Samstag, 22. Februar 2020

Am Montag sind sie wieder los

Auch in diesem Jahr wird es sie wieder zum bunten Treiben auf die Straße
ziehen, die Narren und die Jecken.
Politische Themen für die Karnevalsumzüge gibt es aktuell mehr als genug.
Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.
 
 
Selten gab es so viel Anlass, Politiker und Politikerinnen auf die Schippe zu
nehmen, wie in diesem Jahr.
 
Was so ein richtiger Narr oder Jeck ist, der lässt sich selbstverständlich den
Spaß nicht von einem lästigen Virus, wie dem Coronavirus, verderben.
An Karneval wird die Sau rausgelassen, da ist der Bär los. Da komme was
wolle. Da wird gefeiert bis der Arzt kommt. Schließlich ist Karneval nur einmal
im Jahr ! Da muss man hin, da muss man dabei sein ! Und dabei sind all die-
jenigen, die sich gerne mal nicht nur eine rote Pappnase in Gesicht klemmen
oder ein buntes Hütchen auf den Kopf stülpen, sondern auch diejenigen, die
auf Kommando lustig sein können. Klimawandel hin oder Coronavirus her.
 
Und dabei ist die Ansteckungsgefahr noch lange nicht gebannt. Wie man hört,
könnte jeder Passagier, der eins dieser Kreuzfahrtschiffe verlässt und darunter
sind eben auch Deutsche, infiziert sein. Selbst dann, wenn sie negativ getestet
wurden. Und ein Teil dieser Passagiere ist bereits wieder auf dem Rückweg in
die jeweilige Heimat. Experten bezweifeln, dass die Gefahr einer
Weiterverbreitung damit gebannt ist.
 
Sie gehen sogar davon aus, dass die unter Quarantäne gestellten Schiffe so
eine Art Brutkasten für den Erreger sein könnten. Die Zahl der neu infizierten
Personen sei trotz der Quarantäne erneut gestiegen. Da auch Deutsche auf
diesen Schiffen sind oder waren, kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch
von ihnen eine weitere Ansteckungsgefahr ausgehen könnte.

Auch in Südkorea und Japan steigt die Zahl der Ansteckungen, trotz
Quarantäne, so dass eine Epidemie nicht mehr ausgeschlossen werden kann.
Es sei nur eine Frage der Zeit, bis das Virus überall sei, sagt der Infektions-
mediziner Jeremy Farrar, wie im Tagesspiegel zu lesen war. Der Ausbruch des
Coronavirus sei beispiellos, da sich kein Ausbruch in den vergangenen hundert
Jahren so schnell verbreitet habe. Er geht sogar davon aus, dass der Ausbruch
nicht mehr gestoppt werden - sondern nur noch eingedämmt werden kann.
Er befürchtet, dass sich das Virus bis nach Südamerika ausbreiten wird.

In chinesischen Gefängnissen sind bislang mehr als 270 Insassen und 7 Auf-
seher in mindestens drei Provinzen des Landes mit dem Coronavirus infiziert.
Wie ist das Virus in die Gefängnisse gekommen ? Durch die Aufseher ?
Aufgrund der mangelnden ärztlichen Versorgung stellen nun auch die Gefäng-
nissen eine Art Brutstätte dar.

In Italien sind gerade zwei Menschen am Coronavirus gestorben, die nie in
China waren. Deshalb wurden in Italien nun drastische Maßnahmen ergriffen
und mehrere Städte abgeriegelt.
In unserem Land werden wahrscheinlich erst wieder Maßnahmen ergriffen,
wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.
 
Das alles spielt jedoch bei den Narren und Jecken keine Rolle. In unserem Land
wird trotz Grippe und Virus Karneval gefeiert. Einmal im Jahr und einmal am
Rhein zu Zwei'n in der Masse alleine sein. Das lassen sich die Narren nicht
nehmen.
 
Schließlich könne man sich ja auch mit dem normalen Grippevirus anstecken
und das könne ja schließlich auch tödlich verlaufen.
Ein unschlagbares Argument und überhaupt, ist das ganze Leben nicht ein
einziges Risiko ? Und so mache man sich keine Sorgen. Es werde auch in
diesem Jahr gebützt, bis der Arzt kommt.
 
Hauptsache : Da simmer dabei ! Dat is prima ! Viva Colonia !
Na dann, Helau und Alaaf und fröhliches Bützen !
 
 
Allerdings wie immer ohne mich !
 
Nein, ich brauche das wirklich nicht ! Never !
 
 
Ich träume gerade von den Südseeinseln. Manchmal möchte man nur noch
weit, weit weg von hier - aus diesem kranken, kaputten Land, wo sich der
Wahnsinn und der Irrsinn immer weiter ausbreiten.

