Mittwoch, 23. Oktober 2019

Die Welle

 Sind die norwegischen Fjorde nicht einfach eine absolut traumhafte und
beeindruckende Landschaft ? Atemberaubend schön, dieser Naturanblick.
Wer würde vermuten, dass in dieser atemberaubenden Landschaft jederzeit
eine Naturkatastrophe von unfassbarem Ausmaß in Gang gesetzt werden
kann ? Kaum ein Tourist wird angesichts dieser landschaftlichen Schönheit
auf die Idee kommen, dass er sich dort in realer Gefahr befindet. Auch ich
hatte nicht die geringste Ahnung, welche Gefahr dort lauert.

Aber ich fange von vorne an.
 
 
Wie viele andere im Land, habe ich mir das Fernsehen beinahe komplett
abgewöhnt. Außer ein paar interessanten Dokumentationen und Talkshows
der Sender 3sat, Phönix, Arte, ZDF-neo, ZDF-info oder tagesschau24, ist
mein Interesse an Fernsehfilmen oder Unterhaltungssendungen, quasi völlig
erloschen. Zu dumm, zu anspruchslos, zu albern, zu viel Gewalt, Mord und
Totschlag, zu viel Unwichtiges, zu viel Trallala und zu viel Langweiliges. Meine
Zeit ist zu kostbar, um sie mit solchem Nonsens zu verschwenden. Selbst bei
Netflix oder Prime lassen viele Filme zu wünschen übrig, zu viele Teenie-Filme
oder andere "billige" Film-Klamotten.
 
 
Manchmal jedoch hatte ich auch Glück und habe schon einige gute Filme oder
Staffeln (wie zuletzt die Folgen der Serie "The last Tycoon") entdeckt. Sowohl
bei Netflix als auch bei Prime lassen sich also dennoch hin und wieder mal recht
sehenswerte Produktionen finden. So, wie an einem der vergangenen,
verregneten Abende, als ich es mir einfach mal wieder mit einem "guten" Film
und einem Gläschen Rotwein gemütlich machen wollte. Gefunden habe ich den
Film "The Wave" - auf deutsch "Die Welle". Und ja, der Film, wenn auch sehr
auf Katastrophe aus, war recht spannend und unterhaltend. Was mir während
des Films allerdings nicht bewusst war, ist eine reale Möglichkeit dieses im Film
dargestellten Horrorszenarios.
Der Film - übrigens für den Oscar nominiert - spielt in Norwegen in dem Ort
Geiranger.

 
Nur wenige Kilometer von diesem Ort am Geirangerfjord entfernt, befindet sich
der Berg Akneset. An diesem Berg werden schon seit Jahren dramatische Ver-
änderungen beobachtet, so dass Geologen diesen Berg inzwischen rund um die
Uhr bewachen. Der Geirangerfjord ist eins der beliebtesten Touristenziele in
Norwegen. Täglich sind dort mehre Touristenschiffe unterwegs. Wohl kaum
einem Tourist wird angesichts dieser Naturschönheit bewusst sein, in welcher
Gefahr er sich dort befindet. Nur die Bewohner des Ortes Geiranger wissen um
diese Gefahr. Sie sind dieser Gefahr praktisch Tag für Tag ausgesetzt. Sowohl
im Film, als auch im realen Leben.
 

Denn dort kann durch den angrenzenden Berg Akneset jederzeit ein
gewaltiger Erdrutsch ausgelöst werden, bei dem 80 Millionen Kubikmeter
Gestein in den Fjord stürzen und eine 80 Meter hohe Flutwelle auslösen,
die mit enormer Geschwindigkeit auf den Ort zurast.
Die Bewohner hätten maximal 10 Minuten Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.
Um die Menschen rechtzeitig warnen zu können wurde inzwischen ein
Alarmsystem installiert.
Das Problem des Berges ist, dass er jährlich um fünfzehn Zentimeter sackt
und sich dadurch der bereits vorhandene Riss, also die Spalte immer weiter
vergrößert. An manchen Stellen ist sie bereits mehrere Meter breit. Ein
Beweis, dass es zu einem Felssturz kommen muss. Darin sind sich die
Geologen einig. Sie wissen nur nicht wann.
 
Es ist schon bemerkenswert, welch tödliche Gefahren überall auf Reisende
lauern, ohne dass man als Tourist auch nur den leisesten Schimmer hat.
 
Aber das betrifft nicht nur diesen Berg in Norwegen, an so manchem Berg in
den Alpen kann aufgrund der Erderwärmung und der daraus resultierenden
Gletscherschmelze und des Permafrostes ein Erdrutsch ausgelöst werden. Die
Berge können instabil werden, weil immer mehr Wasser in die Bergspalten
eindringt und dadurch der Permafrost weiter schmilzt, der den Berg eigentlich
zusammenhält. Auf diese Weise werden Berge anfällig für Erdrutsche.
 
Angesichts der zunehmenden Naturkatastrophen denen der Mensch hilflos
ausgeliefert ist, seien es Vulkanausbrüche, Tsunamiwellen, Waldbrände,
Überflutungen, Erdrutsche, Hurrikans und Taifune oder was immer die Natur
sich sonst noch so ausdenkt, ist es eigentlich absolut unverständlich, dass
Menschen im 21. Jahrhundert immer noch Kriege führen und sich gegenseitig
die Köppe einhauen.
 
~*~
 
 Schlagzeile von heute in der Online-Zeitung mit den vier Buchstaben:
 
DER STAAT KAPITULIERT VOR EXTREMISTEN
Linker Mob blockiert Lesung von Ex-Minister de Maiziere
Altmaier dazu:
"Das ist eine unerhörte Missachtung von Recht und Person,
die wir nicht hinnehmen dürfen."
 
Und was wollen Sie dagegen unternehmen, Herr Altmaier ?
  Sind wir in diesem Land überhaupt noch vor irgendetwas sicher ?
Hat ihre Kanzlerin nicht auch geltendes Recht missachtet ?
 
Nee, ich kann das alles nicht mehr verstehen, aber ich habe ja auch keine
Ahnung, schon gar nicht von Politik und erst recht nicht von Psychologie.
Ich habe nur eine Vorstellung von Recht und Gerechtigkeit und
von Unrecht und Ungerechtigkeit.
 
Wahrscheinlich werden die meisten Menschen erst zur Besinnung kommen,
wenn es zu spät ist. Vielleicht werden sie dann feststellen, wie kostbar das
Leben ist und wie schön das Leben in einem Land war, in dem noch Recht
und Ordnung herrschte.
Vielleicht werden sie dann fragen:
Warum hab ich mein Leben nur mit so viel Schwachsinn vergeudet.
Und vielleicht werden sie irgendwann sagen:
Ach, hätte ich doch nur......
 
Ja, die Einsicht kommt oft zu spät, wenn überhaupt.
 
~*~
 
Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.
Marcus Aurelius
 
~*~
 
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Nur meine Meinung - keine bezahlte Werbung - Fotos: Pixabay
 


1 Kommentar:

  1. Ich habe diesen Film auch gesehen und ich muss sagen er faszinierte mich die Landschaft und wie es kommen könnte so weit weg ist das nicht, wer weis was in dne nächsten Jahren ist!
    Die Menschen sie wacen langsam auf und ermüden wieder die wo was möchten machen werden ausgebremst und sind zu wenige.Ich habe das Gefühl es ist schon längst zu spät für alles.
    Lieben Gruss Elke

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