Dienstag, 24. September 2019

Früher war alles besser

 Stimmt diese Behauptung überhaupt ?
So allgemein ist diese Frage wohl nicht zu beantworten, denn dazu müsste man
zunächst einmal definieren, was mit "früher" gemeint ist. Schließlich besteht der
moderne Mensch schon seit zweihunderttausend Jahren und hat seither viel
Schaden auf dieser Welt angerichtet. Es liegt also viel mehr am Zeitalter, in dem
die Menschen gelebt haben und jetzt leben.

 
Ich denke, eigentlich kann jeder Mensch nur für die Zeit sprechen, in der er
gelebt und eigene Erfahrungen gesammelt hat. Alles andere beruht auf Über-
lieferungen, Hörensagen, alten Filmen, Dokumentationen, Geschichtsbüchern
usw. Die Beurteilung eines Zeitabschnittes hängt immer auch von der Lebens-
einstellung, den Ansichten, der Wertevorstellung, den Ansprüchen und des
Lebenstraumes eines jeden Betrachters ab. Nur auf diese Weise kann man
einen Vergleich zur heutigen Zeit anstellen.



Natürlich leben wir heute in der westlichen Welt in der komfortabelsten Zeit der
Menschheit. Gar keine Frage, aber ist dieser Zeitabschnitt für die Menschen
deshalb besser ? Übersehen wir bei dieser Betrachtung nicht auch die Nach-
teile, gegenüber früher, als den Menschen dieser Komfort noch nicht zur
Verfügung stand ? Man muss ja nur an die eigene Kindheit in der Nachkriegs-
zeit denken, als es noch keine Plastikprodukte gab. Unsere Butterbrote für die
Schule wurden in Pergamentpapier eingewickelt, Milch oder Kakao aus Glas-
flaschen getrunken. Manchmal schickte mich meine Mutter mit einer Milchkanne
in den kleinen Lebensmittelladen an der Ecke um Milch und frische Brötchen zu
holen. Der Einkauf wurde in einem Einkaufsnetz oder einem Korb nach Hause
getragen. Das war alles sehr umweltfreundlich.

Heute gibt es kaum Lebensmittel ohne Plastikverpackung. Das führt dazu, dass
sich inzwischen nicht nur massenhaft Plastikabfall in den Meeren befindet,
sondern mittlerweile auch in Lebensmittel, dem Trinkwasser und selbst in der
Luft, die wir so ahnungslos einatmen. Früher, damit meine ich die Zeit meiner
Kindheit und Jugend, wurde frisches Obst beim Einkauf in Papiertüten verpackt.
Auch weggeworfen wurde nichts. Dagegen werden heutzutage 13 Millionen
Tonnen Lebensmittel pro Jahr in unserem Land weggeworfen, davon allein in
Privathaushalten 83,5 kg pro Jahr. Auch Kleidung wurde nicht - wie heutzutage
- in dafür vorgesehene Abfallcontainer entsorgt, sondern ausgebessert oder
umgeändert. Unsere Kniestrümpfe, unsere Strumpfhosen sowie Vaters Socken
wurden auf einem Holzpilz noch gestopft und eine Nachbarin reparierte für ein
paar Pfennige die Laufmaschen an Mutters Nylonstrümpfen. Heutzutage landen
über 1 Million Tonnen aussortierter Kleidung pro Jahr im Müll. Das Meiste davon
ist aufgrund zu schlechter Qualität nicht wieder verwendbar.

Im Gegensatz zu heute waren wir Kinder den ganzen Tage draußen und fielen
abends todmüde ins Bett. Wenn ich das mit den Kindern in der heutigen Zeit
vergleiche, dann war es früher tatsächlich besser. Heute sind Kinder kaum noch
draußen und wenn, dann nur in Begleitung Erwachsener oder sie hängen
entweder vor dem Computer ab oder starren auf ihr Smartphone. Sie ernähren
sich hauptsächlich von Fastfood, Pizza oder Fertiggerichten und bei den
Klamotten sind "Markenware" und der jeweils neueste Trend angesagt.

 

Die heutige Massenproduktion von Lebensmitteln und die Massentierzucht sind
aufgrund von Pestiziden nicht nur eine Belastung für die Umwelt, sie mindert
außerdem die Produktqualität und schadet der Gesundheit. Die Massentierzucht
und die kilometerweiten Tiertransporte sind reine Tierquälerei. Das empfinde ich
im Gegensatz zu früher, als noch viele kleine Bauernhöfe und Tante Emmaläden
existierten, als sehr negativ. Kaum jemand besaß damals ein Auto. Zur Arbeit
oder zum  Einkaufen fuhr man mit dem Bus oder der Straßenbahn in die
Stadt. Heute muss man etliche Kilometer mit dem Auto zur Arbeitsstelle fahren,
weil viele Arbeitsplätze in Industriegebiete verlagert wurden und die Discounter
an den Rand der Ortschaften, so dass kaum jemand in der Lage ist, seine
(Groß-)Einkäufe ohne fahrbaren Untersatz zu tätigen.

