Die kühlen Nächte

tun zum Schlafen so gut, besonders an heißen Tagen, wenn die Temperatur

auf über 30 Grad klettert und Oma Luise das erste trockene Laub von den

Wegen fegen muss.

 

 

In ihrem Alter ist das selbst am späten Nachmittag ziemlich anstrengend.

Aber nun scheint die »Gluthitze« oder der »Höllensommer des Jahrhunderts«

vorbei zu sein. Eigentlich war es nur an ein paar Tagen so heiß. Von einem

»Höllensommer« kann also keine Rede sein, auch wenn die Klimaaktivisten

sich einen solchen wohl sehr gewünscht hätten, um ihre blödsinnigen

Aktionen, wie das Festkleben auf den Rollbahnen diverser Flughäfen,

rechtfertigen können.

 

Die Knuddels sind vom Helfen ebenfalls völlig erschöpft, schließlich sind

sie sehr bemüht, Oma Luise zu helfen und das zusammengefegte Laub wieder

gleichmäßig auf dem Rasen und den Wegen zu verteilen. Oma Luise kommt

kaum hinterher und ist ziemlich schnell aus der Puste. Daher freut sie sich

sehr auf ein erfrischendes Entspannungsbad nach der harten Garten-

arbeit mit ihren kleinen Helfern ;o)).

 Sie genießt diese herrliche Erfrischung bevor sie schlafen geht und freut

sich auf ihr Bett im kühlen Schlafzimmer. Nachts kühlt es hier im Wald, bei

sternenklarem Himmel nämlich immer so angenehm ab, sodass Oma Luise

und die Knuddels wunderbar schlafen können.

Entspannt und etliche Jahre verjüngt fühlt sich Oma Luise nach einem

Gartentag an frischer Luft so richtig gut, aber auch schläfrig und ist

nun froh unter die Bettdecke zu krabbeln. Im Schlafzimmer hat sie

zusätzlich noch einen Deckenventilator, den sie einschalten kann,

falls es ihr zu warm werden sollte. Dieser Ventilator verteilt die kühle

Luft, die durch die geöffneten Fenster ins Zimmer strömt, im ganzen

Raum. Und so dauert es auch nicht mehr lange, und alle sind nach

einem bewegungsreichen Gartentag schnell eingeschlafen und ins süße

Traumland abgetaucht, wo die Knuddels von neuen Abenteuern in

ihrem Waldgarten fantasieren.

 

Oma Luise macht es richtig, denn nichts ist schlimmer, als sich nachts bei

hohen Temperaturen im Bett herumzuwälzen und nicht schlafen zu können.

Das kenne ich noch aus meiner Dachwohnung, in der es im Sommer nachts

gerne mal bis zu 38 Grad warm wurde. In manchen Nächten habe ich tat-

sächlich daran gedacht, ein Köfferchen zu packen und in einem Hotel mit

Klimaanlage zu übernachten. Hier im Wald ist es bisher immer recht erträg-

lich gewesen.

 

 

Aber nun steht ja schon bald der Herbst vor der Türe, auf den ich mich wieder

sehr freue. Ich mag den Herbst mit seinen kräftigen Farben und seinem Nebel

am frühen Morgen, wenn er den Wald und Garten in diesen dichten Schleier

hüllt und die Natur nur noch schemenhaft zu erkennen ist. Ein malerischer

Anblick ist es, wenn die aufgehende Sonne, mit ihrem matten Licht, die kleinen

Tautropfen auf dem Rasen wie winzige Glasperlen glitzern lässt. Sie sind so

stimmungsvoll, diese herbstlichen, wehmütigen, melancholischen Tage der

Vergänglichkeit ! Oder Tage, an denen der Sturm die Blätter von den Bäumen

fegt und es unablässig gegen die Fenster regnet; während im Zimmer ein

Kaminfeuer diese heimelige Atmosphäre zaubert, die zum Nachdenken anregt,

und bei Kerzenschein einlädt zum Innehalten, zum Lesen oder Gedichte

schreiben. Hach schön !

 

 

 

Herbstzeit

Nebelschwaden sinken nieder
Auf den Wald und auf den See,
längst verblüht der Sommerflieder,
bald schon folgen Eis und Schnee.

Ein Hauch von Wehmut, stilles Klagen.
Die Hitze des Sommers ist verglüht.
Es wird kühler an den Tagen,
der Herbstwind durch die Bäume zieht.

Golden leuchten jetzt die Blätter
in des Herbstes blassem Schein.
Herbstlaub in den schönsten Farben
der Klang des Sommers ist vorbei.

Melancholisch werden nun die Tage.
Die Zeit der Vergänglichkeit ist bereit,

Was vergangen, kehrt nicht wieder,
Doch die Erinnerung, sie bleibt.

© Ursula Evelyn

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