und der Enttäuschungen.

Die Hochzeit des Seins.

 

 

Die Zeit der Erfahrungen und des Sammelns von Erkenntnissen.
Die Zeit der Zufriedenheit, des Genießens und der Dankbarkeit.
Auf die Zeit der ausgelassenen Fröhlichkeit,

folgt nun die Zeit der heiteren Gelassenheit.
Die Zeit der Rückblicke und der Erinnerungen.

Die Zeit des sich leise Zurückziehens und des Kräftesammelns

für die kalte Jahreszeit.

Die Zeit der Stille, ja - vielleicht sogar der Weisheit.

Jetzt stellt sich  die Zeit des Verblühens, des Verfalls und
des Vergehens ein.

Die Zeit des Resümierens und der stillen Nachdenklichkeit.

Wir besinnen uns auf uns selbst und kehren in unser Inneres zurück.

Wir sind nun ganz bei uns.

So wie die warmen und kräftigen Farben des Herbst draußen leuchten,

so leuchten wir nun im Inneren.

 

 

 Im bevorstehen Winter, in der Zeit der Vergänglichkeit, der Kälte

und des Frostes, in der Zeit der tristen und dunklen Tage,

lassen auch unsere Kräfte und unsere innere Strahlkraft nach.

Wir werden müde und schwach.
Es ist die Zeit des Loslassens, des sich Hingebens.

Wir werden ruhig. Dankbar und ganz still schauen wir noch einmal

auf unser Leben zurück. Ganz leise nehmen wir Abschied
von unserem DaSein auf diesem Planet.
Unsere Lebens-Zeit geht nun vorbei.
Unsere Zeit ist abgelaufen.
Wohin wird unsere Seele nun wandern ?

 

 

 

 

Werden, Wachsen, Sein und Vergehen.

Alles hat seine Zeit.

*

Nur wer seinen ganz eigenen Weg gegangen ist

und nicht anderen auf deren Weg gefolgt ist,

hat wirklich gelebt !

 

 

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