Heutzutage leben wir im Überfluss, in einer Wegwerfgesellschaft und auf Kosten
vieler Menschen in der dritten Welt. Wir wollen immer mehr, weil wir meinen,
dass uns das glücklich macht - doch das Gegenteil ist der Fall, denn je mehr
unnötige Dinge wir anhäufen, desto unzufriedener werden wir und schaden
außerdem der Umwelt und dem Klima. Die Werbung verspricht uns das Gegen-
teil. Sie suggeriert, dass wir uns sofort besser und glücklicher fühlen, wenn wir
bestimmte Dinge besitzen. Viel sinnvoller wäre es, sie würde uns wie beim
Rauchen von Zigaretten, das "tödlich sein kann", darauf aufmerksam machen,
dass maßloses Konsumieren von unnötigen Dingen, uns nicht nur unzufriedener
macht, sondern außerdem der Umwelt und dem Klima schadet - und somit
letztendlich uns selbst. Aber es geht ja nicht ums Überleben der Menschheit,
sondern nur um immer mehr Wachstum und Profit für die, die eh schon mehr
als genug besitzen. Money makes the world go around !
Geld, Geld, Geld - statt gesundes Leben ! Weniger ist eben immer noch mehr !
 
Und wie sieht es heute mit den Werten aus, dem Respekt, der Höflichkeit,
dem Anstand, der Rücksichtnahme anderen Menschen gegenüber ? Wie mit
dem Arbeitsstress, dem Zeitmangel ? Wie mit dem Familienzusammenhalt ?
Wie sieht es mit der Einsamkeit vieler junger und alter Menschen aus ?
Wie mit der Liebe und der Treue ?
 
 

Heutzutage ist die Bewältigung eines Haushaltes dank moderner Geräte und
Hilfsmittel selbstverständlich wesentlich einfacher und bequemer geworden,
aber haben wir deshalb mehr Zeit gewonnen für uns und unsere Familie, unsere
Freunde ? Heute kann man sich zwar mit seinem Fernseher oder Backofen via
Alexa oder sonstigen Robotern unterhalten, aber muss das wirklich sein und ist
das ein adäquater Ersatz ? Brauchen wir das wirklich ? Sind wir nicht mehr in
der Lage oder willens, einen Backofen selbstständig zu öffnen und zu schließen ?
Wie bescheuert ist das denn eigentlich ! Brauchen wir zu unserem Glück einen
durchsichtigen Fernseher oder einen den man einrollen kann ? Brauchen wir ein
faltbares Smartphone, so wie jetzt auf der IFA vorgestellt ? Schließlich tragen
gerade solche Geräte in erheblichem Maße zum Schaden der Umwelt und zum
Klimawandel bei.

Was haben uns Fernseher, Computer und Mobiltelefon denn wirklich gebracht,
außer einen enormen Ressourcen- und Energieverbrauch sowie eine massive
Umweltbelastung und einen zusätzlichen C02-Ausstoß ? Ganz zu schweigen
von den vielen Straftaten, die dadurch erst ermöglicht wurden. Ist uns allen
überhaupt bewusst, in welche globale, totale Abhängigkeit, wir uns außerdem
durch die Nutzung dieser Geräte und des Internets begeben haben ?
Ein einziger größerer Sonnensturm würde schon ausreichen, um massive
Störungen in der weltweiten Vernetzung und Infrastruktur auszulösen.
Solche Sonnenstürme kommen immer wieder vor. Im schlimmsten Fall entseht
dadurch ein Blackout und auf der Erde bricht alles zusammen.
 
War es nicht gemütlicher, als wir abends noch mit der Familie nach dem Abend-
essen zusammensaßen und uns unterhielten, uns Zeit für die unterschiedlichen
Brettspielen nahmen oder Bücher lasen, anstatt wie heutzutage, wo jeder für sich
vor dem Computer hockt oder ständig auf das Smartphone zu starrt ?
Braucht ein Mensch wirklich einen zusammenrollbaren Fernseher ?
Geht es eigentlich noch verrückter ? Und brauchen alte Menschen tatsächlich
einen Roboter-Hund als "Haustier" ?

Foto: Pixabay

Und war es früher nicht einfach romantischer, in der realen Welt zu flirten, als
sich einen Partner, eine Partnerin am Bildschirm auszusuchen und falls es
"passt", wie eine Ware im Internet zu "bestellen" ? War es nicht einfach wirklich
viel reizvoller, seinem Partner oder seiner Partnerin im wahren Leben zu
begegnen, sich vielleicht Briefe statt E-Mails zu schreiben ?

