Donnerstag, 27. August 2015

Heute ist einTag,

den ich im Haus verbringe - es regnet nämlich und das ist gut so !
Heute ist ein gemächlicher und ruhiger Tag,
an dem ich mir gar nichts vorgenommen habe.
Es ist einer dieser wunderbaren, gemütlichen Landregen-Tage, an denen die
Regentropfen wieder so schön gleichmäßig vom Himmel fallen. Im Garten
plätschert es, es gluckert und tröpfelt so vor sich hin. Ein sanftes, entspannendes
Geräusch, das durch die geöffneten Fenster in die Stille des Zimmers dringt,
neben dem nur noch das Ticken der Wanduhr zu hören ist.
 
 
 
Es war ein Tee-Tag, ein Beine-hoch-Couch-kuschel-lese-Tag, den ich sehr
genieße, zumal sich ein leichtes Kratzen im Hals bemerkbar macht, welches auf
eine Erkältung hindeuten könnte.
Im Herbst wird es wieder viel mehr solcher gemütlichen Tage im Haus geben.
Darauf freue ich mich !
 
Wie oft nehmen wir uns viel zu viel vor und setzen uns damit selbst dem Stress
aus. Wie viele reden von Entschleunigen und davon, sich mehr Zeit für die wesent-
liche Dinge nehmen zu wollen, für die Familie, für sich selbst, für Freunde, aber
kaum jemand schafft es wirklich.
Wir wollen uns nichts entgehen lassen, nichts verpassen, möglichst viel erleben in
unserer Freizeit. Ständig müssen wir mit irgendetwas beschäftigt sein.
Kaum jemand hält Langeweile überhaupt noch aus.
Nichtstun scheint für viele Menschen heute reine Zeitverschwendung zu sein.
Dabei ist gerade das Nichtstun, Lange-Weile zu haben, einfach mal still sitzen,
in-sich-kehren, innehalten, entspannen, abschalten, damit Körper, Geist und
Seele zur Ruhe kommen, so wichtig.
Tagtäglich werden wir mit schlechten Nachrichten jeglicher Art zugedröhnt.
Im Minutentakt passieren schreckliche Dinge in diesem Land und auf der
Welt, die wir alle verarbeiten müssen. Wir lesen diese Nachrichten, wir hören
sie, sehen sie, wir sprechen darüber. Sie beschäftigen uns, wir machen uns
Gedanken. Sorgen und Ängste belasten uns. Hinzu kommen vielleicht noch
Probleme oder Ärger im Beruf. Wir stehen im Stau, sind unter Zeitdruck.
Hektik und Stress, Zeitdruck rauben uns außerdem noch den erholsamen Schlaf.
Wie lange soll der Körper diese Dauerbelastung aushalten ?
 
 
Ich habe von Menschen gehört, die checken, ihre E-Mails, bloggen und
telefonieren gleichzeitig, während im Hintergrund der Fernseher läuft.
Das nenne ich »Multitasking ».
Diese Menschen funktionieren toll - und sparen sicher viel Zeit,
aber leben sie noch ?
Ein Tag ist ein Tag,
eine Stunde, eine Stunde.
Wie schnell eine Stunde vergeht,
erleben wir jeden Tag.
Und keiner dieser Tage
ist wiederholbar.
Er ist vorüber - für immer vorbei !
Das Leben ist zu kurz, um unsere Zeit zu verschwenden !
Sollten wir daher nicht viel sorgsamer mit unserer Zeit umgehen ?
Mit jedem Tag, der uns geschenkt wird ?
 
CARPE DIEM !
 
Genau, und das bedeutet, dass es jetzt an der Zeit ist,
dass Abendessen vorzubereiten
 
~*~~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Dienstag, 25. August 2015

Der schönste Tag im Leben

einer Frau ist wohl ihr Hochzeitstag.
Ich durfte diesen Tag gleich zweimal erleben.
Selbstverständlich war ich beide Male ganz fest davon überzeugt, dass der an diesem
»schönsten Tag« geschlossene »Bund fürs Leben«, auch ein Leben lang halten würde.
Ich glaubte fest daran, dass dieses Hochgefühl an diesem Hochzeitstag ein Leben
lang andauern würde und als Romantikerin habe ich, wie wahrscheinlich fast jede Frau,
natürlich von einer Hochzeit »Ganz in Weiß« geträumt.
Doch dieser Traum hat sich bei meiner ersten Trauung in Berlin nicht erfüllt, da sie »nur«
auf dem Standesamt stattfand.
Im berühmten »verflixten 7. Jahr« war es dann vorbei mit der Hochgefühls-Zeit und
den mehr oder weniger glücklichen Jahren einer Ehe. Der Alltag und das, was sich im
Laufe der Zeit so als Eheleben abzeichnete, entsprach so gar nicht meiner Vorstellung
von einem glücklichen Leben zu zweit.
Da halfen auch die umfangreichen kulturellen Angebote, die große Anzahl allermög-
lichen Restaurants, das Berliner Nachtleben mit seinen Theatern, Kinos, Discos,
Clubs und Bars nicht, ein wenig Abwechslung in unser Leben zu bringen. Es war die
Ehe selbst, die nicht mehr das war, was ich mir von einer Ehe erhofft hatte. Und so
steuerte ich, ohne mir dessen bewusst zu sein, Jahr für Jahr auf das Ende meiner Ehe
 zu, ohne den Mut aufzubringen, einen Schlussstrich darunterzusetzen. Das Schicksal
übernahm es schließlich, diese Ehe zu beenden.
  
