Dienstag, 24. August 2021

Der Weg zur Heide

 

 Blauer Himmel, Sonnenschein und weiße Schönwetterwolken.
Einer der seltenen Sommertage in diesem Jahr - insbesondere
weil sich der Sommer jetzt im August eigentlich in seiner Hochzeit
befinden sollte. Aber davon ist in diesem Jahr nichts, aber auch
gar nichts zu spüren

 
Ich mag diese Wacholder-Heidelandschaft sehr. Sie versetzt mich bei jedem
Spaziergang in eine seltsame Mischung aus Melancholie, Wehmut und Einsamkeit.
Hier trifft man nur ganz selten auf Menschen. Deshalb gehen wir hier auch
so gerne spazieren. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Man kann abschalten
und sich einfach der Natur hingeben.
Eintauchen in diese friedliche Stille und sie auf sich wirken lassen.
 
~*~
 

 
  Wo der Saum der Hügelketten
Fern den müden Himmel hält,
dort zerfließt in violetten
Farbentönen schon die Welt.

Bäume heben scharf umrissen
sich hervor am Bergesrand,
rings im fahlen, ungewissen
Lichte träumt das Heideland.
Träumt und drüber weiter fächelt
leicht ein lauer Abendwind,
aber, ach, den Nachtgruß lächelt
ihm kein duftig Blumenkind.

Halb verdorrte Sträucher ragen
aus dem Boden kahl und leer,
und er wiegt mit leisem Klagen
dürre Disteln hin und her.

Rainer Maria Rilke
 
~*~

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2 Kommentare:

  1. Der Dichter zeigt uns mit bildhaften Worten die abendliche Heidelandschaft. Mehr braucht es nicht um sich in die Stimmung hinein zu versetzen.
    Ich wünschte, wir hätten hier auch menschenleere Landschaftsräume. Leider ist das hier nicht so es sei denn bei Schlechtwetter :-). Deshalb liebe ich den Nebel so sehr. Man denkt, man ist allein auf der Welt.
    LG Christiane

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  2. Diese Heidelandschaft hier hat zu jeder Jahreszeit etwas Mystisches - im Herbst und
    Winter allerdings ganz besonders. Wie du schon schreibst, bei Nebel taucht man fast in eine unwirkliche Landschaft ein. Ja, es ist tatsächlich so, als ob man alleine auf der Welt ist. Zumal es auch so still und kein Laut zu hören ist - nur manchmal hört man das Krächzen einer Krähe, was der mystischen Stimmung einen etwas unheimlichen Touch verleiht.
    Ich bewundere die Dichter, die eine solche Stimmung in einem Gedicht wiedergeben können. Ach ja, sie laden eben immer wieder zum Träumen ein !
    Wie Hermann Hesse mit seinem Gedicht: Der Nebel

    Seltsam, im Nebel zu wandern!
    Einsam ist jeder Busch und Stein,
    Kein Baum sieht den andern,
    Jeder ist allein.

    Voll von Freunden war mir die Welt,
    Als noch mein Leben licht war;
    Nun, da der Nebel fällt,
    Ist keiner mehr sichtbar.

    Wahrlich, keiner ist weise,
    Der nicht das Dunkel kennt,
    Das unentrinnbar und leise
    Von allen ihn trennt.

    Seltsam, im Nebel zu wandern!
    Leben ist Einsamsein.
    Kein Mensch kennt den andern,
    Jeder ist allein.

    Passt, oder ?

    Heute war Gartentag. Wir haben schon die ersten verblühten Stauden und Sträucher geschnitten. Ein bisschen früh, aber später ist es dann zu viel auf einmal und
    dann verlässt mich oft die Lust. Die ersten trocknen Blätter segeln schon von den Bäumen, so, als ob der Herbst bereits vor der Türe steht. Es fühlt sich auch irgendwie schon so an.

    Danke für deine Zeilen, liebe Christiane, freu' mich immer sehr !
    Hab noch einen angenehmen Tagesausklang und einen gemütlichen Abend !
    In diesem Sinne liebe Grüße für heute von
    Laura, die heute seeeehr fleißig war und sich ihr abendlichen Gläschen Rotwein aber so was von verdient hat ;o))
    Mach's gut, liebe Christiane !

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Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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