Das, was in der heutigen Zeit am allermeisten verlorengegangen ist, ist Liebe,
Treue, Demut, Zuverlässigkeit, Vertrauen sind inzwischen Fremdwörter geworden.
Reale Freundschaften in der realen Welt, Zusammenhalt in der Familie und
Gesellschaft existieren heutzutage kaum noch. Das Miteinander, vor allem
aber die Werte einer zivilisierten Gesellschaft sind verlorgengegangen.
Hingegen nimmt die Verrohung zu.

Das Abendrot traumhaft schön - wie eh und je !

~*~

Es gibt Menschen, die behaupten heute sei alles besser, als früher.
Ich sage: Nein, es war früher besser - nicht alles - aber wir haben das, was wir
hatten zu schätzen gewusst und wir waren mit dem was wir hatten, zufrieden. Wer
ist heute noch wirklich zufrieden ? Wir wollen doch immer mehr- immer mehr,
obwohl die meisten von uns bereits alles "Notwendige" oder mehr haben, als
wir wirklich benötigen - und genau darin liegt das Problem.
Und so lange das so ist und die Menschen nicht lernen auf unnötigen Konsum
zu verzichten, wird sich auch am C02-Ausstoß nichts ändern, denn der globale
Konsum trägt massiv zum C02-Ausstoß bei, aber das werden uns die Politiker
nicht unter die Nase reiben, weil sie genau wissen, dass dann die Weltwirtschaft
zusammenbricht.
Es gibt also gar kein ZURÜCK mehr, da kann die wütende Greta noch so
wütend daher reden ! (Was für ein selten unglückliches, armes, krankes,
bedauernswertes Wesen!) Was schert es das Klima, wenn man uns nur mehr
Geld aus der Tasche zieht ? Der Klimawandel ist nicht mehr zu stoppen, zumal
die größten Verursacher wie China, Indien, die USA, Brasilien usw. gar nicht
daran denken, etwas gegen ihren C02-Ausstoß zu unternehmen. Und selbst
wenn sie es täten - was einmal in Gang gekommen ist, nimmt seinen Lauf und
ist nicht mehr aufzuhalten. Ursache und Wirkung !

Auch die Menschen werden weder ihren Konsum einschränken, noch ihre
Gewohnheiten ändern, und nur weil alle plötzlich vom Klimawandel reden,
vergessen sie, dass der Plastikmüll ein ebenso großes, wenn nicht noch
größeres Problem für die Menschheit darstellt, welches ebenfalls nicht mehr
aus der Welt zu schaffen ist !!!

Außerdem lenkt das Thema Klimawandel so wunderbar vom Thema der
inzwischen sogar per Flugzeug einreisenden illegalen Migranten ab.
Es ist wirklich erstaunlich, dass es Menschen im Land gibt,
die das gut finden und unterstützen.

~*~

Man versichert, die Welt werde sich je weiter desto mehr vereinigen,
in eine brüderliche Gemeinschaft verwandeln dadurch,
 dass man die Entfernungen verkürzt,
die Gedanken durch die Luft übermittelt.
O, traut nicht einer solchen Vereinigung der Menschen!
Fjodor M. Dostojewski

*

Wunderbar erkannt von Dostojewski, denn
wohin das führt, erleben wir jeden Tag !
Die Globalisierung war der Anfang allen Übels
und dann folgte das Internet.

~*~

Nachtrag Mittwoch, 25.09:
Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, wer wohl die Initiatoren sind, die
hinter dieser Greta-Inszenierung stecken und dieses Mädchen so schamlos
für ihre Zwecke ausnutzen. Die Eltern alleine können es nicht sein, denn sonst
wären die Medien nicht so zahlreich und mit viel Lob auf diesen Zug aufge-
sprungen. Sie verharren ja geradezu im Greta-Hype - oder sind jetzt alle
komplett durchgeknallt ?! Kein Tag ohne Greta in den Schlagzeilen und jetzt
auch noch der Alternative Nobelpreis für Greta!
Da kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus und endgültig zu dem
Schluss - ja, alle die das unterstützen und keine Ende des Lobgesanges auf
Greta finden, müssen durchgeknallt sein.
Statt sich mit einem solchen Zirkus zu beschäftigen und sich nur um die
Reduzierung von CO2 zu kümmern, sollten Politiker dieser Welt viel mehr
Vorkehrungen treffen und Maßnahmen ergreifen, um gegen die Folgen des
Klimawandels gewappnet zu sein.

~*~

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 


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