Freitag, 29. September 2017

Weißewölkchenseptembersonnentage

 
Welch' wunderbare Spätsommer-Herbstsonnentage !
Wie habe ich sie genossen, diese letzten sonnigen und
milden Septembertage !
 
 
Fast den ganzen Tag habe ich im Garten verbracht.
Nachmittags habe ich den Tee auf der Terrasse eingenommen und
danach die letzten Stunden dieser sonnigen Tage auf der Liege -
den Blick in den superblauen Septemberhimmel gerichtet,
ausklingen lassen.
Das war eine solch' unbeschreibliche Wohltat und Balsam für die Seele !
 
 
Wie immer wenn ich dort ganz entspannt liege, nur hier und da noch ein
Vögelchen zwitschern höre, lasse ich meinen Gedanken freien Lauf.
Ich denke einfach an nichts und bin selbst jedes Mal gespannt, wohin
meine Gedanken wandern wollen.
 
Ich musste gar nicht so lange warten, bis die ersten Bilder aus der
Vergangenheit vor meinem geistigen Auge auftauchten.
 
Sie führten mich wieder einmal nach Berlin. Dieses Mal in das Restaurant
Popote auf der Mommenstrasse und zu seinem Besitzer Jean-Claude Baker,
dem damals dreißigjährigen Adoptivsohn Josephine Bakers. Das Popote
gehörte damals - also vor etwa 40 Jahren - zu den Berliner
Top-In-Restaurants - genauso wie der Pimms-Club, eine Disco, die sich
ebenfalls in Jean-Claudes Besitz befand. Es war also kein Wunder,
dass sich die Prominenz in diesen Lokalitäten die Klinke in die Hand gaben.
Jean-Claude in Frankreich geboren, war ein überaus charmanter junger
Mann. Ein Gastgeber par excellence, der jeden seiner Gäste
selbstverständlich persönlich begrüßte und sich nach deren Befinden
erkundigte.
Ich erinnere, dass wir nach einem Abendessen im Popote für einen
Absacker rüber in den Pimms-Club gingen und dort an der Bar Orson Welles
und Geraldine Chaplin entdeckten. Oft traf man dort auch Abi Ofarim,
Heidi Brühl, Brigitte Mira, Thomas Fritsch uva.
 
Das Popote wird mir deshalb in guter Erinnerung bleiben, weil ich dort
meinen letzten Abend in Berlin, einem eiskalten, frostigen Winterabend,
mit meinem zukünftigen Mann verbrachte - bevor ich auf die Insel in der
ewigen Sonne auswanderte.
 
Natürlich fragte ich mich während mein Blick von der Liege aus zu den
weißen Wölkchen an einem strahlendblauen Septemberhimmel wanderte,
was wohl aus Jean Claude, der sogar versprach uns auf der Insel
zu besuchen, geworden ist.
Ich habe Mr. Google gefragt und konnte so erfahren, dass Jean-Claude Mitte
der achtziger Jahre nach New York umsiedelte und dort das Restaurant
Chez Josephine eröffnete. Leider erfuhr ich auf diese Weise auch,
dass er sich im Alter von 71 Jahren 2015 das Leben genommen hat.
Wie traurig !
 
Welch' schicksalshafte Wege ein Menschenleben doch nehmen kann !
 
 *
 Zur Ewigkeit gelangt man durch die Endlichkeit.
Ramakrishna
 
~*~
Es war ein schöner September, der morgen zu Ende geht.
Hoffen wir auf einen goldenen Oktober - auch wenn jetzt
erst einmal regnerisches und stürmisches Herbstwetter
anstehen soll.
 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
 


1 Kommentar:

  1. Ja, die Sonne lockt einen raus zugehen, wer weiß wie lange es noch so schön und mild ist, man muss die schönen Sonnenstunden einfach ausnutzen.
    Gedanken schweifen lassen, sich an gewesenes erinnern, mit einem mal wird mir dann oft klar wie schnell die Jahre doch vergangen sind.

    lg gabi

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