Mittwoch, 13. August 2014

Blaue Stunde

Der Dumme rennt, der Kluge wartet,
der Weise geht in den Garten.
so meinte einst Rabindranath Tagore,
ein bengalischer Dichter, Philosoph, Komponist und Musiker aus Kalkutta,
der 1913 den Nobelpreis für Literatur erhielt.
 
 
Ich bin allerdings weit davon entfernt, weise zu sein, nur weil ich täglich
in den Garten gehe. Obwohl -  ich wäre schon sehr gerne weise.
Im Alter soll sich ja so eine Art Altersweisheit bemerkbar machen.
Bisher habe ich davon bei mir allerdings noch nichts gemerkt.
Seit Jahren warte ich darauf, dass sich so etwas wie Weisheit einstellt und
ich frage mich, wie alt man tatsächlich werden muss, um weise zu sein.
Wird eigentlich jeder Mensch weise ? ;o)
Und wer beurteilt überhaupt, ob jemand weise ist ?
Wenn ich mich nach Tagores Zitat richten würde, dann müsste ich
eigentlich jetzt schon weise sein.
Denn weder renne ich, (was ich gar nicht mehr könnte, weil mir
die Puste ausginge), noch warte ich auf irgendetwas und wenn, dann
eigentlich nur auf schönes Wetter, damit ich in den Garten gehen kann.
 
 
Es liegt also nicht an meiner Weisheit, ob und wann ich in den Garten gehe,
sondern am Wetter.
Nein, nein, ich gehe auch bei Regen und Schnee in den Garten.
Natürlich nur, wenn es nicht gerade wie aus Eimern schüttet.
Der Garten ist nun mal mein liebster Aufenthaltsort.
Ich bin so dankbar, dass ich überhaupt einen Garten habe.
Und ja, es stimmt natürlich. Sich im Garten aufzuhalten, ist wie meditieren
und das Gärtnern ist Entspannung pur. Man ruht in sich selbst, findet sich,
wenn man völlig abschalten kann und die Stille auf sich wirken lässt.
Da stimme ich Rabindranath Tagore absolut zu.
 
 

Aber es gibt auch immer genug zu tun im Garten. Wenn ich nicht gerade in der
Erde wühle, oder so wie gestern eine der Kirschlorbeerhecken zurückschneide,
dann fotografiere ich auch sehr gerne, oder sitze einfach mal irgendwo rum
und schaue ins Grüne oder ins Blaue - gönne mir meine »blaue Stunde«.

Eine Stunde lang NICHTSTUN -
 mal ganz abschalten, mal denken, erinnern oder träumen und einen Tee trinken.

 
 
So auch heute wieder.
 
 
Heute haben mich die wunderschönen Hortensien in ihrer Farbenvielfalt verführt
und mich zur Kamera greifen lassen.
Krug, Muscheln, Koralle und Laterne waren als zusätzliche Deko schnell gefunden.
So sind diese Fotos in einer Spontan-Aktion entstanden.
 
 
Ich bin dann wirklich ganz und gar bei der Sache - vergesse alles um mich herum -
so auch die Zeit, die während meiner Foto-Session ziemlich schnell verging.
Es waren die Knuddels, die mir dann zu verstehen gaben, dass es nun endlich
an der Zeit sei, mit ihnen Gassi zu gehen.
 
 
Natürlich kann ich es dann auch nicht erwarten, mir die Fotos auf dem Monitor
anzuschauen. Das ist jedes Mal richtig spannend.
Ist mir das eine oder andere Foto ganz gut gelungen , dann freue ich mich
wie ein kleines Kind - (im Alter scheint man eh wieder zum Kind zu werden -
oder vielleicht bin ich auch nie so richtig erwachsen geworden ;o).
Es ist ein schönes Hobby, das Fotografieren, mir macht es großen Spaß.
Und zu fotografieren gibt es immer etwas.
In einem Garten gehen die Motive nie aus, nie, zu keiner Jahreszeit.
Was würde ich bloß ohne »meinen« Garten tun ?!
Es ist schade um jeden Tag, den ich nicht an der frischen Luft
verbringen kann.
 
Der Garten ist meine heile, friedliche Welt,
in der ich meine Seele baumeln lassen kann.
Die Natur, Ruhe, Stille und Glücksmomente erleben zu dürfen
und genießen zu können, ist ein großes Geschenk,
das ich jeden Tag dankbar annehme.
Drum gehe ich auch sooo gerne in den Garten.
Und das jeden Tag !
 
 
~*~*~*~
 
 
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2 Kommentare:

  1. ....die meisten sehen in einem Garten nur die Arbeit. Stimmt auch, viel Arbeit macht ein Garten, dafür belohnt er einen auch soooo oft mit Blüten, Farbspielen, frischer Luft und der Möglichkeit zu entspannen, kann man zwar auch drinnen, aber draußen ist nun mal schöner (zumindest für mich). An deinen Worten merkt man wie seher du deine grüne Oase magst! Danke dafür.
    Liebe Grüße von Stine

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  2. Ja, der Garten ist tatsächlich meine kleine Oase, in die ich mich jederzeit zurückziehen kann. Das hast Du völlig richtig erkannt, liebe Stine. Und als Arbeit würde ich das Gärtnern nie bezeichnen. Für mich ist es wirklich Entspannung und Vergnügen zugleich. Es ist vielleicht eine Ansichts- oder Einstellungssache. Im Winter bin ich übrigens auch genauso gerne im Haus und genieße das Feuer im Kaminofen bei einer guten Tasse Tee.
    Jedenfalls freue ich mich sehr, dass du wieder reingeschaut hast und dafür bedanke ich mich bei Dir.
    Liebe Grüße für Dich von Laura, die Dir einen schönen, sonnigen Tag wünscht.

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Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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