Montag, 15. Dezember 2014

Das Buch der Bücher zum 3. Advent

  Vor ein paar Tagen schrieb ich noch über meine Bewunderung zum Einfallsreichtum
einiger Bloggerinnen bei deren Gestaltung der Advents- bzw. Weihnachtsdekoration.
Inzwischen bin ich durch Zufall auf einem Blog gelandet, deren Verfasserin sich
zum dritten Advent etwas ganz Besonderes ausgedacht hat.
Sie hat nämlich die Bibel zerfleddert, um aus den einzelnen Buchseiten einen
Tannenbaum zu gestalten, mit dem sie eine schwarze, große Wandtafel dekorierte.
Nun lässt sich ja bekanntlich über Geschmack nicht streiten.
Mein Geschmack ist diese Art der Dekoration so gar nicht und
bewundern kann ich eine solche Aktion genau so wenig.
 
     

 
   
Ich gehöre zwar keiner Religion an, bin eher dem Buddhismus zugetan,
empfinde es aber als absolut respektlos allen gläubigen Menschen gegenüber,
die Bibel zu zerreißen.
Ich hätte schon Probleme damit, überhaupt ein Buch zu zerreißen,
weil ich großen Respekt vor dem geschriebenen Wort habe –
auch wenn ich nicht mit jedem Verfasser oder Autor einer Meinung sein muss.
Aber die Bibel für Dekorationszwecke zu zerreißen –
wenn auch um daraus einen Tannenbaum zu gestalten,
ist dann noch mal eine ganz andere Sache.
 
 
 
Erstaunt war ich, wie viele Leserinnen diese Idee als großartig, wunderschön,
so lebendig, toll, als sensationelle Idee, eindrucksvoll, mutig,
als bislang schönsten Baum, als ein Kunstwerk, grandios, kommentierten.
Eine Leserin bezeichnet diejenigen, die sich an diesem „Kunstwerk“ stören,
sogar als Kleingeister.
 
 

Tja, dann muss das wohl so sein, denn mir erschließt sich der Sinn dieser Aktion
bis jetzt tatsächlich nicht. So weit reicht meine Fantasie oder Denkweise
einfach nicht. Hier habe ich dann wohl Erklärungsbedarf.
Vielleicht liegt es aber auch am heutigen Zeitgeist, dem ich in meinem Alter
nicht mehr so ganz folgen kann.
 
Denn mir stellt sich gerade die Frage, was mit der zerfledderten Bibel
und den einzelnen Buchseiten nach Weihnachten passiert.
 


 
 
 
dann auf dem Müll ?
 
~*~
 
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7 Kommentare:

  1. Ich habe letztens eine Seite gefunden,wo Zeitungen zum Basteln genommen wurden.Das gefiel mir.Eine Bibel für solche Zwecke zu zerreissen würde mir nie in den Sinn kommen.Warum hat sie das gemacht?

    LG Sabine

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    1. Warum sie die Bibel dafür zerfleddert hat, kann ich nur mutmaßen, aber ich nehme an, weil sich sowohl die Größe der Seiten, als auch das dünne Papier für diesen Zwecke besonders gut geeignet hat. Aber das ist reine Spekulation.
      Liebe Grüße
      Laura

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    2. Ergänzend sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass es ein biblischer Baum werden sollte.

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    3. Kann mich aber trotzdem nicht mit dem Gedanken anfreunden.Ich bin nicht streng gläubig,aber da habe ich meine Probleme mit...

      Schönen Abend Sabine

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  2. Hmm, die Bibel als Weihnachtsbaum. Die Zerstörung des Buchs der Bücher zu Dekozwecken. Ist das etwas anderes als ein Buch aus politischen, religiösen oder rassistischen Gründen zu verbrennen? Deko ist ja reiner Selbstzweck und unterliegt keinerlei Gedankengut könnte man entgegnen. Ist es dann eine Mißachtung des Glaubens derer, die ihre Kraft und ihren Glauben aus diesem Buch schöpfen? Obwohl ich nicht strenggläubig bin gruselt es mich ein wenig. Ich gehe mal wohlwollend davon aus, dass der Aktion ein künstlerischer Prozess vorausging und der Künstler sich etwas dabei gedacht hat. Sicher haben speziell die Seiten mit der Weihnachtsgeschichte dafür herhalten müssen. Damit wird es zum Statement. Hier verbindet sich die Weihnachtsgeschichte mit dem urchristlichen Symbol des Tannenbaums unter dem wir an Heiligabend Geschenke finden. ( Hat neben der Krippe eigentlich ein Tannenbaum gestanden? Ich erinnere mich dunkel nur an Esel und Ochsen ...aber Jesus bekam doch auch Geschenke - jepp, die gehören unter einen Tannenbaum ergo war da einer!!!).

    Ich gehe wohl fehl, wenn ich Weihnachten mit Licht verbinde - einem Stern, der den Licht- und Heilsbringer anzeigt. Oder mit der Wintersonnenwende an denen unsere heidnischen Vorfahren gefeiert haben, dass die Tage wieder länger werden, das Licht wieder kehrt Ah, jetzt weiß ich: irgendwo muss man das Licht ja befestigen, in diesem Fall an einem Tannenbaum. Alles klaro - Bibel und Tannenbaum, kein Problem die Verbindung wurde - wenn auch auf Umwegen - gefunden. Der Engelschor singt "Last Christmas" von Wham und die heiligen drei Könige haben den dunkelhäutigen hell geschminkt, damit er politisch korrekt rüberkommt. Weihnachten hat sich gewandelt. Früher kam das Christkind und verteilte bescheidene Geschenke an die Kinder. Heute sind die Geschenke größer geworden und ihre Anzahl noch größer, so dass der Weihnachtsmann mit seinem Cola-Truck das Verteilen übernommen hat. Weihnachten im Wandel - Bibelseiten als Tannenzweige nach dem Motto: - besser mit Botschaft, als recycelt als Klopapier zu enden (was sicher nach Weihnachten noch eine Option ist). Zur eigenen Sicherheit rate ich aber jedem davon ab, ähnliche Kunstwerke aus dem heiligen Buch unserer moslemischen Mitbürger zu gestalten. Die nehmen es noch ernst mit der Blasphemie und sind auf diesem Gebiet zu Recht etwas humorlos.

    Christiane
    die immer noch grübelt, ob es im biblischen Palästina Nordmanntannen gab und die darauf hinweisen möchte, dass das Ganze satirisch gemeint ist.

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    1. HALLELUJAH, sag ich da nur und DANKE für Deine eindrucksvollen Worte !
      Mir dämmert da gerade noch so etwas - hat Weihnachten nicht auch etwas mit Glockenklingen in den Kirchen zu tun ? Oder war es das Klingeln der Kassen in den Kaufhäusern ? Hmmm, ich bin mir da jetzt gar nicht mehr so sicher.

      Liebe Grüße von einer völlig verwirrten Laura, die im Laufe des Tages ganz angestrengt versuchen wird, sich an den wahren Sinn von Weihnachten zu erinnern.
      Pssst, ist auch nicht ganz ernst gemeint !

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    2. Ich vergaß noch zu erwähnen, dass mir interessanterweise die Bücherverbrennung ebenso in den Sinn kam, wie auch die Menschen, die Kraft, Trost und Glauben aus der Bibel schöpfen. Für diese Menschen kann das Zerreißen der Bibel einer persönlichen Katastrophe gleichkommen.
      Das ist ernst gemeint !

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Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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