Sonntag, 15. Dezember 2024

Weihnachtszeit in der Kindheit

 Zum 3. Adventssonntag
Erinnerungen an Weihnachten in der Kindheit. Besonders gerne erinnere ich mich an die Heiligen Abende in meiner Kindheit und jedes Mal, wenn ich daran zurückdenke, wird mir ganz warm ums Herz.
Auch wenn die Nachkriegszeit für viele Menschen nicht einfach zu bewältigen
war, die Menschen waren zuversichtlich, weil es ganz allmählich wieder auf-
wärts ging. Immer weiter aufwärts.
 
 
Wahrscheinlich erleben wir die schönsten Weihnachtsfeste in der Kindheit,
als die Tage vor dem Fest noch voller Geheimnisse und Vorfreude waren.
Wenn Plätzchen gebacken wurden und es im ganzen Haus nach Pfeffernüssen,
Bratäpfeln und Zimtsternen duftete. Wenn dicke Schneeflocken vom Himmel
rieselten und wir Kinder uns an der Fensterscheibe die Nasen plattdrückten.
 
 
 Am Heiligen Abend mussten mein Bruder und ich schon morgens das Haus
verlassen und uns auf den Weg zur Großmutter machen, die nur ein paar
Kilometer entfernt wohnte. Bei ihr verbrachten wir den Tag und hofften, dass
das Christkind während dieser Zeit, auch zu unserem Haus kommen würde.
Die Eltern bereiteten inzwischen das Weihnachtsfest vor. Vater schmückte
den Baum und sorgte dafür, dass genügend Holz und Kohlen bereitstanden,
damit es im Wohnzimmer mollig warm war, während Mutter die Geschenke
verpackte und das Weihnachtsessen zubereitete. In den 50er und 60er
Jahren fiel das Festessen eher mager aus, aber wir waren glücklich und mit
wenig sehr zufrieden.
 
 
 
Erst wenn es dunkel wurde, machten wir uns zusammen mit der Großmutter
wieder auf den Weg nach Hause. Ich werde nie vergessen, wie heimelig und
stimmungsvoll dieser Weg nach Hause war. Welch stiller und wundersamer
Friede uns umgab, als wir in der Dunkelheit durch den Schnee stapften und
die Flocken auf uns herabrieselten. In warme Wintermänteln eingemummelt,
mit Mütze, Schal und Handschuhen, gingen wir schweigend Hand in Hand
den langen Weg durch den Schnee nach Hause.


Die Straßen und Wege waren zu dieser Zeit bereits verlassen und menschen-
leer. Die meisten Menschen hielten sich bereits zu Hause auf und bereiteten
sich auf den Heiligen Abend vor. Manche Fenster waren hell erleuchtet, an
anderen waren hinter den Gardinen ein geschmückter Tannenbaum mit all
seinen Kerzen, Weihnachtskugeln, Sternen und Lametta zu sehen. In der
Ferne läuteten die Kirchenglocken. Wir wurden von einer wundersamen,
feierlichen, ja fast magischen Atmosphäre auf unserem Weg begleitet, wie
ich sie nur zur Weihnachtszeit empfinde.
Zu Hause wurden wir bereits von Mutter und Vater erwartet. Welch' eine
Vorfreude jetzt in der Luft lag ! Vater hatte die Kerzen am Tannenbaum ange-
zündet und Mutter servierte das Essen, während wir uns am Ofen aufwärmten.
Es gab jedes Jahr eine Hühnersuppe mit Reis und Gemüse und als Nachtisch
wurde ein Glas eingemachtes Obst aus dem Vorratskeller geholt. Mal waren
es Birnen, mal Pfirsiche. Alles stammte aus Großmutters Garten.
Bald nach dem Essen fand die Bescherung statt. Wir Kinder hatten natürlich
immer auch eine Kleinigkeit für die Eltern und die Oma. In den ersten Jahren
bekam jeder ein mit Buntstiften gemaltes Bild. Später, als wir schon etwas
Taschengeld erhielten, gab es für Mutter schon mal eine Schachtel Pralinen,
für Vater ein paar Zigarren und für Oma ein Fläschchen 4711. Ich weiß noch, 
wie gerne ich das alles ausgesucht und in das dünne Weihnachtspapier ver-
packt und mit einer roten Schleife versehen habe. Es war einfach nur schön!

