Was macht Frau an einem kühlen, trüben, verregneten Ostermontag?
Sie räumt ihren PC auf und findet dabei diese Kurzgeschichte.
Die Geschichte vom paradiesischen oder traurigen Garten habe ich
allerdings vor ein paar Jahren schon einmal veröffentlicht.
~*~
Es
war einmal ein wunderschöner Garten, in dem es eine so vielfältige Fauna und
Flora gab, dass man sich gar nicht satt sehen konnte. Es war das reinste
Paradies. In diesem Garten wuchsen
zahlreiche Sträucher mit farbenfrohen Blüten, von denen jede einzelne in einer
anderen Farbe glänzte. Dazwischen tummelten sich so viele verschiedene bunte
Blumen, dass es die reinste Freude war, jede einzelne von ihnen genauer zu
betrachten. Rosen jeglicher Art zierten ein großes Beet, während andere an dem
hohen Rosenbogen emporkletterten. Bäume und Tannen spendeten in den heißen
Sommermonaten genug Schatten und ein kleiner, natürlicher Teich, der sich in
einer kleinen Mulde aus Grundwasser gebildet hatte, bescherte den zahlreichen
Fröschen einen angenehmen Aufenthaltsort. Libellen, Schmetterlinge, Igel und
Eichhörnchen, unzählige Vögel und kleine Waldmäuse hatten in diesem
paradiesischen Garten ein Zuhause gefunden. Sie alle, die vielen Blumen,
Sträucher, Hecken, die Tannen, Bäume und all die anderen Lebewesen fühlten sich wohl in diesem Garten, den der
alten Mann liebevoll hegte und pflegte.
Und
dann passierte es. Von einem Tag zum anderen war für den alten Mann die Zeit gekommen, sich von dieser
Welt zu verabschieden und der paradiesische Garten samt dem großen Haus, stand
zum Verkauf.
Das
fröhliche Leben in dem einst so herrlichen Paradies, schien eine Pause
einzulegen und auf einen neuen Pfleger zu warten, der sich genau so liebevoll
um all die Bewohner dieses Fleckchens Erde kümmern würde, wie der alte Mann.
Doch
eines Tages zog eine ältere, energische, ziemlich resolute Dame in dieses Haus
ein und krempelte es erst einmal rigoros
um. Mit fuchtelnden Händen, gab sie den Handwerkern Anweisungen für eine neue
Terrasse, ein neues Terrassendach, einen Vorbau und einen neuen Weg, der
geradewegs durch den Teich führen sollte.
„Der
Teich muss weg. Er ist eine Brutstelle für Mücken und die will ich nicht in
meinem Garten haben“ gab sie dem Gärtner zu verstehen, als sie mit ihm durch
diesen wunderschönen Garten eilte. „Außerdem geht mir das Gequake der Frösche
auf die Nerven. Und die Rosen müssen auch weg. Die machen nur Dreck, wenn sie
ihre Blüten verlieren.
Der
Gärtner, der sein Geld damit verdient, einen Garten anzulegen und zu pflegen,
war etwas irritiert. Er war eigentlich gekommen, um die ganz normalen Arbeiten
in einem Garten zu verrichten und nun sollte er all die wunderschönen Rosen herausreißen ?
„Und
diese Blumen müssen auch weg". Sie deutete mit einer Kopfbewegung auf das große Beet, in dem sich verschiedene Sommerstauden der Sonne entgegenstreckten.
"Das ist mir einfach zu bunt und passt nicht zum
Stil der Terrassenmöbel. Und wenn sie schon dabei sind, können sie auch den
Flieder und die anderen blühenden Sträucher entfernen. Die ziehen nur die
Wespen und Bienen an und die sind nur lästig“.
Der
Gärtner notierte sich all ihre Wünsche auf einem Block, damit er ihre
Anweisungen nicht vergessen würde.
