Dienstag, 13. Januar 2015

Dabei sein

In der Masse fühlt sich der einzelne Mensch immer stark.
Der Mensch ist eben ein Herdentier, der sich in einer Gruppe nicht nur
stark, sondern auch besonders wohlfühlt.
Läuft eine kleine Menschenmenge in eine bestimmte Richtung,
läuft der Rest der Menschen hinterher, ohne eigentlich zu wissen, warum.
Es ist ein wenig beängstigend, wenn Menschen, von denen viele gar nicht
genau wissen für welche Sache, sich so einfach einer Bewegung anschließen.
Dabei kann eine Menschenmasse gar nichts ändern.
 

  
 
Im Gegenteil, eine Menschenmasse kann sogar ein Unheil erst heraufbeschwören.
Es ist eine Handlungsweise, die oft Schaden anrichten oder verhindern kann.
Egal, was auch passiert, es beruht immer auf Ursache und Wirkung.
Für die Ursache muss daher eine Lösung gefunden werden.
Menschen kann man nicht ändern.
Ändern kann sich nur der einzelne Mensch selbst.
(Ich frage mich gerade, wie ein einzelner Mensch wohl reagiert,
der von einer Waffe bedroht, die Wahl zwischen Meinungsfreiheit
oder seinem Leben hat).

 
 
 
Dass der Mensch ein Herdentier ist, zeigt sich sogar im Internet.
Wird eine bestimmte Webseite, ein bestimmter Blog von vielen Menschen aufgesucht
und kommentiert, so zieht diese Webseite, dieser Blog immer mehr Menschen an.
Wenn sich viele Menschen für diesen einen bestimmten Blog interessieren,
dann muss dieser Blog etwas ganz Besonderes bieten.
Und weil viele Menschen gut finden, was in diesem Blog geschrieben
steht oder gezeigt wird, dann muss das wohl so sein.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ein wirkliches Interesse am Betreiber des Blogs
besteht – nein, es geht einfach nur darum, auch „dazu gehören zu wollen“.
So machen sich diese Menschen automatisch zu Mitläufern (Herdentiere)
und „müssen“ nun alles gut finden, was andere vor ihnen auch schon
als gut befunden haben.
 
So, wie mir große Menschenmassen unheimlich sind,
so sind mir Blogs unheimlich auf denen man unter fünfzig Kommentaren
nicht einen einzigen kritischen Kommentar findet.
Wenn alle gut finden, dass da jemand seine 500ste Tasse vom Flohmarkt
fotografiert und das für so wichtig hält, sie im weltweiten Netz zu präsentieren,
dann muss das einfach gut sein !
Die so gelobte „Tassenbesitzerin“ fühlt sich in ihrem Tun jetzt auch noch bestätigt
und wird der Welt in Zukunft auch ihre 600ste Tasse noch präsentieren wollen.
Und so finden alle immer alles gut, sind glücklich und zufrieden !
WIE SCHÖN !
 
 
 
Schade eigentlich, dass Menschen das weltweite Netz nicht für
wichtigere oder sinnvollere Dinge nutzen.
Aber darum geht es ja auch gar nicht.
DABEI SEIN IST ALLES !
Nur darum geht es.
Das geht mir ja genauso – auch wenn ich nur noch für mich schreibe und
davon ausgehe, dass es nicht wirklich jemanden interessiert,
was mir wichtig ist und was ich so fotografiere.
 
Was mich im Moment aber wirklich so richtig umtreibt und auf die Palme bringt,
ist die Tatsache, dass erst wieder etwas passieren musste,
bevor die Welt - und vor allem die Politiker endlich aufwachen.
Als wenn es nicht abzusehen gewesen wäre !
 
Nun heißt es auf einmal aus dem Munde des Justizministers:
Wir müssen Deutschland sicherer machen !
Ach ja ?  Guten Morgen, Herr Minister !
 
~*~
 
Die obigen Fotos habe ich heute bei stürmischem, regnerischem Wetter fotografiert.
So trübe wie das Wetter, ist auch das momentane Zeitgeschehen.
 
Darum auch noch ein Foto zur Freude von meinen kleinen Federbällchen,
die sich so gar nicht um die Probleme der Menschen kümmern,
sondern sich einfach nur ihr Futter schmecken lassen.
 
 
 

Sie kommen übrigens auch immer nur in einer Gruppe,
die kleinen Federbällchen.
Sie teilen alles friedlich miteinander, so dass keiner zu kurz kommt.

 

~*~

 

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4 Kommentare:

  1. Deine *Sturmbilder* haben schon etwas mystisches.Die *Piepmätze* sehen ja drollig aus.Da ich keine Ahnung von Vogelarten habe,frage ich mich wie die kleinen Kerlchen heissen...
    LG Sabine

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    1. Es sind kleine Schwanzmeisen, die unglaublich flink sind. Es ist wirklich eine wahre Freude diese kleinen Piepmätzchen zu beobachten. Und sie haben sich seit dem letzten Jahr, trotz schwerer Unwetter, stark vermehrt, was mich ganz besonders freut.
      Liebe Grüße
      Laura

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  2. Ich glaube, eine 100 %ige Sicherheit wird es nie geben. Was in den Köpfen von Menschen passiert ist nicht kontrollierbar. Gruppenzwang ist ein starkes Moment. Wobei kurioserweise derjenige, der mit der Herde mitblökt, denkt, er täte es freiwillig. Argumente für das FÜR und WIDER finden sich auf Pro- und Kontraseite. Ein wenig mehr Mitdenken des Einzelnen könnte helfen - aber Denken tut weh und ist anstrengend. Oft ist es auch die Angst, die am Denken hindert. Etwas einzubüßen, zu verlieren - da sucht man dann nach Hilfe in der Masse.
    LG Christiane

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    1. Angst mag ein Grund für diese Menschenmassen sein. Angst ist allerdings auch ein schlechter Ratgeber. Nein, was in den Köpfen der einzelnen Menschen vor sich geht, ist nicht kontrollierbar. Dem heutigen Geschehen liegen Fehler zugrunde, die in der Vergangenheit gemacht wurden. Der Irakkrieg, die Situation in Syrien vor einigen Jahren u.s.w. und diese Fehler lassen sich jetzt eben nicht mal einfach so korrigieren. Schon damals hätte „Denken“ helfen können. Aber was kann man von Politikern denn wirklich noch erwarten? Doch auch hier gibt es solche und solche. Es ist eben alles Ansichtssache. Sowohl für das Dafür, als auch für das Wider – für das Pro und für das Kontra.
      Wichtig ist eigentlich nur, die Folgen bzw. die Konsequenzen zu bedenken, die jede Entscheidung, jedes Handeln, nach sich ziehen wird.
      Eine 100% Sicherheit wird es wirklich nie geben. Das Leben als solches ist ja schon ein einziges Risiko.
      Danke für Deine Gedanken, liebe Christiane, die für mich immer wieder ein Denkanstoß sind.
      Liebe Grüße von Laura, die nun ihr Mittagspäuschen wieder beendet und trotz Regen und Sturm eine kleine Runde mit den Knuddels drehen wird.

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Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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