Wie liegt im Mondenlichte
begraben nun die Welt;
wie selig ist der Friede,
der sie umfangen hält!
Die Winde müssen schweigen,
so sanft ist dieser Schein;
sie säuseln nur und weben
und schlafen endlich ein.
Und was in Tagesgluten
zur Blüte nicht erwacht,
es öffnet seine Kelche
und duftet in die Nacht.
Wie bin ich solchen Friedens
seit lange nicht gewohnt!
Sei du in meinem Leben
der liebevolle Mond!
Theodor Storm,
(1817-1888)
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Foto: Pixabay
Hallo Laura,
AntwortenLöschenein schönes mystisches Mondbild.
Gedichte liebe ich auch, besonders auch aussagekräftige Jahreszeitengedichte.
Man merkt in der Natur, daß der Herbst Einzug hält.
Die Nächte sind nun auch schon frisch und verlangen nach Heizungswärme.
VG
Oskar
Ach, lieber Oskar, jetzt in der Herbstzeit, gerade wenn es regnerisch und kalt ist, genieße ich die Wärme des Kaminfeuerchen bei einer Tasse Tee und einem meiner Gedichtbände. Hier herrscht genau dieser Friede, den Theodor Storm in diesem Gedicht beschreibt. Es ist wie ein Geschenk, hier leben zu dürfen. Stille und Frieden - eine Oase der Ruhe.
AntwortenLöschenUnd wenn dann der Mond noch tief über dem Wald am Himmel steht und die Sterne funkeln, wird man ganz demütig vor Glück.
Nochmals liebe Grüße
und hab' noch eine gute Woche !