Sie
gingen weiter durch den Garten. „Diese Bäume müssen gefällt werden“, wies sie
ihn an. „Notieren sie das. Es ist zu viel Arbeit, das ganze Laub
zusammenzufegen, wenn im Herbst die Blätter fallen. Der verdutzte Gärtner
notierte weiter, dass er auch die Tanne um die Hälfte kürzen sollte, weil diese
eventuell bei einem Sturm auf ihr Haus stürzen könnte. Selbst der alte
Apfelbaum vor der Terrasse, der im Frühjahr so wunderschön blühte und im Herbst
reichlich Früchte trug, musste weichen, weil er ihr den Ausblick versperrte.
Azaleen in meinem Garten
Das
einzige, was in diesem Garten stehen bleiben durfte, waren die Hecken rund um
das Grundstück, denn auch die in allen Farben blühenden Rhododendren sollten
verschwinden, weil auch sie wenn sie
verblühte waren, zu viel Dreck machten. Der Gärtner, der Blumen und Pflanzen
über alles liebte, konnte sich nur schwer überwinden, ihren Auftrag anzunehmen,
aber letztendlich tat er nur seine Arbeit. Und wenn er es nicht tat, würde sich
bestimmt ein anderer finden. Also machte er sich an die Arbeit.
Nach
zwei Wochen war er fertig. Übriggeblieben war ein Grundstück mit einer großen
Rasenfläche, durch die ein Weg zum anderen Ende des Grundstücks führte und
einer hohen immergrünen, pflegeleichten Hecke.
Geld für einen Gärtner, der ihren wunderschönen Garten auch weiterhin
hätte pflegen können, wollte sie nicht ausgeben, das wäre in ihren Augen Geldverschwendung
gewesen. Sich selbst um den Garten zu kümmern, kam für sie auch nicht infrage,
weil das ihren Händen geschadet hätte.
Und
so saß sie im Sommer Tag für Tag auf ihrer Terrasse und schaute in den Garten,
mit dem sie keine Arbeit mehr hatte und wurde von Tag zu Tag depressiver.
Schließlich hielt sie es in diesem Garten nicht mehr aus und fuhr jeden Tag in
das kleine Cafe im Ort, aber auch dort fand sie keine Ruhe. Schließlich suchte sie Ablenkung mit Reiki-Stunden und sprach mit Engeln, was ihr auch nicht weiterhalf. Aber
sie war wenigstens nicht mehr alleine. Inzwischen schlief sie schlecht, war am Tag wie gerädert und schlecht gelaunt,
so dass sie irgendwann einen Arzt aufsuchte, der er irgendwelche bunten Pillen
verschrieb. Die trugen auch nicht wesentlich zu ihrer Besserung bei. Sie war
jetzt nicht nur sehr deprimiert, sie begann sich auch sehr einsam zu fühlen. Um
diese Leere auszufüllen, fuhr sie nun regelmäßig in die nächst größere Stadt
und gab viel Geld für allerlei Dinge aus, die sie nicht wirklich benötigte. Als
auch diese Dinge ihr nicht die erwartete Freude bereiteten, suchte sie
schließlich einen Psychiater auf, bei dem sie auch heute noch in Behandlung
ist.
Und
so wurde aus einem einst wunderschönen Garten, der ein Paradies voller Leben
und Fröhlichkeit war, ein
trauriger Garten, aus dem fast alles Leben und jegliche Freude verschwunden war.
Der Text unterliegt dem © Copyright
Eine erfundene Geschichte?
Nein, es ist eine wahre
Geschichte, die sich genauso zugetragen hat.
*
Es fängt im Kleinen an, doch wenn wir Menschen weiterhin diesen Raubbau
an der Natur betreiben, dann könnte es unserer Erde irgendwann einmal
genauso ergehen, wie diesem einst so paradiesischen Garten.
Mein Garten
*
Es fängt im Kleinen an, doch wenn wir Menschen weiterhin diesen Raubbau
an der Natur betreiben, dann könnte es unserer Erde irgendwann einmal
genauso ergehen, wie diesem einst so paradiesischen Garten.
Mein Garten
*
Diesen Artikel lohnt es sich zu lesen:
Die Menschheit benötigt bis zum Jahr 2030 eine zweite Erde !
~*~
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