Freitag, 14. Juni 2013

Der Zaubergarten

Es war einmal eine geheimnisvolle, schöne Blume.
Sie lebte in einem Garten, einem zauberhaften Zaubergarten,
in dem sehr seltsame Geräusche zu hören waren.
Der Hauch einer leichten Brise zog durch diesen Garten.
Es hörte sich an, wie ein Flüstern.


So, als würden die Bäume sich gegenseitig etwas zuflüstern.
Was flüsterten sich die Bäume zu ?
"Da ist sie wieder," flüsterte einer der Bäume seinem Baumnachbarn zu.
"Pssst, stört sie nicht", erwiderte dieser, "sonst verscheucht ihr sie noch".
„Wir sollten froh sein, dass sie noch da ist. Sie fängt doch das Licht
und die Wärme ein und sie versorgt die Bienen mit Nektar“, meldete
sich ein anderer Baum zu Wort.
"Schaut nur, wie hell sie strahlt, wie schön sie leuchtet und
welch wundervolles Licht sie umgibt und !“

Diese geheimnisvolle Blume blühte schon seit vielen hundert Jahren
in diesem Garten. Sie versorgte alle, die hier lebten mit ihrem Licht und ihrer Wärme.
Den Bienen schenkte sie Nektar. Die Schmetterlinge und Hummeln liebten sie.
Alle lebten in friedlichem Einklang miteinander in diesem Zaubergarten.
Sie waren glücklich und zufrieden.
Doch das ist lange, lange her.
Im Laufe der Zeit wurde das Licht der geheimnisvollen Blume immer schwächer.
Es wurde so schwach, dass ihr an manchen Tagen die Kraft fehlte, ihre Blüte zu öffnen.
Ihr selbst fehlte nun das Sonnenlicht und die Wärme, welches sie benötigte,
um es an die anderen weiterzugeben.
Dafür regnete es immer öfter, so oft und so viel, dass sie manchmal bis zum
Blütenkelch im Wasser stand und der Stängel, der sie am Leben erhielt, einknickte.
An den meisten Tagen des Jahres beherrschten dunkle Wolken den Himmel.
Kaum ein Sonnenstrahl drang noch bis in den Garten durch.

Und dann kam der Tag, an dem sie so schwach wurde, dass sie keine Kraft
mehr hatte, sich aufzurichten.
Es war ein frostiger, eiskalter Wintertag mit Minusgraden, wie dieser Garten sie
niemals zuvor erlebt hatte, als ein eisiger Ostwind ihr den Rest gab.
Monatelang hatte sie diesen extremen Temperaturen und Stürmen getrotzt,
doch an diesem Tag verließen sie all ihre Kräfte.
Nun fehlte auch ihr die Sonne und die Wärme, die sie benötigte,
um das Licht, die Wärme und den Nektar an andere weiterzugeben.
Es war ein trauriger Tag, an dem sie ihren letzten Atemzug tat.
Denn von nun an blieb es dunkel in diesem Garten.
Es gab kein Sonnenlicht mehr, das sie hätte einfangen können, um den
Garten zu erhellen und es gab keine Wärme mehr, um all die anderen Pflanzen,
Blumen und Bäume, die Tiere, die Vögel und Insekten, die dort lebten, zu versorgen.
Mit jedem Tag, der verging, wurde es stiller in diesem Garten,
bis eines Tages auch das allerletzte Geräusch verstummte.
Zurück blieb ein lebloser, kahler, dunkler Garten,
der einst ein Paradies gewesen war.

© Ursula Evelyn

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2 Kommentare:

  1. Eine sehr schöne Geschichte liebe Laura ♥♥♥

    Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende,
    liebe Grüße Eva

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  2. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt liebe Laura.
    Es wird allerhöchst Zeit das der Mensch umdenkt, sonst ist es zu spät.

    Liebe Grüße und einen schönen Nachmittag wünsche ich Dir
    Angelika

    AntwortenLöschen

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