Montag, 19. Januar 2015

Mehr als verdoppelt

 hat sich die Weltbevölkerung in den letzten 50 Jahren.
Waren es 1960 nur 3 Milliarden Menschen, die auf dieser Erde lebten,
so sind es heute bereits  7,2 Milliarden Menschen.
Wobei China mit 1,36 Milliarden Menschen das Land mit der größten Einwohnerzahl ist.
Gefolgt von Indien mit 1,24 Milliarden und den USA mit 316 Millionen.
Kaum zu glauben, dass heute alleine in China und Indien mehr Menschen leben,
als 1927 auf der ganzen Welt !
Daher ist es nur logisch, dass mit der steigenden Anzahl der Weltbevölkerung,
auch die Probleme gewachsen sind und weiter wachsen werden.
Und zwar in erheblichem Maße.
So waren z.B. auch noch nie so viele Menschen auf der Flucht.
Weltweit sind es derzeit über 50 Millionen.
Alleine Nahrungsmittel und Wohnraum für alle Erdenbewohner bereitzustellen,
ist eine enorme Herausforderung – geschweige denn genügend Arbeitsplätze,
medizinische Versorgung, sauberes Trinkwasser u.s.w.
Eigentlich müsste kein Mensch auf dieser Welt hungern, weil genug für alle da ist.
Es müsste nur gerechter verteilt werden.
Teilen statt Wegwerfen !


 
 
 
In Deutschland lebten 1960 ca. 73.000 Millionen Menschen. Heute sind es 80.800 Millionen.
In unserem sogenannten reichen Wohlstandsland haben wir zwar (noch) keine Probleme
mit der Lebensmittelversorgung – auch wenn man über Produktion, Herstellung, Qualität
und den Vertriebsweg streiten kann. Armut, ja sogar Kinderarmut gibt es hier trotzdem und
auch nicht jeder hat einen Arbeitsplatz.
Auch wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnungsraum zu finden.
Aber auch das Miteinander ist nicht immer einfach – meist fängt das schon in der Familie an.
Eine Studie belegt, dass in Deutschland jeder zweite Mieter seinen Nachbarn nicht kennt.
Der Wunsch nach Anonymität ist sowohl bei Frauen, als auch bei Männern
gleichermaßen vorhanden.
 

 
 
 
Besonders deutlich zeigte sich das für mich immer an Menschen, die grußlos einen Fahrstuhl
betreten und den anderen Fahrstuhlgästen sofort den Rücken zukehren.
Wann immer ich mal einen Fahrstuhl betrat und die anderen Fahrstuhlgäste freundlich lächelnd
grüßte, erntete ich in der Regel eigentlich immer nur ein kaum vernehmbares Raunen oder
Brummen. Im Vorraum einer Bank, in dem man Geld abheben kann, ist das nicht anders.
Auch auf einsamen Waldwegen, auf denen man hin und wieder schon mal anderen Spaziergängern
begegnet, ist mir das aufgefallen.
Für uns ist es einfach selbstverständlich, auch völlig fremde Menschen, denen wir bei unseren
Waldspaziergängen begegnen, zu grüßen. Schließlich gehen wir ja nur im Abstand von knapp einem
Meter an diesen Menschen vorbei. Mir fällt auch immer wieder auf, dass die meisten Menschen,
denen wir begegnen – anders als wir, während ihres Spaziergangs immer nach unten schauen.
Während wir die Bäume, den schmalen Fluss, den Himmel oder bestimmte Pflanzen betrachten,
schauen diese Menschen permanent auf ihre Füße.
(Wir fragen uns immer, was diese Menschen von ihrem Waldspaziergang haben,
 wenn sie die Natur um sich herum gar nicht wahrnehmen?)
Unseren freundlichen Gruß erwidern viele von ihnen erst gar nicht. Einige würdigen uns
nicht einmal eines Blickes, andere schauen uns nur etwas entgeistert an und
wieder andere nicken nur kurz mit dem Kopf.

 
 
 

Umso erstaunlicher und bemerkenswerter ist es für mich, dass sich völlig fremde Menschen in den
sozialen Netzwerken des Internets viel näherzukommen scheinen. Sich viel mehr öffnen und
extrem mitteilungsbedürftig sind. Völlig unbefangen teilen sie der Welt mit, was sie alles haben,
was sie alles können, wo sie überall waren, was sie gerade tun und was sie alles gut finden.
Und sie stellen sich in der Regel nur von ihrer positiven Seite dar.
Besonders erstaunlich ist, dass sich wildfremde Menschen in der digitalen Welt „umärmeln“,
obwohl sie sich in der realen Welt gar nicht persönlich kennen und auch sonst eher auf Distanz
gehen. Es ist schon merkwürdig, dass Menschen, die in der realen Welt lieber anonym bleiben,
sich in der digitalen Netzwelt genau gegenteilig verhalten.

