...... hier darf ich's sein!
Das Goethe Zitat stammt aus "Faust" und kommt im Zusammenhang mit dem
sogenannten Osterspaziergang vor.
(Goethe in
der Campagna, gemalt während seiner Italien-Reise 1787 von
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein)
~*~
Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Langen
Und bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt;
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.
Goethes obiges kurzes Gedicht: "Klärchens Lied" stammt aus dem Theaterstück Egmont.
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Langen
Und bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt;
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.
Goethes obiges kurzes Gedicht: "Klärchens Lied" stammt aus dem Theaterstück Egmont.
~*~
Nur wer die Sehnsucht kennt
Weiß, was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh ich ans Firmament
Nach jener Seite.
Weiß, was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh ich ans Firmament
Nach jener Seite.
oder
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
er hat den Knaben wohl in dem Arm,
er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.....
Es ist der Vater mit seinem Kind;
er hat den Knaben wohl in dem Arm,
er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.....
usw.
Wer kennt diese Gedichte bzw. Ballade nicht!
~*~
Wie oft wünsche ich mir, mehr Zeit zu haben für all die Dinge, die mich sehr interessieren.
Immer wieder lege ich mir Bücher raus und wie oft nehme ich mir vor, sie endlich zu lesen.
Aber die Bücher, die ich lesen möchte, kann man nicht mal eben so überfliegen und gut ist.
Das funktioniert nicht. Man muss sich quasi durch sie durcharbeiten. Zum Beispiel habe ich
schon mehrfach angefangen, den "Faust" zu lesen und komme doch nicht von der Stelle.
Manchmal schaffe ich 4-5 Seiten am Tag, dann wartet leider oft die Hausarbeit, auf die ich
gerne verzichten könnte, aber was sein muss - muss eben sein.
Goethe begeistert mich immer wieder. War er doch einer der größten und bedeutendsten
Dichter seiner Zeit. Goethe war zwar kein Philosoph, aber er war ein leidenschaftlicher
Anhänger zahlreicher Philosophen u.a. von Spinoza, ein niederländischer Philosoph, der von
1632 bis 1677 lebte. Mit Schopenhauer hingegen kam es nach anfänglicher Bewunderung
und gemeinsamen Diskussionen schließlich über die Goethes Farbenlehre zu einem unfrei-
willigen Bruch. Selbst Napoleon bat Goethe um eine Audienz. Neben den Gästen des
Kaisers, unter denen sich Könige, Herzöge und der Zar befanden, lud Napoleon im Oktober
1808 Goethe zu einem Frühstück in Erfurt ein. Ein Thema soll u.a.' leidenschaftliche Liebe'
gewesen sein.
Aber nicht nur Goethes Werke stehen schon seit Jahren auf meiner Liste, die ich unbedingt
abarbeiten möchte, auch andere Dichter, Denker, Aphoristiker und Philosophen, wollen
näher betrachtet und studiert werden. Nur dazu braucht man wirklich viel Zeit. Der Winter
ist dafür eigentlich bestens geeignet, denn die Gartenarbeit fällt derzeit schon aufgrund des
doch relativ strengen Frostes aus. Dennoch könnte der Tag gerne ein paar Stunden mehr
haben.
Jetzt im Alter haben sich meine Interessen ziemlich radikal geändert, obwohl ich mich
eigentlich schon immer - von frühester Jugend an -, für Malerei, Kunst, Geschichte,
klassische Musik und insbesondere für Philosophie interessiert habe, aber eben lange
nicht so intensiv wie jetzt im Alter. In die Philosophie muss man "einsteigen", sich hinein-
arbeiten und hineindenken, und das ist ohne Studium eine ziemliche Herausforderung.
Dennoch hat mir der eine oder andere "alte" Philosoph bei all meinen Fragen und
beim Denken und auf die Sprünge geholfen und mich inspiriert. Wenn man bedenkt, dass
Platon und Aristoteles bereits zwischen 427 und 384 v. Chr. gelebt und gelehrt haben
und heute noch gelesen werden, dann ist es einfach interessant herauszufinden, mit
welchen Fragen man sich zu dieser Zeit überhaupt beschäftigt hat.
Philosophie bedeutet das Streben nach Erkenntnis und die Liebe zur Weisheit.
Sie beschäftigt sich mit Fragen zum Leben.
Wenn Sokrates allerdings sagte: "Ich weiß, dass ich nichts weiß", scheint man mit Philosophie
nicht gerade sehr weit zu kommen. Was er aber eigentlich meinte, ist, dass wir nur meinen
etwas zu wissen - aber eben nicht sicher sein können. Das fängt ja schon bei der Frage:
- Was ist die Wirklichkeit? - an.