 Aber selbst auf diesen Trauminseln ist man nicht mehr sicher. Dort macht
sich das Meer breit und nimmt den einheimischen Menschen so nach und nach
ihren Lebensraum.
 
 
Oder doch lieber in die Karibik.
Manchmal packt mich das Heimweh oder das Fernweh und die Sehnsucht nach
diesen Insel. Manchmal möchte ich einfach nur ganz weit weg - weit weg auf
eine dieser einsamen Inseln.
Nichts sehen und nichts hören - als das Rauschen des Windes in den
Palmwedeln und das Rauschen des Meeres. Nichts sehen, als den Horizont in
weiter Ferne und den blauen Himmel. Im Sand unter einer schattigen Palme
liegen und mir bei strahlendem Sonnenschein, ein laues Lüftchen um die
Nase wehen lassen.

Aber auch auf den Inseln gibt es keine heile Welt mehr.
Die Natur ist durch den Massentourismus überall in Gefahr,
sowohl an Land als auch unter Wasser.
Es ist so schade um unseren schönen, blauen Planet.
 Aber die Menschheit will es nicht anders.
 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Fotos: Pixabay

2 Kommentare:

  1. Hallo Laura,
    Früher war meine Trauminsel immer Tahiti oder Bora-Bora in der Südsee.(Insel im Südpazifik, die politisch zum französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien gehört. Sie hat eine Fläche von 1042 km² und 186.909 Einwohner) Von 1891 bis 1893 lebte der Maler Paul Gauguin auf Tahiti. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Gemälde, die das Bild vom „Paradies Südsee“ in Europa weiter festigten.
    Weil ich mich damals mit P. Gauguin beschäftigt hatte, erweckte dies eine gewisse Sehnsucht in mir.
    Heutzutage kannst du dies alles vergessen. Überlaufen, überteuert und versaut, wie alles wo der Ami und der Kapitalist seinen Fuß hingesetzt hat.
    Dann wollte ich mal nach Kanada auswandern, bin aber froh, daß dies nicht akut wurde, meine Frau Gemahlin hätte da nicht mitgespielt. In Schweden, Finnland oder evtl. Norwegen könnte es mir teilweise gefallen. In allen drei Ländern war ich schon öfters. Dort gefallen mir die "Schwedenhäuser" die nicht so dicht besiedelte Landschaft, nur der Winter und der viele Schnee ist nicht so mein Ding.Aber Schweden kann man heutzutage auch vergessen, fast schon ein Pariastaat - dank der vielen ScheinAsyllanten. Noch nicht einmal die Schweiz, kann man uneingeschränkt empfehlen.
    Im Grunde genommen ist es überall nicht mehr so toll.
    VG
    Oskar

    AntwortenLöschen
  2. Hallo, lieber Oskar,
    zur Zeit Gauguins sah das Leben auf diesen Inseln noch etwas erfreulicher aus, obwohl er ja schwer erkrankt ist. Trotzdem konnte man das noch LEBEN nennen. Die sogenannte Leichtigkeit des Lebens - ohne Hektik und Stress. Das hat mich ja so an der Karibik fasziniert. Dort verstehen es die Leute zu leben mit
    allen Sinnen zu leben. Bedächtigkeit, Beschaulichkeit, Gelassenheit zählen - keine Eile, keine Hetze - leben - statt nur wie hier - existieren. Aber auch das war einmal, die Menschen dort sind durch die Touristen auch auf den "Geschmack des Geldes" gekommen. Sie merken nicht, dass sie sich dadurch selbst die Leichtigkeit des Lebens nehmen. Ein Stück normale Seife kostet inzwischen 5,oo Euro !!!!! Muss zwar importiert werden, aber wer kann sich das als Einheimischer noch leisten ? Total verrückt !
    Das einzige Land, in dem sich noch relativ gut leben lässt, ist Neuseeland - das weiß ich von Freunden, die dorthin vor langer Zeit ausgewandert sind. Auch landschaftlich ein wahrer Genuss.
    Insgesamt hat diese Welt fertig ! Fix und fertig !
    Machen wir dennoch das Beste daraus !
    In diesem Sinne nochmals liebe Grüße
    Laura, die ein wenig betrübt auf all die vom heftigen Regen plattgemachten Krokusse blickt :o(.


    Leben versauen

    AntwortenLöschen

Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

Aufgrund der neuen Datenschutzrichtlinien (DSGVO) bitte ich folgendes zu beachten:
Mit der Nutzung der Kommentarfunktion dieser Webseite, die von Google zur Verfügung gestellt wird, erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten auf dem Google- Server einverstanden.