in der
Nacht, dann bin ich nicht nur um den Schlaf gebracht –
dann überkommt mich bei
der Vorstellung, wie mein Land in Zukunft aussehen wird,
eine tiefe Trauer.
Tatsächlich hat mir das, was derzeit in unserem Land und Europa
geschieht, einige schlaflose Nächte bereitet.
Und denk
ich an Deutschland am Tag und an unsere Bundeskanzlerin
Frau Dr. Angela Merkel, dann kommt mir Goethes „Zauberlehrling“
und „Die Geister,
die ich rief“, in den Sinn. „Wir schaffen das“, sagte sie und ich frage
mich, wen sie
damit meinte.
Es gäbe bei der Flüchtlingsaufnahme keine
Obergrenze, sagte sie und wundert sich jetzt,
dass man ihre Einladung weltweit zur
Kenntnis genommen – und sich nun auf den Weg
in unser Land gemacht hat und auch
weiterhin machen wird.
»Nichts
geht mehr“, sagte sie nun und macht die Grenzen wieder dicht.
Wie jetzt ? Ist
das Sommermärchen für die »Neubürger“ schon beendet ?
Ein Krisenstab nach dem anderen
wird nun einberufen. Weiß man jetzt etwa nicht mehr
wie es weitergehen soll, wie man mit der großen Anzahl von Flüchtling weiter verfahren
soll ?
Machen
jetzt doch nicht alle mit ? Schaffen »wir« (wer immer das sein mag),
das jetzt
doch nicht ? Und dabei sind wir doch erst am Anfang des Geschehens -
es sind doch noch zigtausend Menschen auf dem Weg zu uns. Viele sind sogar bereit
an den geschlossenen Grenzen in einen Hungerstreik zu treten.
Und denke
ich an die klugen, Vernunft geleiteten Menschen, die keine Scheu hatten und
haben, der Realität ins Auge zu
sehen und die auf dieses Land zukommenden Probleme
anzusprechen, dann sind diese Menschen niedergemacht und in die rechte Ecke gedrängt
worden, weil es denen, die die Fehler begangen haben und begehen, nicht in das
»nicht vorhandene« Konzept passte und passt. Doch es ist und bleibt die Pflicht
der Regierung eines jeden Landes seine Bürger zu schützen und Schaden
vom eigenen
Volk abzuwenden.
Und denk
ich an die Medien in den letzten Tagen, dann hatte ich das Gefühl, einer
Gehirnwäsche unterzogen zu werden. War ich in einer Minute angesichts der
emotionsgeladenen Bilder von Müttern mit ihren kleinen, weinenden Kindern auf
dem
Arm, noch zu Tränen gerührt, so war ich in der nächsten Minute angesichts
der
Schlagzeilen mancher Zeitungen wütend, weil dem deutschen Bürger
generell
Fremdenfeindlichkeit und Hass gegen Flüchtlinge unterstellt wurde.
Angesichts dieser dramatischen Veränderung in diesem Land wird man als Bürger einer
Demokratie ja wohl noch seine Bedenken äußern dürfen, ohne gleich als
Flüchtlingshasser und Nazi angeprangert zu werden.
Und denk
ich an die Facebook-geleiteten Begrüßungs-Klatsch-Aktionen auf den Bahnhöfen,
dann kamen mir Gedanken in den Sinn - wie: Sie beklatschen ihren eigenen
Untergang !
Oder: Denn sie wissen nicht, was sie tun !
Oder: Sie tun so, als träfen
gerade lauter Popstars über einen roten Teppich laufend auf
dem Bahnsteig ein. Auch
wenn es hauptsächlich junge Leute waren, denen man ihr
Verhalten aus Unwissenheit, Gedankenlosigkeit, Naivität, nicht
unbedingt vorhalten kann,
so werden gerade sie es sein, die die Folgen einer verfehlten Politik und die damit
ausgelösten Massen-Flüchtlingsströme in unser Land tragen müssen.
Und denk
ich an die Flüchtlinge, die endlos lange Märsche auf sich genommen haben,
um in
unserem Land Schutz und Frieden zu finden, dann empfinde ich auf der einen
Seite
ein tiefes Mitgefühl. Eine tiefe Empathie und Verständnis dafür, dass sie
ihr Leben retten
wollen und hier auf ein besseres Leben hoffen. Doch es wird
nicht allzu lange dauern, bis
sie feststellen werden, dass sie sich nicht in
einem Traumland befinden, wo Milch und
Honig fließen, wo Häuser für sie gebaut
werden und sie ein Leben in Sicherheit führen
können. Sie werden feststellen,
dass man auch hier für ein besseres Leben eine Leistung
erbringen und hart arbeiten muss, um sich in diesem »Traum«-Land ein gutes Leben leisten
zu
können. Es wird sich ziemlich schnell eine Ernüchterung einstellen, wenn diese
Willkommenskultur abflaut und der ganz normale Alltag eingekehrt ist.
Aber nicht nur bei den Flüchtlingen wird sich Ernüchterung breitmachen, sondern auch bei
den vielen engagierten und in-die-Hände-klatschenden, Fähnchen-schwingender
Willkommenskultur- Bürger/innen.