Es ist ein so umfangreiches und komplexes Gebiet, dass ein Menschenleben gar nicht
ausreichen kann, sich auf alle wesentlichen und möglichen Fragen eine Antwort zu
erdenken. Hinzukommt, dass sich in jeder zeitlichen Epoche immer wieder neue Fragen
ergaben und immer wieder ergeben. Obwohl viele der "alten" Denkweisen auch heute
noch ihre Gültigkeit besitzen.
Goethe hatte es gut. Als Sprössling einer angesehenen, bürgerlichen Familie erhielt er eine
aufwendige Ausbildung durch diverse Hauslehrer und musste sich wohl in seinem ganzen
Leben nicht ernsthaft um einen Haushalt kümmern, da er im "Weimar Hof" lebte und sich
dort bestimmt Bedienstete um sein leibliches Wohl und die Raumpflege kümmerten.
In der damaligen, nicht so schnelllebigen Zeit, hatten die Menschen tatsächlich noch Zeit
zu denken, zu dichten und zu schreiben, was heute nur noch wenigen Menschen vergönnt
ist. Aber selbst Menschen, die heute Zeit haben, nutzen diese noch lange nicht, selbst-
ständig zu denken - viele ziehen es vor, sich der mehrheitlichen Meinung anzuschließen,
das heißt, sie folgen der Herde. Die meisten Menschen sind auch im 21. Jahrhundert
noch Herdentiere, die sich laut blökend der Masse anschließen und den Leithammeln
folgen.
Goethe vertrat die erkenntnistheoretische Lehre, wonach alles Wissen seinen
Ursprung allein in der Erfahrung hat, d.h. nicht im Verstand oder der Vernunft.
Ursprung allein in der Erfahrung hat, d.h. nicht im Verstand oder der Vernunft.
Allein die umfangreiche Literatur von und über Goethe zu lesen, würde Jahre in
Anspruch nehmen. Ich bin schon froh, wenn ich den "Faust" endlich schaffe ;o).
Nach einem außerordentlich schöpferischen und naturwissenschaftlichen Leben
starb Goethe vor 189 Jahren 1832 in Weimar. Er wurde 83 Jahre alt.
Er war ein Schöngeist par excellence !
Beim heutigen Bildungszustand in unserem Land wird es in Zukunft nur noch sehr
wenige Dichter und Denker geben. Schon gegenwärtig findet man kaum bedeutende
Philosophen, die es wert wären, sich näher mit deren Philosophie zu beschäftigen.
Vielleicht Precht, Gabriel und Sloterdijk.
Ach, man müsste einfach mehr Zeit haben !
~*~
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Bilder: Wikimedia
Hallo Laura,
AntwortenLöschenmal wieder ein Lebenszeichen in Form eines Kommentars.
Goethes Faust zu lesen ist wirklich erleuchtend. Da hast du bis jetzt etwas versäumt.
Habe mehrere Ausführungen bzw. Ausgaben vom Faust, zwei alte Ausgaben, eine wunderschöne illustrierte Ausgabe von 1900 (eine limitierte Exklusivausgabe mit Lithografien und Zeichnungen deutscher zeitgenössischer Künstler.). Da habe ich früher auch einmal die erste schwarzweiße Stummfilmverfilmung des Faust gesehen.
Mit der Zeit und dem Lesen hast du recht. Auch mir reicht nie die Zeit, man bräuchte wirklich ein paar Leben um einigermaßen schlau zu werden.
Philosophie ist mit Abschluß des Studiums auch nie vorbei, es ist eine lebenslange Aufgabe.
VG
Oskar
Ja, ich weiß, lieber Oskar, ich hoffe, dass ich an heißen Sommertage auf der Terrasse faulenzen und endlich weiterlesen kann. Ich kann es auch eigentlich gar nicht erwarten, aber, aber ..... du kennst das ja selbst am besten.
AntwortenLöschenJa, Philosophie ist eine Lebensaufgabe - es wäre schlimm, wenn man keine Fragen mehr stellen würde ! Das wäre so, als wäre man bereits tot !! Nur die richtigen Antworten zu finden, ist eher ein schwieriges Unterfangen - aber eben auch spannend.
Freue mich sehr, wieder von dir zu lesen.
Hab eine gute Woche, genieße die schönen Frühlingstage und lass es dir gut gehen.
Liebe Grüße von
Laura, der heute durch den Saharastaub nur ein getrübter Sonnenschein vergönnt ist ;o(