Dienstag, 25. Juli 2017

Das Haus zum Haus

ist eine der schönsten Wasserburgen des Niederrheins
und gilt als Kernzelle der Stadt Ratingen.

 
Entstanden ist die erste Burg schon um das Jahr 1000.
Seither wurde sie mehrfach umgebaut.


Reichsgraf von der Spee schenkte die Burg im Jahr 1972 der Stadt Ratingen.
Seit 1973 befindet sich die Burganlage in Privatbesitz

 
Schlösser und Burgen bedeuten für mich - Heimat.
Schon als Kind habe ich davon geträumt, einmal in einer solchen Burg
oder in einem Schloss wohnen zu dürfen, wenn auch nur für kurze Zeit.
Schlösser und Burgen üben seither eine magische Anziehungskraft
auf mich aus. Sie erinnern mich an die Märchen, die ich als Kind gelesen
habe. Diese alten Gemäuer regen meine Fantasy an. Wenn ich eine
Burg oder ein Schloss betrachte, denke ich mir Geschichten aus,
die sich in diesen alten Gemäuern abgespielt haben könnten.
 
Eigentlich ist es ein Wunder, dass so viele dieser alten Gemäuer auch
heute, nach über 1000 Jahren, noch relativ gut erhalten sind.
 

 Mit Heimat verbinde allerdings nicht nur Burgen und Schlösser, sondern auch
kleine idyllische Dörfer mit schmalen Gassen. Mit einem Markt und einer Kirche.
Mit urgemütlichen kleinen Bauernhöfen und ihren urigen Küchen und guten
Stuben - allerdings auch mit einem Plumpsklo auf dem Hof.
Mit Sommerfrische und Landluft. Mit Pferden, Kühen, Schweinen, Gänsen
und Hühnern. Mit Wäldern und Feldern. Mit unbeschwerten Sommertagen
und Barfußlaufen. Mit Stille und Frieden. Mit fröhlichem Kinderlachen und
neugierigem Erkunden der ländlichen Umgebung mit allem was das wächst,
kreucht und fleucht. Mit kindlicher Entdeckungs- und Abenteuerlust und mit
Schlafen auf kratzenden, harten Strohmatratzen. Mit frischen Eiern aus dem
Hühnerstall zum Frühstück und selbstgebackenem, köstlich duftendem Brot
aus dem Steinbackofen vor dem Haus.
So erlebte ich die Ferien auf dem Bauernhof meines Großonkels bis zum
Ende meiner Schulzeit. In dieser Zeit wurde wohl meine Liebe zum Leben
auf dem Land und zur Natur geprägt, die sich im Laufe der Jahre und
ganz besonders jetzt im Alter noch einmal intensiviert hat.
 
Eine Kindheit, wie sie heutzutage kaum noch möglich ist.
Nicht einmal ein ganz normales Telefon gab es damals auf dem Bauernhof,
geschweige denn einen Fernseher - dafür aber viel Zeit, die gemeinsam
zu den Mahlzeiten am großen alten Holztisch in der Küche verbracht wurde.
Es wurde gekocht, gelacht, erzählt, gegessen - alles frisch - und früh zu
Bett gegangen, weil alle, sobald der Hahn auf dem Mist krähte,
wieder mit den Hühnern aufgestanden sind.
 
Heimat ! Erinnerungen ! So schön !
 
 
Hermann Hesse hat es so umschrieben:
"Heimat ist für mich nie ein politischer Begriff gewesen, sondern
ein rein menschlicher. Wo wir Kinder gewesen sind und die ersten
Bilder von der Welt und Leben empfangen haben,
da ist unsere Heimat, und ich habe die meine stets mit
Dankbarkeit geliebt".

*
 
Wie gut ich diese Worte, dieses tief empfundene Gefühl der Liebe zur Heimat
nachvollziehen kann !
Dieses Gefühl von Dankbarkeit habe ich immer wieder empfunden und
je älter ich wurde, desto intensiver wurde dieses Gefühl. Doch inzwischen
schleicht sich da so ein Verlustgefühl ein, ein Gefühl des Fremdseins in der
eigenen Heimat. Ein Gefühl der Unsicherheit, des Bangens um die Heimat,
des Verloren-Seins in einem Getümmel von Unbekanntem, von etwas
Undurchsichtigem, etwas von dem ich nicht absehen kann, was da in
Zukunft aus diesem Land werden soll und welche Ausmaße das annimmt.
 
Dieses Land, meine Heimat, hat sich in nur wenigen Jahrzehnten
sehr verändert. Besonders extrem in den letzten beiden Jahren !
Habe ich Heimat noch bis vor ein paar Jahren mit Liebe, Geborgenheit
und Zuhause-Sein in Verbindung gebracht, so ist Heimat heutzutage
tatsächlich zu einem politischen Begriff verkommen und hat mit
Heimatliebe, der Liebe zur Heimat, die unsere Eltern und Großeltern
nach dem Krieg wieder aufgebaut haben, nichts mehr zu tun.
Heutzutage ist es zu einem Gefühl von Heimatlosigkeit geworden.
Dem Gefühl einer verlorenen Heimat.
Vielleicht werde ich mit zunehmendem Alter auch nur sentimentaler
und ein wenig melancholischer. Das mag sein, aber meine Heimat ist
inzwischen zu einem Allerweltstummelplatz verkommen, wo jegliches
Maß in jeglicher Hinsicht verlorengegangen ist.
Dieses Land ist mir fremd geworden.
Inzwischen fühle ich mich hier weder geborgen noch sicher.

*

Die Burg im Winter (Foto: Wikimedia-Public Domain)

*

Kaum zu glauben, aber in diesem Ort, (siehe Link unten) in unserem Land,
gibt es zum Schutz der Allgemeinheit bereits Sperrbezirke und nächtliche
Aufenthaltsverbote !
Unglaublich !

Worin in all den diversen Vorkommnissen, die ja inzwischen zum Alltag
in unserem Land gehören, eine Bereicherung liegen soll,
das muss mir bitte mal jemand erklären.
Mein Verstand reicht dazu nicht aus !

Der komplette Artikel - HIER 
 
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2 Kommentare:

  1. Schön idyllisch wirkt die Burg auf den Fotos, Ratingen ist gar nicht so weit entfernt, ich werde mir das mal als Ausflugstipp merken.

    lg gabi

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  2. Danke für deinen Besuch, liebe Gabi und die Zeit, die du dir genommen hast, ein paar Worte zu hinterlassen.
    Ein Ausflug zu dieser Burg lohnt sich ! Die Burg liegt wirklich sehr idyllisch,
    wie ich finde.
    Dann werde ich ja sicher bald mal ein paar Fotos von der Burg bei dir bewundern können.
    Hab eine angenehme Restwoche und sei herzlich gegrüßt von
    Laura, die derzeit auf schönes sommerliches Wetter wartet :o) !

    AntwortenLöschen

Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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