Freitag, 18. Juli 2025

Das mystische Haus

  

 Weit abgelegen von der Stadt, befand sich ein einsames gelegenes, kleines mystisches Haus, das von einem nebelverhangenen Wald umgeben war. Die Leute erzählten sich flüsternd Geschichten über die alte Holztür des Hauses, eine Tür, die so alt und knorrig war, dass sie schien, als hätte sie alle  Geheimnisse der Welt gehört. Niemand wagte es, näher an das Haus heranzutreten, geschweige denn die Tür zu öffnen – denn man sagte, dass sich dahinter eine Macht verbarg, die jenseits aller Vorstellungskraft lag.

 

Eines stürmischen Abends, als der Wind durch die Bäume heulte und der Regen auf das Kopfsteinpflaster prasselte, suchte ein mutiges Mädchen namens Julie Zuflucht. Ihr blauer Mantel war durchnässt, und sie suchte verzweifelt nach Schutz. Schließlich sah sie das Haus und die geheimnisvolle Tür, deren Eisenbeschläge im Mondlicht schimmerten. Trotz der Warnungen der Dorfbewohner klopfte sie zaghaft an – doch kein Laut war zu hören.
Mit einem leisen Knarren öffnete sich die Tür von selbst. Julie trat ein und fand sich in einem Raum wieder, der in ein schwaches, goldenes Licht getaucht war. Die Wände waren mit uralten Regalen gesäumt, die voller Bücher und geheimnisvollen Fläschchen gefüllt waren. In herausgezogenen Schubladen waren dutzende alte Bücher verstaut und auf einer  verstaubten Kommode befanden sich Fotos in alten Holzrahmen. An den Wänden darüber hingen alte Gemälde. Am Ende des Raumes führte ein Flur zu einem anderen Raum, in dessen Mitte eine schimmernde, silberne Kiste.

 

Als Julie näher trat, erschien vor ihr eine Gestalt – eine alte Frau mit langen, silbernen Haaren und Augen, die wie der Nachthimmel glitzerten.„Julie“, sagte die Frau mit einer sanften Stimme, „du bist die Auserwählte, die das Geheimnis dieses Hauses entdecken soll. In dieser Kiste liegt die Macht, Licht oder Dunkelheit über die Welt zu bringen. Doch es ist die Reinheit des Herzens, die entscheiden wird, wie sie genutzt wird“.

  

Julie spürte, wie ihr Mut stärker wurde. Sie öffnete die Kiste und fand darin ein pulsierendes, goldenes Licht, das sich wie ein warmer Sonnenstrahl anfühlte. Sie entschied, diese Macht zu nutzen, um das Land zu heilen und die Dunkelheit aus der Welt zu vertreiben. Mit dieser Tat zerbrach der Fluch des Hauses, und die alte Holztür wurde zu einer Pforte des Lichts, die der Welt für immer Hoffnung und Zuversicht schenkte.

Noch lange erzählten sich die Leute die wundersame Geschichte von Julie und der Kiste des Lichts hinter der geheimnisvollen Holztür des alten, mystischen Hauses am Wald. Und immer, wenn sich die Welt wieder zu verdunkeln drohte, dachten sie an diese Geschichte und das Licht, welches ihnen Hoffnung und Zuversicht gab.

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„Der Glaube an Geister, Fabelwesen und geheimnisvolle ordnende Kräfte
trübt zwar den kindlichen Geist, erweckt Furcht, verwirrt die Erscheinungen
des Lebens und verwischt die Ursachen der Ungerechtigkeiten,
er belebt aber auch das Gefühl, bereichert die Natur, nährt die Hoffnung
und beglänzt viele sonst sehr nüchterne Dinge und Aufgaben.“

Ehm Welk (* 1884 † 1966)
war deutscher Schriftsteller und Journalist

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God bless Ukraine and Israel
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🌟Bilder mit KI erstellt by Lauras Home and Garden🌟
Kurzgeschichte © Ursula Evelyn

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