Wir sind
unser Leben lang auf der Suche.
Ohne
uns dessen unbedingt bewusst zu sein, sind wir Menschen immer auf
der Suche. Auf der Suche nach Bestätigung und Anerkennung, nach Liebe.
Auf der Suche nach der Wahrheit, der Suche nach unserer
Herkunft, nach dem
Sinn des Lebens, nach Menschen, die uns
verstehen. Wir sind auf der Suche
nach Glück und Zufriedenheit und gehen dabei oft durch Höhen und Tiefen.
Eigentlich sind wir dabei aber auf der Suche nach uns
selbst. Und wenn wir uns
gefunden und uns selbst kennengelernt
haben, dann müssen wir es schließlich
auch noch mit uns selbst aushalten
können. Doch genau das fällt uns oft so schwer.
Und weil wir es nicht mit uns alleine aushalten, laufen wir immer wieder vor uns
selbst davon. Wir lenken uns ab, stürzen uns ins Vergnügen. Wir bloggen oder
daddeln. Wir beschäftigen uns mit allen möglichen Dingen, nur nicht mit uns selbst.
Besonders schwerfällt es uns, unsere "dunkle Seite" zu akzeptieren. Wir müssen
aber lernen, uns so zu akzeptieren wie wir
sind, mit all unseren Macken und
Eigenarten, mit unserer Schokoladen- und mit unserer Schattenseite. Wir müssen
lernen uns so zu verhalten wie wir sind und nicht so, wie andere es von
uns erwarten
- oder um anderen zu gefallen. Das schließt auch den Mut zur eigenen und (freien)
Meinung ein. Konflikte sind da oft vorprogrammiert.
Daher lehnen wir Menschen meist ab, die nicht unserer Meinung sind. Schließlich
suchen wir Bestätigung und Anerkennung und
niemanden, der uns kritisiert oder
anderer Meinung ist, als wir. Statt uns zu fragen, ob der andere vielleicht recht haben
könnte, reagieren wir trotzig und ablehnend. Oft sind wir sogar beleidigt und geben
die Schuld dafür dem anderen, statt sie zuerst bei uns selbst zu suchen und über
unser Verhalten nachzudenken. (Die Schuld zuerst beim anderen zu sehen ist der
bequemere Weg - entbindet er uns doch gleichzeitig von eigenen Schuldgefühlen).
Es sind jedoch gerade die unbequemen Meinungen, Fragen und Gedanken, die
Kritik und die unbequemen Wahrheiten, die uns oft quälen. Daher verdrängen wir sie
auch am liebsten immer wieder und versuchen, uns von diesen quälenden Gedanken
abzulenken. Doch genau diese quälenden Gedanken haben den größten Nutzen
für uns, wenn wir uns auf sie einlassen und uns mit ihnen auseinandersetzen. Sich
der Meinung anderer anzuschließen, ohne sich selbst eine
eigene Meinung gebildet
zu haben, ist wieder der einfachste und bequemste Weg.
Allerdings ohne jeglichen Nutzen für uns.
Wer aber selbst "denkt" und nicht nur auf das hört, was andere sagen, raten oder
tun und sich
nicht mit anderen vergleicht, sondern sich so akzeptiert, wie er von
Natur aus
ist, der wird im Leben auch alle Hürden mit Leichtigkeit
überwinden.
Der wird sich nicht als willenloses Opfer anderer fühlen, sondern seinen ganz
eigenen Weg gehen. Das zu lernen, ist der eigentliche
Sinn des Lebens.
(Wenn es denn überhaupt einen Sinn gibt).
Ich habe lange dafür gebraucht, habe mich eher angepasst und versucht, es allen
recht zu machen, schon um "des lieben Friedens" willen, um eventuellem Ärger
aus dem Weg zu gehen und möglichst bei allen beliebt zu sein. "Nein" zu sagen, fiel
mir in jüngeren Jahren noch ziemlich schwer. Mittlerweile, d. h. schon seit gut zwei
Jahrzehnten, schaffe ich das problemlos. Angepasst oder Mitläufer zu sein, ist so gar
nicht mehr mein Ding. Es fing damit an, dass es für mich nicht mehr wichtig war
und ist, was andere über mich denken oder
sagen. Nichts verursacht mehr Leid und
Unheil, als sich nach dem
Gerede anderer zu richten und nicht den Mut zu haben,
anders zu sein, als andere.
