Dienstag, 12. Dezember 2017

Zum Lachen komisch

 
und dann auch wieder nicht.
Vor ein paar Tagen habe ich mir den Film "Florence Foster Jenkins" angeschaut.
In den Hauptrollen meine "Lieblingsschauspielerin" Meryl Streep und der
smarte Hugh Grant. Meryl Streep ist als Florence Foster Jenkins, wie in all
ihren anderen Filmrollen, einfach großartig.
Der Film beruht übrigens auf einer wahren Begebenheit.
 
(Florence Foster Jenkins Foto: Wikipedia)
 
  
Florence Foster wurde 1868 in Pennsylvania geboren und starb 1944 in New York.
Als Kind erhielt sie Klavierunterricht und ihr großer Wunsch war es, Gesang zu
studieren. Ihr Vater, ein wohlhabender Anwalt, wollte dies jedoch nicht unterstützen.
1885 heiratete sie den Arzt Frank T. Jenkins, der sie bald darauf mit Syphilis
ansteckte, so dass sie ihr Haar verlor und fortan bis an ihr Lebensende, Perücken
tragen musste. Das Paar trennte sich schließlich. Um ihren Lebensunterhalt
bestreiten zu können, gab Florence Klavierunterricht.
 
1909 lernte sie den Shakespeare Schauspieler St. Clair Bayfield (Hugh Grant) kennen,
Sie heiraten und bleiben für den Rest ihres Lebens zusammen, obwohl sie nicht
zusammen wohnten. Er wurde später ihr Manager. Als ihr Vater im selben Jahr starb
und ihr ein Millionenvermögen hinterließ, nahm sie Gesangsunterricht. Sie wurde
eine Amateur Sänger (Sopran) und gab 1944 im Alter von vierundvierzig Jahren,
ihr erstes Konzert.

Doch schon bald eilte ihr der Ruf einer schlechten Sängerin voraus, weil sie weder
die Töne, noch den Rhythmus der von ihr ausgewählten Gesangsstücke richtig traf.
Sie wurde belächelt und zum schrägen Tipp für Insider. Die Menschen, die ihre
Konzerte besuchten, amüsierten sich eher, als dass sie ihren Gesang mochten.
Sie zog sich zurück und gab schließlich nur noch Konzerte für ein ausgewähltes
Publikum. Doch die Menschen wollten sie sehen, hören und sich amüsieren.
Im Oktober 1944, im Alter von sechsundsiebzig Jahren, gab sie schließlich ein
Konzert in der Carnegie Hall, welches schon Wochen vorher ausverkauft war.
Die Eintrittskarten wurden sogar auf dem Schwarzmarkt angeboten und erreichten
Höchstpreise.
 

 
Einen Monat später starb sie an einem Herzinfarkt. Freunde vermuten,
dass sie sich die vernichtende Kritik einiger Tageszeitungen zu sehr zu Herzen
genommen hat.
      ~~
Der Film ist wirklich sehr sehenswert und die Schauspieler sind grandios -
genau wie die Kostüme. Es ist auch nicht der Film, der komisch ist und
trotzdem prustet man bei bestimmten Szenen vor Lachen - was man im selben
Augenblick allerdings  schon wieder bedauert, weil man eben nicht über die
Szene selbst lacht, sondern über den "schrägen" Auftritt der Florence, deren
"eigenwillige" Garderobe und insbesondere über deren "schiefen Töne".
Am Ende ihres Lebens soll sie gesagt haben:
Die Leute können vielleicht behaupten, dass ich nicht singen kann,
aber niemand kann behaupten, dass ich nicht gesungen hätte.
 
Der Film ist deshalb sowohl urkomisch als auch traurig, weil sie selbst sich für ein
Stimmgenie hielt, in Wahrheit jedoch als die untalentierteste Sängerin aller Zeiten galt.
Eigentlich ein sehr trauriges Schicksal.
 ~~
Von mir bekommt dieser Film ganze 5 Sterne. *****
Ein ganz wunderbarer Film, den ich mir garantiert beizeiten nochmals anschauen werde !
Er kam übrigens im November vor einem Jahr hier bei uns in die Kinos.
Ich habe ihn allerdings gemütlich Zuhause bei einem Glas Rotwein gesehen.
Köstlich ! Nicht nur der Wein. Ich habe lange nicht so herzhaft gelacht
und dabei gleichzeitig ein schlechtes Gewissen gehabt.
 
     ~~
 
 
 
~~ ~ ~~ ~



1 Kommentar:

  1. Liebe Laura,
    ich bin so froh, dass ich mich auch für diesen Film
    entschieden habe.Mir hat der film auch ausnehmend
    gut gefallen und mich tief berührt.
    Einen gemütlichen Abend wünscht dir
    Irmi

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Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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