Dienstag, 4. Januar 2022

Der entmündigte Bürger

 

Mittlerweile habe ich auch erfahren, warum Silvester nicht geböllert werden
durfte, also in bestimmten Gebieten. Ich hätte ja noch verstanden, wenn man es
der Umwelt zuliebe verboten hätte, aber der Grund ist der, dass man die bereits
an ihr Limit geratenen Krankenhäuser nicht noch mehr überfordern wollte. Das
heißt, man will den Bürger vor sich selbst beschützen, also vor seiner eigenen
Dummheit. Mit anderen Worten, die Politiker nehmen an, dass einige Bürger zu
dusselig sind, mit Feuerwerkskörpern umzugehen. Nun, das mag zum Teil gar
nicht so abwegig sein, denn Unfälle, ja sogar Todesfälle diesbezüglich gab es tat-
sächlich immer wieder und hat es auch dieses Mal gegeben. Aber von einem
Ansturm auf Krankenhäuser wurde - soweit ich mich erinnern kann - bisher
noch nicht berichtet.
Wenn unsere Super-Regierung so besorgt um uns Bürger, also eigentlich nicht
um uns Bürger, sondern um die Überlastung der Krankenhäuser ist, dann müsste
sie auch das Auto- und Motorradfahren verbieten, das Rauchen ebenso wie den
Alkohol. Selbst im eigenen Haushalt passieren ständig irgendwelche Unfälle.
Angeblich die meisten Unfälle überhaupt.
Also was tun ?
Die Super-Ampel-Regierung scheint sich tatsächlich Gedanken zu machen, wie
man uns Bürger vor unserer eigenen Dummheit bewahren kann. Das Ergebnis:
So ziemlich alles verbieten, was dem dummen Bürger gefährlich werden könnte.
Ja, sogar das bunte Tattoo-Stechen ist jetzt verboten. Nun ja, jedenfalls für die,
die das kritiklos hinnehmen und kein großes Geschrei machen. Wer jedoch der
Meinung ist, er könne selbst über seinen Körper entscheiden, unterliegt einem
Irrtum und läuft Gefahr, mit einem Bußgeldbescheid eines Besseren belehrt zu
werden.
 
Wir sind eben ein Land, in dem wir gut und gerne leben. Noch dazu haben wir
das unbeschreibliche Glück unter einer Regierung existieren zu dürfen, die es
nur gut mit uns meint. Unser neuer Bundeskanzler, der brave Olaf, sprüht bei
seinen feurigen Reden und Ansprachen nur so vor Enthusiasmus und er glänzt
geradezu mit neuen Ideen und Plänen, dass man aus dem Staunen gar nicht
mehr rauskommt. Du meine Güte, er will sich doch tatsächlich den Herausfor-
derungen stellen und für eine bessere Welt kämpfen, für ein vereintes Europa
mit gemeinsamen Werten. Da er in einer anderen Welt lebt, als der »normale«
Bürger, ist ihm wohl noch gar nicht aufgefallen, dass dieses Europa sich schon
seit einigen Jahren nicht einig ist. Die EU ist eine Union, in die die »Starken«
Unsummen einzahlen, damit es an die »Schwachen« ausgezahlt wird.


Außerdem will der brave Olaf, bei dem ich mittlerweile an einen Wolf im Schafs-
pelz denken muss, für Wohlstand und Arbeit sowie gute Lebenschancen für alle
sorgen.
Er will sich für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie einsetzen. Er will im Jahrzehnt
des Aufbruchs, eine neue Zeit aktiv gestalten. Er will entschlossen anpacken und
das Schicksal unseres Landes selbst in die Hand nehmen, damit wir zusammen-
bleiben. Herrje, da wird einem ja ganz schwindelig. So viel Tatendrang hätte ich
ihm gar nicht zugetraut und was für ein leidenschaftliches Temperament er bei
diesen Vorhaben an den Tag legt! So voller Emotionen! Seine Vorgängerin war gar
nichts dagegen.
Nun ja, von einigen hat man wohl gehört, sie seien bei seinen Reden eingeschlafen,
aber das war dann vor Übermüdung und totaler Erschöpfung. Das tun einige im
Bundestag schließlich auch. Das heißt, wenn sie nicht gerade Candy Crush auf
ihren Handys spielen.
 
Also dann, auf in dieses Jahrzehnts des Aufbruchs und in die neue Zeit!
 Das werden dank des braven Olafs, die neuen Goldenen Zwanziger!
Wer die Menschen dermaßen mitreißen kann, wie der brave Olaf, der hat doch
wohl verdient, dass die Bürger ihm gehorsam folgen. Deshalb hat das Staatsfern-
sehen in diesen Zeiten des Aufbruchs und der Transformation, auch bereitwillig
die Erziehung der Bürger übernommen. Apropos Erziehung.
Muss ich eigentlich, um gendergerecht zu schreiben, wie es z.B. beim Gottesbe-
griff diskutiert wird, Gott mit einem Gendersternchen versehen? Man will ja
nichts falsch machen, denn wehe dem, der die Gendersprache öffentlich kriti-
siert, der kann sich nämlich auf einen gewaltigen Shitstorm gefasst machen.
Wie es z.B. bei Elke Heidenreich und Dieter Hallervorden der Fall war.
Andererseits denke ich, solange wir in diesem Land keine anderen Sorgen und
Probleme haben, als unsere Sprache dermaßen zu verunstalten, geht es uns noch
recht gut, um nicht zu sagen, zu gut.
 
Also auf geht's in die neue Zeit der Transformation und des Aufbruchs!
Ach, übrigens es ist schon wieder eine neue Mutante aus Afrika (Kamerun) in
Frankreich entdeckt worden. Wie viele mögen wohl noch folgen?
Lt. Christian Drosten, dem Virologen, »wird es jetzt für Ungeimpfte über 60 so
richtig gefährlich«
Warum wird eigentlich nicht über die tatsächliche Wirkung der Impfung
berichtet, insbesondere bei Omikron ?
 
~*~
 
 Es ist ein einförmiges Ding, um das Menschengeschlecht.
Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit,
um zu leben, und das bisschen, das ihnen von Freiheit
übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel
aufsuchen, um es loszuwerden.

Johann Wolfgang von Goethe
 
~*~
PS: Dieser Text enthält ein wenig On- and Off-Satire ;o)).
 
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Bilder: Pixabay

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