Donnerstag, 8. Mai 2025

Verliebt wie am ersten Tag

sind Oma Luise und Opa Jakob. Der Monat Mai ist ja der Monat der Verliebten.
Daher finden im Wonnemonat Mai wohl auch die meisten Hochzeiten statt. Daran
erinnern sich auch Oma Luise und Opa Jakob immer noch gerne, als sie sich vor
rund fünfzig Jahren das »JA-Wort« gaben.


Als sie noch jung und frisch verliebt waren. Die schöne Zeit der »Schmetterlinge
im Bauch« ist  lange, lange her. Die Jahre vergehen so schnell und ehe man sich
versieht, ist man zusammen alt und grau geworden. Schön, wenn man es so lange
miteinander aushält und immer noch verliebt ist, wie am ersten Tag.


Mit fällt gerade auf, während ich das schreibe, dass auch mich Amors Pfeil
zweimal im Mai getroffen hat. Also so richtig. Allerdings gab es davor auch
schon mal einen Pfeil, aber der hat mich verfehlt und es war auch nicht im Mai.
Wann genau es war, weiß ich gar nicht mehr. Es war auch keine Liebe, sondern
mehr so ein unbewusstes Ereignis, das irgendwie passierte und sogar in einer
Eheschließung endete, die aber nach dem berühmt-berüchtigten siebten Jahr ihr
Ende fand. Das habe ich auch lange abgehakt. Nicht erwähnenswert. Es führte
jedoch dazu, dass Amors Pfeil mich dann so richtig während eines Urlaubs auf
der »Insel der Leichtigkeit« traf - und wie! Der Pfeil traf mich mitten ins Herz.


Das ist in diesem Mai genau fünfzig Jahre her. Aber ich erinnere diese Zeit
so deutlich, als sei es erst im vergangenen Jahr gewesen. Na ja, und obwohl
auch diese Ehe leider zum Scheitern verurteilt war, weil Mann, wie so viele
andere verheiratete Männer nicht treu sein konnte. Die meisten verheirateten
Frauen ahnen ja nicht, wie oft ihre Ehemänner fremdgehen oder eine Affäre
haben. Viele dieser Männer lassen sich eine günstige Gelegenheit nicht ent-
gehen. 
Und sollte sie es erfahren, ist das Vertrauen dahin und die Ehe oft nicht mehr
zu retten. Daher ist es für jede Frau wichtig, unabhängig zu sein. Mit Kindern
ist das nicht immer einfach. Meine Ehe war jedenfalls nicht mehr zu retten,
weil kein Vertrauen mehr vorhanden war. Ich habe damals sehr darunter ge-
litten - doch wie heißt es so schön? Lieber ein Ende mit Schmerzen, als
Schmerzen ohne Ende bzw. ein ewiges Zweifeln und eine ewige Ungewiss-
heit.
Man begegnet Menschen nicht ohne Grund. Jeder Mensch, den man in sein
 Leben und in seine Nähe lässt, hinterlässt Spuren. Auf die eine oder andere
Weise.


Und wie das Leben so spielt, sollte mir ein Jahr später, die »wahre, große Liebe«
begegnen und das war wirklich wie in einem Traum, wie in einem Märchen,
welches romantischer nicht hätte sein können. So was von romantisch, dass es
aus heutiger Sicht schon fast kitschig war. Doch damals fühlte ich mich wie im
siebten Himmel. Aber, wie das so mit Träumen ist, fand nach nur drei Jahren
auch dieser Traum mit dem Tod meiner großen Liebe ein jähes Ende, sodass ich
seelisch wieder völlig am Boden war und schließlich in die Heimat zurückkehrte.


Wenn ich im Sommer auf der Terrasse liege oder in den kalten Monaten am
Kaminfeuerchen bei einem Tee in meinem Lieblingssessel in Erinnerungen
schwelge, erscheint mir das alles tatsächlich wie ein Traum. Ein Traum, der
mich auf Umwegen hierher in den nächsten Traum »mein kleines Paradies«
geführt hat, in dem ich mich geborgen und zu Hause fühle. Endlich ange-
kommen zu sein, innere Ruhe und Gelassenheit gefunden zu haben und ohne
Reue, dafür mit viel Liebe an die früheren Jahre zurückdenke, löst das immer
wieder ein Gefühl der Zufriedenheit, der Dankbarkeit und Freude für all das
Erlebte aus. Ohne all das Erlebte, wäre ich jetzt nicht in meinem kleinen
Paradies, in dem ich jeden Tag viele kleine Glücksmomente erlebe, die letzt-
endlich in der Summe ein großes Glück sind.


Und so gehen die Jahre dahin, in knapp einem Monat steht der Juni schon wieder
vor der Türe. Die Tage werden immer länger und nach der Mitte des nächsten
Monats werden sie auch schon wieder kürzer. Die Zeit vergeht so schnell. Ich
genieße daher jeden Tag. Vom Aufwachen bis zum Schlafengehen hier in meinem
kleinen Paradies, in dem das Leben für mich wie Traum ist. Aber auch dieser
Traum wird eines schönen Tages ein Ende haben. Das endgültige Ende meiner
Lebensträume.

That's Life !
 
~*~

„Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt –
die meisten Menschen existieren nur“.
Oscar Wilde (*1854;  † 1900) war irischer Schriftsteller

oder
wie der Benediktinermönch David Steindl-Rast, es formulieren würde:

»Die meisten Menschen schlafwandeln durch das Leben«.

~*~
 God bless Ukraine
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🌟Bilder mit KI erstellt by Lauras Home and Garden🌟

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