Nicht das, was den größten Beifall anderer Menschen findet, trägt zu unserem Glück
und zu unserer Zufriedenheit bei, sondern einzig und alleine, dass wir uns von der
großen Masse unterscheiden und uns selbst treu bleiben. Einzigartig sein und einzig-
artig bleiben, das ist unsere Bestimmung. Wer das erkannt hat und sein Leben nicht
nach anderen richtet, sondern das sagt und tut, was ihn selbst als Mensch ausmacht,
dem wird wahrhaftiges Lebensglück beschert.
Heuchler, JA-Sager und Mitläufer gibt es schon genug auf dieser Welt. Nachmachen,
Nachahmen und Nachplappern kann jeder. Gegen den Strom schwimmen ist dagegen
sehr viel
anstrengender, sehr unbequem. Das erfordert einen eisernen Willen,
Charakterstärke, viel Kraft und Ausdauer.
Das zeigt, dass die Masse höchst unsicher ist, sich wieder auflöst
Liebe Laura,
AntwortenLöschendas ist (mal wieder) ein ganz tolles Thema, das du hier angeschnitten hast.
Dazu gibt es einiges zu schreiben. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich dazu gerne noch mal meine Gedanken posten.
Heute fehlt mir leider etwas die Zeit und Ruhe.....
Einen wunderschönen Abend wünsche ich dir, liebe Laura
Milka
Nur kein Stress, liebe Milka, in der Ruhe liegt die Kraft !
AntwortenLöschenAuch Dir schöne, erholsame Stunden, genieße sie und lass es Dir gut gehen !
Liebe Grüße für Dich von
Laura
Nein, kein Stress, liebe Laura :-)
AntwortenLöschenSich authentisch zu verhalten, unbequeme Wahrheiten aussprechen, seine eigene Meinung vertreten, auch wenn sie konträr zu den gängigen Ansichten steht usw. verlangt m.M. nach eine gewisse Lebenserfahrung, "Reife" und Selbstsicherheit, die man in jungen Jahren meist noch nicht hat.
Und das ist z.B. ein Punkt, den ich am "Älterwerden" so schätze.
Wichtig ist es aber natürlich, sich die anderen Meinungen und "Wahrheiten" auch anzuhören, zu diskutieren, zu überdenken, denn nichts ist schlimmer als nur von der eigenen "Wahrheit" überzeugt zu sein und diese kompromisslos zu behaupten. Denn schon viele Philosophen haben diskutiert, dass es die EINE Wahrheit meist nicht gibt.
Dass jeder für sich seinen Lebenssinn, seine Bestimmung finden sollte, ist so wichtig!
Aber, wie du schreibst, es ist natürlich einfacher mit der Masse zu schwimmen.
Die persönliche Zufriedenheit kann man doch nur aus den eigenen Werten schöpfen.
Jeder sollte für sich ganz persönlich definieren, was ist MIR wichtig, was erfüllt mich, was kann mir Kraft und Zuversicht geben und... und...und....
Manche mögen jetzt denken: Ganz schön egoistisch!
Aber, nein, für mich ist das Selbstfürsorge! Und wenn ich nicht gut für mich sorge, kann ich nicht für andere gut sorgen!
Es gibt so einen wunderbaren Text von Charlie Chaplin. "Als ich mich selbst zu lieben begann"
Charlie Chaplin
schrieb an seinem 70.Geburtstag,am 16. April 1959:
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen,
dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnung für mich sind,
gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich, das nennt man
“AUTENTHISCH-SEIN”.
......
.........
AntwortenLöschenAls ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden,
wie sehr es jemanden beschämt,
ihm meine Wünsche aufzuzwingen,
obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif,
noch der Mensch dazu bereit war,
auch wenn ich selbst dieser Mensch war.
