Dienstag, 12. Juni 2012

Hinter jeder dunklen Wolke ........

scheint die Sonne.
Und auf jeden Regenschauer folgt auch wieder Sonnenschein.
Manch einer sieht aber nur die dunkle Wolke.

 
Und genau so kann man den Blick auf das Schöne und das Positive in dieser Welt lenken,
oder auf das Schlechte und das Negative. Man kann das Gute oder das Böse sehen.

Es gab eine Zeit, da habe ich sehr heftig und aus voller Überzeugung gegen alles
gekämpft und rebelliert, was ich als ungerecht empfand. Das reichte vom Tierschutz,
über Menschenrechte, bis hin zum tagespolitischen Geschehen. Am meisten habe ich
mich über soziale Ungerechtigkeit aufgeregt und dementsprechende Briefe an
Bundestagsabgeordnete und den jeweils amtierenden Bundeskanzler geschrieben.
Ich habe fast jede politische Talkrunde im Fernsehen verfolgt und stundenlange
Diskussionen mit Kollegen und Freunden über die jeweils aktuellen Themen geführt.
Um es mal ganz platt zu sagen, ich habe mich tierisch über alles Mögliche,
was sich in diesem Land zugetragen hat – oder auch nicht, aufgeregt.
Immer und immer wieder habe ich Zeit und Engerie aufgebracht, um auf Missstände
aufmerksam zu machen, bis ich einsehen musste, dass sich einfach nichts ändert,
ob ich mich nun aufrege oder nicht.
Irgendwann wurde mir klar, dass die Politiker selbst keine Lösungen für die vielen
Probleme in diesem Land und in dieser Welt haben.
Ob ich mich nun über den Krieg in Afghanistan, die Menschenrechte in China,
die Massaker in Syrien, die hohen Ölpreise oder die Finanzmärkte aufrege oder nicht,
meinetwegen wird sich daran nichts ändern.
Also habe ich mir schon seit einigen Jahren abgewöhnt, mich über die Zustände
in diesem Land und in dieser Welt aufzuregen.

Es gibt keine heile Welt, es hat sie wohl nie gegeben und es wird sie auch nie geben.
Seit die Menschen sich dem Fortschritt verschrieben haben, geht es eigentlich immer
weiter abwärts. Der Fortschritt, der uns das Leben erleichtern sollte, hat sich ins
Gegenteil verkehrt und sich inzwischen als Rückschritt erwiesen.
Er ist zu einem Teufelskreis geworden, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt.
Daher bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich selbst meine eigene heile
Welt bin und es an mir liegt, ob ich sie mir schön und positiv oder schlecht und negativ
gestalte. Es bedarf wohl keiner großartigen Überlegung, welche der Möglichkeiten
ich gewählt habe, obwohl das nicht selbstverständlich zu sein scheint.
Viele Menschen tun nämlich genau das Gegenteil - sie wählen für ihr Leben das Negative
und schaden damit nicht nur sich selbst, sondern auch andere.

Ich habe mir irgendwann die  Frage gestellt: Warum soll ich mich über Dinge, Themen,
Umstände, Situationen und Menschen aufregen, die ich eh nicht ändern kann?
Das kostet nur Zeit und Energie. Und diese Zeit verbringe ich lieber mit Menschen und
umgebe mich lieber mit Dingen, die mir gut tun und mir keine schlaflosen Nächte bereiten.
Diese Welt mit ihrer Fauna und Flora ist so wunderschön und faszinierend,
dass ich lieber das Positive sehe und mich daran erfreue, als ständig in allem und
an allem nur das Negative und Schlechte wahrzunehmen.
Die Zustände in dieser Welt sind wie sie sind - weil die Menschen sind wie sie sind.
Da ich aber weder die Welt noch die Menschen ändern kann und will, muss ich
sie auch nehmen wie sie sind.
Das hat nichts mit Gleichgültigkeit zu tun, sondern mit der Einsicht, dass es nur
vergeudete Zeit und Energie wäre, würde ich mich ständig über die Zustände in
dieser Welt ärgern und aufregen.
Außerdem hätte jede Aufregung eine negative Auswirkung auf mein eigenes Leben.

Ändern kann ich nur mich selbst und meinen eigenen Lebensbereich und dazu
gehört manchmal eine gehörige Portion Mut und konsequentes Handeln.
Es gibt ein wunderbares Gebet von Reinhold Niebuhr, dass genau das ausdrückt:

"Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."


In diesem Sinne lasst es Euch gut gehen und genießt das Leben -
es ist zu kurz, um nur das Negative zu sehen, das eh' nicht zu ändern ist.

~*~

Spruch für den Tag:
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.
Mahatma Gandhi

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1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Laura
    Mit diesem Thema hast Du bei mir einen Punkt getroffen!
    Auch ich habe rebelliert ,und versucht mehr Gerechtigkeit in unsere Welt zu bringen.
    Habe mich eingemischt und aufgeregt, an Diskussionen teil genommen und an Demos.

    Erinnere mich an meine Heimatstadt "Hagen", führende Stahlstadt in Europa. Und ein Stahlwerk nach dem anderen wurde geschlossen, die ganze Region geriet in Arbeitslosigkeit.
    Mein Großvater war auch unter ihnen, das war in den 70ger Jahren.

    Irgendwann später habe auch ich eingesehen, das es kein Zweck hat und habe mich mit den schönen und positiven Dingen beschäftigt. Negativen „Freunden“ habe ich lebwohl gesagt und ihnen den Rücken zugekehrt.
    Wir müssen unser Leben gestalten und es liegt an uns, ob im Negativen oder Positiven Sinne.

    Unsere heile Welt, gibt es nur in unseren Kindheitserinnerungen, als wir sie mit glücklichen Kinderaugen gesehen haben.

    Mach Dir einen schönen Tag und lass es Dir gut gehen.
    ♥ liche Grüße
    Angelika

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