Auszug aus meinem Buch (Teil II)
Arthur Wilbey starrte mich an, als habe er eine giftige Kröte verschluckt. „Äh,..... jetzt verstehe ich,“ stammelte er. „Ich,...ich weiß wirklich nicht, was ich sagen....“
„Schon gut Mr. Wilbey,“ beruhigte ich ihn, während der stechende Schmerz mein Herz zu zerreißen drohte und quälende Gedanken mir den Verstand raubten. Wie konnte Don mir das antun? Wie konnte ich ihm vertrauen, wenn er mich derart belog und betrog? Während ich ahnungslos zu Hause saß und auf seinen Anruf wartete, war er aus St. Lucia zurückgekommen und verbrachte nur ein paar Kilometer entfernt die Nacht mit dieser Frau in diesem Hotel. Was dachte er sich dabei? Glaubte er etwa, er könne dieses Spiel auf Dauer weitertreiben? Warum sagte er mir nicht endlich die Wahrheit? Wehmütig starrte ich auf das Glas in meiner Hand. Dann trank ich es in einem Zug leer, um den Schmerz, der die Grenze des Erträglichen erreicht hatte, zu betäuben. „Schon gut, Mr. Wilbey, ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Im Gegenteil. Ich bin Ihnen sehr dankbar.“
„Was,.... was haben Sie jetzt vor?“
„Das weiß ich noch nicht,“ gab ich ehrlich zu.
Arthur Wilbey rutschte nervös in seinem Sessel hin und her. „Wissen Sie, ich möchte nicht,....“
„Woher kennen Sie diese Simone eigentlich?“ unterbrach ich ihn, nachdem ich mich halbwegs gefangen hatte.
Auf diese Frage schien er nicht gefaßt zu sein. Er richtete sich kerzengerade auf, dachte einen Moment nach, dann nahm er sein Glas in die Hand. „Aus ihrer Zeit in London. „Sie hat dort als Model gearbeitet, bevor sie Joshua kennenlernte. Aber das ist lange her.“
„Sie ist Engländerin?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, nein, sie ist aus St. Lucia. Ihr Mann war Engländer.“
„War?“
„Tja, wie ich bereits sagte, er ist vor Jahren plötzlich spurlos verschwunden. Nach der Hochzeit hat er das Haus auf St. Lucia gebaut. Sie waren auch eine Zeitlang sehr glücklich. Aber dann hat er sich in gewisse Geschäfte eingelassen,... na ja, Sie wissen schon und eines Tages war er dann verschwunden. Manche vermuten, daß die Mafia dahintersteckte.“
„Hört sich eher an, wie ein schlechter Roman.“
„Ach wissen Sie, ich weiß ja nicht, wie lange Sie schon in der Karibik leben, aber in all‘ den Jahren, die ich hier verbracht habe, überrascht mich eigentlich nichts mehr. Hier auf den Inseln ist alles möglich.“ Er lachte bitter.
„Wie alt ist diese Simone eigentlich?“
„Simone? Sie meinen Jenny. Simone war damals ihr Künstlername. Sie müßte jetzt ungefähr vierundvierzig sein.“
„Was denn? Vierundvierzig. Sind Sie sicher?“
Er nickte. „Ja, das müßte ungefähr hinkommen.“
Im Stillen rechnete ich schnell nach. Denn wenn das stimmte, dann wäre sie zehn Jahre älter als ich und genau sechzehn Jahre älter als Don. Sechzehn Jahre älter als Don! Unmöglich. Don würde doch nicht,... nein, .... eine Jüngere ja, aber eine, die sechzehn Jahre älter war als er? Unvorstellbar. „Würden Sie mir ihre Telefonnummer geben?“
„Hören Sie, ich möchte wirklich nicht,...“
„Bitte,“ unterbrach ich ihn, „ich verspreche Ihnen, daß sie nie etwas von dieser Unterredung erfahren wird.“
Arthur Wilbey sah mich einen Moment argwöhnisch an, dann stand er auf, ging zum Schreibtisch und kam mit einem Notizbuch in der Hand zurück. „Also schön, schreiben Sie.“
Dankbar notierte ich mir die Telefonnummer meiner Rivalin, dann stand ich auf und reichte Arthur Wilbey die Hand. „Dieses Gespräch hat nie stattgefunden.“
Als ich im Auto saß, spürte ich, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Die gnadenlose Wahrheit zu erfahren, diese entsetzliche Gewißheit zu haben, daß Don mich mit dieser Frau betrog, war mehr, als ich verkraften konnte. Ich wollte die Wirklichkeit nicht wahrhaben, sehnte mich zurück nach den Jahren, in denen wir glücklich waren. Ich wollte an diesen Jahren festhalten, wollte mich nicht mit der Erinnerung begnügen. Doch ich spürte, daß diese Jahre vorbei waren. Die Zeit ließ sich nicht zurückdrehen; der Lauf der Dinge nicht aufhalten. Ich mußte mich diesem Schicksal beugen. Aber warum versuchte Don so angestrengt, mir sein Verhältnis zu dieser Frau zu verheimlichen? Sollte ich jetzt, da ich die Wahrheit kannte, nicht erst mit ihm reden, bevor ich mich dem unvermeidlichen Schicksal ergab?
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Wie mag es wohl weitergehen ? Neugierig geblieben ?
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Liebe Laura, das liest sich wie ein Krimi.
AntwortenLöschenKann es sein das Don gar kein Verhältnis mit dieser Frau hat, sondern das sie seine Mutter ist? Und Don ein Unfallkind aus frühester Jugend?
Vielleicht wäre ein Gespräch sinnvoll.
Ich bin gespannt wie es weiter geht...!
Geniesse den herlichen Sonnenschein und hab einen schönen Tag
♥ lichst
Angelika
Du spannst uns hier ja stückweise auf die Folter. Natürlich bleiben wir neugierig.
AntwortenLöschenLG Christiane