Für uns Kinder gab es immer einen großen, weihnachtlich bedruckten Papp-
teller mit allerhand Süßigkeiten, selbstgebackenen Plätzchen, Nüssen und
Äpfeln, von dem wir später am Heiligen Abend schon naschen durften.
 

Und es gab etwas Selbstgebasteltes oder Selbstgebautes. Sogar einmal eine
Puppenstube und ein Schaukelpferd, angefertigt von Vater. Mal gab es einen
aus der Wolle eines zu klein gewordenen Pullovers, einen neuen Pullover mit
zusätzlich rein gestrickter Wolle. Mal war es ein Schal oder ein paar Hand-
schuhe.
 Später gab es auch eine Puppe und einen Puppenwagen. Ach, es war so schön,
so heimelig und es war so viel Wärme um uns, so viel Geborgenheit, so ein
wunderbares Gefühl, das ich bis heute nicht vergessen habe. Und wie wir
Kinder uns trotz der bescheidenen Verhältnisse, in denen wir aufgewachsen
sind, über alles freuen konnten!
Nach der Bescherung wurden die Wunderkerzen am Baum angezündet und
wir Kinder spielten auf der Blockflöte und sagten ein Gedicht auf.  Dann wur-
den Weihnachtslieder gesungen. Alle sangen mit, der Vater, die Mutter, die
Oma, mein kleiner Bruder und ich.
»Sille Nacht, heilige Nacht« haben wir gesungen und
»O du fröhliche, O du selige Weihnachtszeit«.
Bis heute bin ich meinen Eltern und meiner Oma für diese unbeschwerte,
glückliche Kindheit, die sie mir geschenkt haben, von Herzen dankbar.
 
 
Ja, das war sie, eine fröhliche, eine selige und eine friedvolle Weihnachtszeit
in meiner Kindheit, verbunden mit so viel Wärme, Liebe und Geborgenheit.
Ganz besonders zur Weihnachtszeit vermisse ich meine Eltern, weil sie ganz
besondere Eltern waren. Liebevoll und fürsorglich, die uns Kindern sehr viel
Freiheit eingeräumt haben - bis wir selbstständig und für unser Leben selbst
verantwortlich waren.
 

 
Wie schön, dass die Erinnerungen an die Weihnachtszeit in der Kindheit nie
verloren gehen, denn sie wärmen auch heute noch das Herz.
 
Kinder, die in der heutigen Zeit aufwachsen müssen, werden einer unbe-
schwerten, spielerischen Kindheit beraubt. Das ist schade, denn die Kind-
heit ist nicht wiederholbar. Sie ist von unschätzbarem Wert und prägt
zudem fürs ganze Leben.
 
~*~

 Es war eine wunderbare Zeit, die Weihnachtszeit in der Kindheit. Das ist
lange her. In der heutigen kalten, rücksichtslosen, dystopischen Zeit, schwebt
sogar die drohende Gefahr eines Krieges wieder über Europa und der Welt.
Vor über 1.000 Tagen tönte der brutale »Zar« in die Welt, er wolle mit seiner
»Spezial-Operation« seine Brüder und Schwestern in der Ukraine »befreien«.
Da die aber nicht befreit werden wollten, weil es dazu keinen Grund gab,
beschloss der Tyrann kurzerhand, seine Brüder und Schwestern mit töd-
lichen Waffen anzugreifen. Seither werden auf seinen Befehl täglich Menschen
getötet, die nichts anderes wollten und wollen, als in Frieden und Freiheit in
ihrem demokratischen Land leben zu können. Seit über 1.000 Tagen kämpfen
ukrainische Soldaten, um ihr Land und für ihre Mitbürger.
Ich wünsche den Menschen in der Ukraine Kraft, Hoffnung und ein sicheres
Leben in hoffentlich bald wieder gewonnenem Frieden und in Freiheit.
Möge Gott an ihrer Seite stehen und Gerechtigkeit walten lassen!
 
Und in Israel warten Angehörige immer noch auf die Befreiung der Geiseln.
Auch ihnen und allen Bürgern Israels wünsche ich ebenfalls viel Kraft und
baldigen Frieden.

~*~*~*~

~🌟~🎄~ 🎄🇺🇦 🇮🇱 🇺🇦🎄~🎄~🌟~
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🌟Bilder mit Gedanken und Freude😊von KI erstellt by Lauras Home and Garden🌟
 

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