Heute weiß ich, das nennt man
“SELBSTACHTUNG”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört mich nach einem anderen Leben zu sehnen,
und konnte sehen, dass alles um mich herum
eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, dass nennt man
“REIFE”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden,
dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und das alles, was geschieht, richtig ist
- von da konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich, das nennt sich
“SELBSTACHTUNG”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben
und ich habe aufgehört,
weiter grandiose Projekte
für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das,
was mir Spaß und Freude bereitet,
was ich liebe
und mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise
und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man
“EHRLICHKEIT”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit
was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog,
weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das “GESUNDEN EGOISMUS”
aber heute weiß ich, das ist “SELBSTLIEBE”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört,
immer recht haben zu wollen
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt,
das nennt man “EINFACH-SEIN”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert,
weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen,
jetzt lebe ich nur mehr in diesem Augenblick,
wo ALLES stattfindet.
So lebe ich heute jeden Tag und nenne es
“VOLLKOMMENHEIT”.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
da erkannte ich,
dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann,
als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner,
diese Verbindung nenne ich heute
“HERZENSWEISHEIT”.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen
mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen
manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich,
DAS IST das Leben!
Wunderbar, oder?
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen....
Einen wunderschönen, sonnigen Sonntag wünscht dir
Milka
Liebe Milka,
Löschendanke, vielen Dank für Deine interessante Meinung. Zuerst möchte ich Dir jetzt mal ein Kompliment aussprechen, denn Du kannst so ganz wunderbar formulieren, was ich eigentlich ziemlich umständlich und mit viel zu vielen Worten (Wortsalat) auszudrücken versuche. Außerdem freue ich mich sehr, dass ich durch Dich immer wieder dazu lerne und zum Nachdenken motiviert werde.
Ich schätze dieses Gedankenaustausch wirklich sehr – danke !
Das „Älterwerden“ birgt wirklich sehr viele Vorteile in sich. So ist ein Vorteil für mich, eben auch Zeit zu haben, über solche Themen nachzudenken. In jüngeren Jahre liegen die Interessen meist ganz woanders.
Keinesfalls möchte ich den Eindruck erwecken, die EINE Wahrheit zu kennen. Im Gegenteil – aus den Meinungen und Erfahrungen anderer, aus dem Beobachten anderer, habe ich mir ja erst so etwas wie eine eigene Meinung bilden können. Lesen alleine bringt auch nicht so viel, wenn man sich keine Zeit nimmt, über das Gelesene nachzudenken. Oft scheint mir, dass vielen Menschen heutzutage auch einfach die Zeit zum „Denken“ fehlt oder es nicht wichtig genug ist.
Gerne würde ich jüngeren Menschen vermitteln, dass es wichtigere Dinge gibt, als den ganzen Tag auf dem Smartphone „rum-zu-daddeln“ – aber so ist eben der Lauf der Zeit und tatsächlich muss das jeder für sich selbst herausfinden, seinen ganz eigenen Weg gehen und eigene Erfahrungen sammeln.
In meinem Post, den ich morgen einstelle (bin noch nicht ganz fertig) habe ich doch tatsächlich das Thema „Egoismus“ gestreift. Da bin ich absolut Deiner Meinung – und Charly Chaplins Zeilen, die ich auch so sehr mag, beeindrucken mich auch immer wieder. Man lernt eben mit 70 auch noch dazu – ist das nicht schön ?!
Ich wünsche Dir einen schönen, gemütlichen und entspannten Sonntag und schicke liebe Grüße zu Dir – lass es Dir gut gehen !
Laura
Herzlichen Dank, liebe Laura!
AntwortenLöschenJa, auch mir gefällt der Gedankenaustausch in deinem wunderbaren Blog sehr-
und es gibt hier viele Themen, die in mir "bestimmte Saiten zum Klingen gebracht" haben.
Deine Gedanken - "Anstöße" ( nein, ganz sicher kein "Wortsalat!) sind für mich oft eine wahre Bereicherung und dafür
sage ich von Herzen DANKE, liebe Laura!
Gute Wünsche und einen lieben Gruß schickt dir
Milka