Dienstag, 26. Januar 2021

Winterabend

 


Die Lampe brennt, im Ofen glüht das Feuer,

Im Kessel summt das Wasser für den Tee,

Dort winkt ein gutes Buch, mir lieb und teuer,

Und warm ist’s hier, liegt draußen auch der Schnee.

 Fern ist des Lebens lautes Toben, Hasten,

Gedämpft nur hört man’s wie ein grollend Meer.

Hier ist ein Eiland zum geruh’gen Rasten,

Und keine wilde Welle dringt hierher.

 Da mühen sie sich ab im wüsten Reigen,

Es ist ein Lärm, der bis zum Himmel dringt,

Und doch ist stets das Ziel die Ruh’, das Schweigen,

 

 Die große Stille, die den Frieden bringt.

 Was soll das bange, ruhelose Streben,

Das nie uns zu uns selber kommen lässt?

Das Beste gibt uns doch das stille Leben

Im süßen Heim, im eignen trauten Nest.

 (Max Hoffmann, 1858-1921)

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3 Kommentare:

  1. Hallo Laura,
    mal wieder ein Kommentar von mir.
    Zurzeit bin ich ziemlich eingespannt in all meinen Belangen und Unternehmungen.
    Das Gedicht ist besonders im letzten Abschnitt nach meinem Geschmack:
    "Was soll das bange, ruhelose Streben,
    Das nie uns zu uns selber kommen lässt?
    Das Beste gibt uns doch das stille Leben
    Im süßen Heim, im eignen trauten Nest"
    Das ruhelose, sinnlose Agieren geht mir eh immer auf den Sack.
    So oft wie möglich betreibe ich Einkehr in die heilende Stille.
    In jetziger irrsinniger Zeit absolut notwendig um nicht selbst irre zu werden.
    Deine Vorliebe für Schnee und weiße Landschaft kann ich jedoch nicht teilen.
    Davon abgesehen, bei uns eh kein großes Thema. Wir leben im maritimen Badenia ... von der Sonne verwöhnt :lol: Es hat auch bei uns ein paar mal geschneit, er bleibt aber nicht so lange liegen, wenn überhaupt. Auch heute überwiegend nur Schneeregen und Regen.
    VG
    Oskar

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  2. Es sind genau diese Zeilen, die du erwähnst, lieber Oskar, die auch mich in meinem Innersten ansprechen.
    Die meisten Menschen rennen und hasten durch das Leben, als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her, und sie kommen doch nirgendwo an. Warum fällt es den Menschen so schwer, einfach mal 15 Minuten stillzusitzen ? Sie ertragen keine Langeweile, haben keine Zeit für Muße. Was für ein bedauerliches Leben ! Wenn man es recht bedenkt, ist es eigentlich gar kein Leben.
    Na, jedenfalls ist mit Schnee lieber, als dieses für den Winter doch ziemlich ungemütliche nasskalte Wetter. Das sind mir Frost und Schnee wirklich lieber - auch der Blick in den verschneiten Garten bereitet mehr Freude :o)).
    Danke für deinen Besuch und deinen Kommentar - freu mich !
    Liebe Grüße sind auf dem Weg zu dir von
    Laura, die schon seit Wochen keine Sonne mehr gesehen hat :o(

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  3. Hallo Laura,
    ..."Die schon seit Wochen keine Sonne mehr gesehen hat."
    Seit ein paar Tagen ist bei uns das Wetter zwar auch nicht gerade toll, sehr mild, windig und seit gestern auch mehr Regen und halt wechselhaft. Wir hatten aber auch schöne Sonnentage mit blauem Himmel. Habe auch schon zaghaft Meisen pinken hören, frühe Frühlingsboten. Freue mich jedenfalls schon sehr auf den kommenden Frühling.
    Zurzeit ist es halt sehr naß im Wald und teilweise die Wege sehr versaut durch die Waldbaumfällarbeiten. Der Regen an sich ist nicht unnötig.
    VG
    Oskar

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Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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