Er war ein feiner Herr, der alte Mann mit dem Hut.
Immer gepflegt, immer gut angezogen und immer freundlich.
Trotz seines Alters von über achtzig Jahren ging er noch
kerzengerade.
Und jedes Mal, wenn ich ihm begegnete, zog er mit einer
leichten
Verbeugung freundlich lächelnd seinen Hut.
Er war noch ein Herr der „alten Schule“, einer von diesen
Herren,
denen man heute kaum noch begegnet, weil sie ausgestorben
sind.
Die Zeit der feinen, älteren Herren gehört der Vergangenheit
an.
Sie ist Geschichte, diese Zeit.
Diese Herren waren höflich und zuvorkommend. Sie halfen
einer Dame in
den Mantel und öffneten ihr die Autotür oder die Türe zu einem Restaurant.
Sie hofierten eine Dame, luden sie zum Tanztee, ins Konzert
oder ins Theater
ein. Sie umwarben eine Dame, begegneten ihr mit Respekt.
Als Frau fühlte man sich in ihrer Nähe wohl und beschützt.
Heute sieht das ganz anders aus.
Heute ist Mann direkter. Er fackelt nicht lange. Schließlich
will er keine Zeit verlieren
und seine Absicht schnell in die Tat umsetzen. Heute wird nicht umständlich zu einem
Rendezvous eingeladen. Heute sucht sich Mann eine Frau im Internet aus oder sie wird
in der Disco „abgeschleppt“.
Heute muss Frau ziemlich eindeutige Sprüche über sich
ergehen lassen und Blicke,
die keiner Frage und/oder Antwort mehr bedürfen. Da gibt es oft nur eins:
Zu mir – oder zu dir ?
Wie sich die Zeiten geändert haben !
Ich bin froh, dass ich in meinen jüngeren Jahren noch einen
Teil der guten, alten
Zeit erleben durfte. Allerdings hätte es auch in der heutigen
Zeit kein Mann jemals
gewagt, mich auf eine derart plumpe Art „anzumachen oder anzubaggern“.
Noch viel früher, also so in den 20er und 30er Jahren,
waren eigentlich alle Frauen
„Damen“, wie es sie heute auch nur noch ganz selten gibt. Die damalige Mode war
einfach umwerfend. Sie war so feminin, diese Mode. Selbst in einem Hosenanzug
wirkte Frau damals sehr elegant. Ich denke gerade an Marlene Dietrich und das
legendäre Foto, das sie im Hosenanzug zeigt
Mode ist natürlich, wie so vieles, Geschmacksache.
Die damalige Mode machte aus (fast) jeder Frau eine Dame. Diese Eleganz, dieses
damenhafte Aussehen! Diese Hüte und Frisuren! Dieses unglaubliche Make-up !
Der elegante Schmuck, die Handschuhe und Handtaschen!
Mode ist natürlich, wie so vieles, Geschmacksache.
Die damalige Mode machte aus (fast) jeder Frau eine Dame. Diese Eleganz, dieses
damenhafte Aussehen! Diese Hüte und Frisuren! Dieses unglaubliche Make-up !
Der elegante Schmuck, die Handschuhe und Handtaschen!
Diese Frauen – sorry - Damen bewegten sich auch ganz anders als heute.
Ihre ganze Haltung, ihr Auftreten war ganz anderes als
heute.
Ich gestehe, ich hätte gerne eine Zeitlang in den goldenen Zwanzigern gelebt -
auch der schönen Melodien von Gershwin wegen.
auch der schönen Melodien von Gershwin wegen.
(Obwohl ich heute auch überwiegend Jeans trage).
Es ist dieser feine, alte Herr mit dem Hut, der mich an die „Die goldenen
Zwanziger-Jahre“ denken lässt, die ich ja leider nur aus diesen wunderbaren, alten
Filmen und von alten Fotos
kenne.
Vor ein paar Jahren ist dieser feine, alte Herr, der mich
immer freundlich grüßte,
in dem er seinen Hut zog, leider gestorben.
Als ich an seinem Grab stand, verneigte ich mich vor ihm und
zog in Gedanken
meinen Hut vor ihm.
Es gibt Menschen, die mir so lange ich lebe, immer in guter
Erinnerungen
bleiben werden.
Der alte Herr mit dem Hut ist einer von ihnen.
Möge er in Frieden ruhen !
~*~
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Was für ein toller sonnenuntergang
AntwortenLöschenIch finde, du beschreibst diese Zeit und das damit verbundenen Verhalten/ Hofieren zu einseitig. Das war die Minuten/ Stunden in der Öffentlichkeit- das ausgehen, wo man in meinen Augen eine Rolle spielte, weil nur dieses Verhalten/ Erscheinungsbild von der Öffentlichkeit toleriert und gewünscht wurde.
Das zuhause sein, übersiehst du. Die viele schwere Arbeit erledigt in Kittelschürzen, und abgetragener Kleidung, die Bevormundung durch den Mann usw - die waren der eigentliche Tagesinhalt der meisten Frauen
lg gabi
Du hast völlig Recht, liebe Gabi, ich meinte mit meiner Beschreibung eigentlich auch - und das hätte ich erwähnen sollen, ganz bestimmte Kreise in denen es überhaupt möglich war, sich elegant zu kleiden, auf Bälle, Konzerte und ins Theater zu gehen. Viele Menschen konnten sich das ja gar nicht leisten und mussten tatsächlich harte Arbeiten erledigen, sowohl der Mann, als auch die Frau im Haushalt. (Das kenne ich ja selbst noch von meinen Großeltern und Eltern).
AntwortenLöschenEs ist eben nicht immer einfach, die Dinge so aufzuschreiben, dass keine Missverständnisse entstehen.
Für die meisten Menschen war "die gute, alte Zeit, tatsächlich alles andere als gut.
Ich wünsche Dir einen guten Tag und schicke liebe Grüße zu Dir
Laura
Da bin ich jetzt ganz deiner Meinung, Laura
LöschenSehr schöne Erinnerungen.Mir gefallen die alten Ami Filme sehr gut.Hatten gerade in der Firma das Thema...
AntwortenLöschenLG Sabine