Denn diese Hilfsbereitschaft wird sicher nicht von Dauern sein und spätestens dann
abklingen, wenn sie selbst Nachteile in Kauf nehmen
müssen - oder der bereits ins
Gespräch gebrachte »Flüchtlings-Soli« eingeführt wird.
Und genau
all das bereitet mir auf der anderen Seite große Sorgen.
Denn diese enorme Anzahl
von Flüchtlingen wird dieses Land vor gewaltige Probleme
stellen. Nicht nur in
finanzieller, sondern auch in kultureller und sozialer Hinsicht.
Es könnte also durchaus zu Spannungen und Konflikten kommen.
Wenn man
bedenkt, dass nur 10 Prozent dieser Menschen qualifiziert sind und hier evtl.
einen Arbeitsplatz
finden könnten, so stellt sich mir unweigerlich die Frage, was mit den
restlichen 90
Prozent der Menschen geschehen soll.
Wo sollen all diese Menschen wohnen ?
Bis Ende 2015 fehlen jetzt schon 700.000 Wohnungen !
Wovon sollen sie leben ?
Wer kleidet sie ein ?
Wer bringt ihnen die deutsche Sprache bei ?
Gibt es genug Lehrer in diesem Land, die der arabischen Sprache mächtig sind ?
Wer bildet sie aus ?
Gibt es genug Schulen und Lehrer, Kita-Plätze und Betreuerinnen?
Wie viele von ihnen können überhaupt lesen und schreiben ?
Wie
lange wird es dauern, die große Menge von Asylanträgen zu bearbeiten ?
Wie viele können bleiben ?
Und wie viel Angehörige werden noch folgen ?
Wer muss das Land wieder verlassen ?
Was sollen
die Menschen in dieser Warte-Zeit tun ?
Wie viele dieser enormen Anzahl junger Männer
(80 % der Flüchtlinge sind junge Männer unter 35 Jahre)
lassen sich
vielleicht sogar von Salafisten anwerben – oder sind bereits Dschihadisten ?
Schließlich wurden die meisten weder kontrolliert noch registriert.
Wie viele von ihnen sind gewaltbereit, wenn sie hier keine Perspektive
sehen?
Wird aufgrund der extrem unterschiedlichen Kultur ein Zusammenleben,
eine Integration überhaupt möglich sein ?
Fragen über Fragen, auf die es keine Antworten gibt !
Und denk
ich an unsere Politiker, dann wird mir angst und bange.
Höre ich ihnen zu, dann
staune ich kopfschüttelnd über deren Hilflosigkeit, über deren
Schönreden und
Optimismus, der allerdings jetzt schon allmählich ins Gegenteil
umzuschlagen scheint. Es ist ein
Drahtseilakt, den sie zu vollziehen haben, damit die
Stimmung in diesem Land
nicht kippt. Und wenn die Stimmung kippen sollte, was
geschieht dann ……, ja was dann ?!
Und denk
ich an mich, so habe ich mich in den vergangenen Tagen wohl in einer Art
Schockstarre befunden, aus der ich mich so ganz allmählich wieder
herauslöse, um meine
Gedanken und Gefühle zu sortieren. So ganz habe ich das
noch nicht geschafft. Ich bin
noch immer dabei, das dramatische Geschehen zu
verarbeiten und mich irgendwie auf ein
verändertes Deutschland einzustellen – ob es mir gelingt, wird die Zukunft zeigen.
Aber was bleibt mir schon anderes übrig ?
Immerhin stehen wir erst am Anfang dieses Flüchtlingsdramas, denn weitere Menschen
werden folgen - das steht fest.
Auch steht jetzt mehr denn je fest:
Deutschland
schafft sich tatsächlich selbst ab !
Spätestens
jetzt müsste jeder, der das Land mit aufgebaut hat,
Herrn Sarrazin recht geben, der das schon vor Jahren prognostiziert hat.
Es entspricht ganz einfach einer Tatsache !
Auch, wenn man es nicht wahrhaben will.
Denk ich an Deutschland,
dann denk ich an Heine, an Goethe, an Schiller, an ein Land der Dichter und Denker.
Ich denke an Bach und Beethoven, an große Schriftsteller, an die Schöngeister der
Romantik, an all unsere Errungenschaften, an unsere Heimat, unsere Täler und Wälder,
an unsere Lieder, unsere Feste, an Weihnachten und Ostern.
Ich denke an all das, was Deutschland ausgemacht hat.
Dieses Deutschland gibt es nicht mehr.
Von diesem »meinem« Deutschland, meiner Heimat, muss ich Abschied nehmen.
Das neue Deutschland ist nicht mehr mein Deutschland und das macht mich traurig,
auch, wenn ich die Realität und dieses neue Land akzeptieren muss.
Ich bin froh, ein gewisses Alter erreicht zu haben und nicht mehr erleben zu müssen,
einer Minderheit im eigenen Land anzugehören.
Ich traure um mein Land, meine Heimat,
auch, wenn mir viele der Flüchtlinge leidtun.
Sie sind diejenigen, die ich am meisten bedauere,
denn sie haben ihre Heimat ebenfalls verloren,
weil niemand die Flucht-Ursache bekämpft hat.
Ob sie hier eine neue Heimat finden werden ?
Ursache und Wirkung !
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