Für mich ist das wirklich ein Phänomen und ich frage mich, wie sollen Menschen in der realen Welt
auf diese Weise überhaupt noch ins Gespräch kommen ?
Oder wollen die Menschen das gar nicht mehr ?
Werden wir alle den Rest unseres Lebens nur noch hinter Bildschirmen verbringen
oder daddeln ? Digital kommunizieren ?
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die meisten Menschen allzu gerne nur über sich selbst
reden und nicht mehr zuhören können oder wollen.
In einem Gespräch müsste man seinem Gegenüber in die Augen schauen, sich auch mal
andere Meinungen anhören, sich damit auseinandersetzen und unbequeme Wahrheiten
aushalten können. Da fehlen dann oft die Gegenargumente und das nervt.
Man müsste denken - doch das kostet wieder viel Zeit und ist anstrengend.
 

 
 
Mein Eindruck ist, dass sich die Menschheit zurzeit immer mehr in eine negative Richtung
entwickelt, und zwar in jeder Beziehung.
Wobei das Miteinander in der digitalen Welt viel besser zu funktionieren scheint,
als in der realen Welt.
Vielleicht sollten deshalb diejenigen, die sich unbekannterweise so gerne digital "umärmeln",
dies in der realen Welt öfter auch mal die Praxis umsetzen.

Die reale Welt lässt sich nun mal nicht ausblenden,
auch, wenn man sich das oft noch so sehr wünschen würde.
Die Realität wird uns immer wieder einholen.
Wir sollten nicht vergessen, dass wir es sind, jeder einzelne Mensch,
der durch sein Verhalten die Realität in der Welt mitgestaltet.

  
~*~
 
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3 Kommentare:

  1. Liebe Laura

    ja, dieses Phänomen, dass sich die Menschen in der realen Welt kaum eines Blickes würdigen, registriere ich auch.
    Nun bin ich schon immer ein sehr kommunikativer Mensch gewesen, der immer sehr schnell auch mit völlig fremden Menschen ins Gespräch kommt. Sei es im Wartezimmer beim Arzt, im Café, an der Kasse im Supermarkt, beim Spazierengehen usw.
    Und wie du schreibst, sind manche Leute ganz verdutzt , aber viele schienen geradezu nur darauf gewartet zu haben, dass man einfach den Anfang macht. Und was habe ich schon für tolle Gespräche mit völlig fremden Menschen geführt!
    Andererseits werde ich sogar von meiner Familie immer belächelt oder bekomme auch schon mal entsprechende Kommentare, dass ich diese Leute doch gar nicht kenne und warum ich denn grüße oder mich mit ihnen unterhalte. Das war aber schon immer so meine Art und das werde ich auch weiterhin so machen.
    Wenn jemand keine Lust auf ein Gespräch hat, merkt man es doch sofort und dann "zwinge" ich auch niemandem etwas auf.
    Ein Lächeln oder ein kurzer Gruß etc. kann doch die Welt so viel schöner machen, oder?

    Alles Liebe von Milka

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  2. Das liegt so auch in meiner Natur, liebe Milka, nicht nur, dass ich Menschen gerne auch mal grüße, ein paar Worte auch mit der Kassiererin, der Arzthelferin u.a. wechsele, ich umarme Menschen auch oft, ohne mir dessen so richtig bewusst zu sein. Nicht nur aus Mitgefühl, sondern ganz besonders auch aus Freude, sie zu (wieder) zu treffen, und zur Begrüßung. Vielleicht ist diese Art nicht jedem so mitgegeben und es fällt anderen
    Menschen anonym einfach leichter. Dass viele Menschen sich tatsächlich auch freuen, wenn sie angesprochen oder gegrüßt werden, oder wenn man ihnen "nur" ein schönes Wochenende wünscht, stimmt so natürlich auch.
    Auf alle Fälle erhellt ein Lächeln den Tag - und die Welt :o)), da stimme ich Dir aus vollem Herzen zu.
    Danke für Deinen netten Kommentar. Ich freue mich sehr darüber und hoffe, es geht Dir wieder besser.
    In diesem Sinne, wünsche ich Dir einen gemütlichen und entspannten Abend und sende liebe Grüße zu Dir
    Laura

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    1. Hinzufügen wollte ich eigentlich noch, dass ich mich trotzdem immer mehr von den Menschen zurückziehe. Warum - kann ich jetzt gar nicht mal so richtig begründen - ich denke auch immer wieder darüber nach und auch mein "Denken" immer wieder in Frage.
      Es gibt nur wenige Menschen, mit denen man heute noch diskutieren kann, weil die meisten eine festgefahrene Meinung haben. Dabei ist es wirklich eine Bereicherung zu diskutieren, weil jedes Gespräch auch eine Anregung zum Denken sein kann.
      Das wollte ich noch schnell loswerden.
      Nochmals liebe Grüße
      Laura

      Löschen

Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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