»Man muss man selbst sein. Ich bin nicht Angela Merkel, ich bin auch
werden dadurch bestraft, dass sie von Leuten regiert werden,
die dümmer sind als sie selbst.
Platon
Mir ist wieder einmal bewusst geworden, wie reich und erfüllt mein Leben ist.
Jede einzelne Begegnung mit einem mir wichtigen und wertvollen Menschen,
ja sogar mit interessanten und berühmten Persönlichkeiten, führte zu Begegnungen
mit anderen Menschen, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Verlauf meines
Lebens hatten. Das ist im Nachhinein insofern höchst interessant, als ich
selbst am wenigstens zu meinem reich gefüllten Leben beigetragen habe.
Es waren die Menschen, denen ich begegnet bin, die auf eine wundersame Weise
bestimmt haben, wohin mein Lebensweg führen sollte.
Eins ergab das andere, ohne dass ich selbst viel mitbestimmt habe - außer vielleicht -
und das war vielleicht mein Glück, mein Instinkt oder meine innere Stimme, im
richtigen Moment die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Aber selbst das
war mir nie so bewusst, eben weil das eine das andere ergab - so, als wäre mein Weg
bereits vorbestimmt gewesen und hätte gar nicht anders verlaufen können.
Das ist wirklich sehr eigenartig und wundert mich selbst am meisten -
dass sich einfach alles - ohne mein eigenes, "bewusstes" Zutun - so ergeben hat.
~*~
~*~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Heinrich Heine
~*~
Die farbenprächtigste Zeit des Jahres steht vor der Türe und mit ihr die
Zeit der Vergänglichkeit, der Wehmut und Melancholie.
Heute wäre sein 90igster Geburtstag gewesen.
Die große Liebe seines Lebens vergisst man wohl niemals.
~*~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
~*~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr goldnes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme,
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe
Er schaut nur hinauf in die Höh'.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lorelei getan.
Heinrich Heine
~*~
Es war Clemens von Brentano, der die Frauengestalt Loreley erfand,
indem er 1801 die Ballade „Lore Lay“ schrieb. In 26 Strophen erzählt
er von der unglücklichen Jungfrau, die den Männern den Kopf verdreht.
Dieses Gedicht der Rheinromantik inspirierte einige Dichter, darunter
Achim von Arnim und 1824 eben auch Heinrich Heine mit seiner Lorelei und:
„Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin“.
Seine Verse wurden von Friedrich Silcher zu einer Melodie verfasst
und so entstand nicht nur eins der bekanntesten deutschen Volkslieder,
es machte Lorelei auch über die Grenzen hinaus berühmt.
Am Ende von Brentanos Ballade stürzt sich die unglückliche Lorelei
vom Felsen herab in den Rhein.
~*~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Immerhin wird der Wahl-O-Mat von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
betrieben und als Wahlentscheidungshilfe angeboten. Die werden also wissen,
was sie da in Betrieb genommen haben.
~*~
Der Zeitungsschreiber selbst ist wirklich zu beklagen.
Gar öfters weiß er nichts, und oft darf er nichts sagen.
Johann Wolfgang von Goethe
~*~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Mit dem alten Förster heut
bin ich durch den Wald gegangen,
während hell im Festgeläut'
aus dem Dorf die Glocken klangen.
Golden floß ins Laub der Tag,
Vöglein sangen Gottes Ehre,
fast, als ob der ganze Hag
wüßte, daß es Sonntag wäre.
Und wir kamen ins Revier,
wo, umrauscht von alten Bäumen,
junge Stämmlein sonder Zier
sproßten auf besonnten Räumen.
Feierlich der Alte sprach:
"Siehst du über unsern Wegen
hochgewölbt das grüne Dach?
Das ist unsrer Ahnen Segen.
Denn es gilt ein ewig Recht,
wo die hohen Wipfel rauschen;
von Geschlechte zu Geschlecht
geht im Wald ein ewig Tauschen.
Was uns not ist, uns zum Heil
ward's gegründet von den Vätern;
aber das ist unser Teil,
daß wir gründen für die Spätern.
Drum im Forst auf meinem Stand
ist mir's oft, als böt' ich linde
meinem Ahnherrn diese Hand,
jene meinem Kindeskinde.
Und sobald ich pflanzen will,
pocht das Herz mir, daß ich's merke,
und ein frommes Sprüchlein still
muß ich beten zu dem Werke.
"Schütz euch Gott, ihr Reiser schwank!
Mögen unter euren Kronen,
rauscht ihr einst den Wald entlang,
Gottesfurcht und Freiheit wohnen!
Und ihr Enkel, still erfreut,
mögt ihr dann mein Segnen ahnen
wie's mit frommem Dank mich heut
an die Väter will gemahnen."
Wie verstummend im Gebet
schwieg der Mann, der tiefergraute,
klaren Auges, ein Prophet,
welcher vorwärts, rückwärts schaute.
Segnend auf die Stämmlein rings
sah ich dann die Händ' ihn breiten;
aber in den Wipfeln ging's
wie ein Gruß aus alten Zeiten.