Das jedoch konnte ich damals an diesem »schönsten Tag« nicht ahnen. Wie hätte ich
damals auch ahnen können, dass sich selbst mein Traum von einer kirchlichen Trauung
»Ganz in Weiß« in genau sieben Jahren und einem Tag - in einer Entfernung von genau
7.705,07 km Luftlinie noch erfüllen sollte und dass Ehemann Nr. 1, Ehemann Nr. 2
sogar kennenlernen würde ? Wie das Leben so spielt !
 
 
 
 Barbados im Dezember 1976
Auch diese 2. Eheschließung sollte für immer und ewig sein.
Davon war ich auch an diesem »schönsten Tag im Leben einer Frau« ganz fest über-
zeugt. Es war ein glücklicher Tag, ein sehr glücklicher, dieser 2. schönste Tag in
meinem Leben, den wir mit vielen Freunden bis in die frühen Morgenstunden ausge-
lassen feierten. Es war ein traumhafter Tag, der sieben Jahre später wieder in diesem
»verflixten 7. Jahr«, in einem Albtraum enden sollte. Denn das Schicksal hatte auch
dieses Mal wieder anderes mit mir vor ! Hätte ich das ahnen sollen - können - müssen?
Das Leben schreibt das Drehbuch und führt Regie - ich war »nur« eine der
Hauptdarstellerin !
 
 Dass beide »Hochzeitstage« nicht zu den glücklichsten und schönsten Tage in meinem
Leben zählen würden, sollte ich allerdings erst viele Jahre später feststellen. Zu der Zeit,
als ich geheiratet habe, war ich - so empfinde ich das im Nachhinein, eben noch viel
zu jung, um zu wissen, was wahre Liebe wirklich bedeutet. Später wurde mir auch klar,
dass ich beide Male nicht aus Liebe geheiratet hatte, sondern weil ich verliebt war.
Und das ist ein ganz gewaltiger Unterschied. Heute würde ich »Verliebtsein« eher mit
einer Krankheit vergleichen. Man hat diese berühmte rosarote Brille auf der Nase. Man
fühlt sich wie im Wolkenkuckucksheim. Man hat Schmetterlinge im Bauch, so ein
Kribbeln. Man ist naiv, geblendet und malt sich alles in den schönsten Farben aus. Die
Hormone spielen verrückt. Man durchlebt ein Gefühlschaos. Ein wahres Wechselbad
der Gefühle bricht über uns herein, das einem den Verstand zu rauben scheint, bis man
nicht mehr Herr/Frau seiner Sinne ist und dem Trugschluss unterliegt, dass das, was
man da gerade empfindet und durchlebt, wahre Liebe sein muss. Man träumt von
einem Leben zu zweit, in dem man auf der berühmten Wolke 7, zusammen bis ans
Ende aller Tage dahinschwebt.
 Was für ein Irrglaube !
 
Was einem in jungen Jahren fehlt, ist ganz einfach die Erfahrung. Denn diese
»Verliebt-Sein-Phase« ist natürlich nicht von Dauer. Irgendwann, spätestens wenn der
Alltag einkehrt, wird der Kopf auch wieder klar und man sieht die Welt um sich herum,
den Partner eingeschlossen, mit einem Mal wieder so, wie sie wirklich ist. Man fällt
aus dem Wolkenkuckucksheim auf dieser Wolke 7 zurück in die Realität. Man wacht
aus seinen rosaroten Brillen-Träumen auf und erkennt plötzlich, dass die Ehe eben
kein andauerndes Zuckerschlecken ist, das uns wie unter einer Dopamin und Serotonin
Überdosis, in einen ewigen Glückszustand versetzt. Erst jetzt beweist sich, ob man auf
Dauer zusammen glücklich werden kann. Denn wahre Liebe muss wachsen und das
braucht Zeit - in einer Zeit, in der niemand mehr Zeit hat - oder sich Zeit nimmt. Und
so trennen sich die meisten Paare auch schon nach wenigen Jahren wieder, weil sich
ihre Erwartungen nicht erfüllt haben.
 
Erst, wenn man vor der Ehe eine ganze Weile alleine gelebt hat und dem anderen
ein Freund sein kann, erst dann ist man auch für eine dauerhafte Bindung geeignet.
Denn nur eine echte, wahre Freundschaft hält bekanntlich ein ganzes Leben.
Und Freundschaft ist ein sehr wertvolles Geschenk, für das man dankbar sein sollte.
 
 
 
Auf keinen Fall sollte man eine Ehe eingehen, aus Angst vor dem Allein-Sein.
Man würde - nur um dem anderen zu gefallen und es dem anderen recht zu machen,
viel zu viel von sich selbst aufgeben und das macht auf Dauer nicht nur krank,
sondern auch unzufrieden und unglücklich.
Solche Ehen sind meistens von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil es sich
weder um Freundschaft noch um Liebe handelt, sondern nur um die Befriedigung
der eigenen Bedürfnisse.
 
Heute, aus der Erinnerung heraus betrachtet, möchte ich allerdings keinen Tag missen,
weder in der ersten noch in der zweiten Ehe.
Ich bereue nicht einen Tag, nicht eine Stunde, denn es gab in all den Jahren der beiden
Ehen auch so viele schöne, unvergessliche, wildromantische, aber eben auch tragische
und traurige Momente. Es waren gerade die Hochs und Tiefs in meinem Leben, die es
so lebenswert und reich gemacht haben und dafür bin ich unendlich dankbar.
 
~*~
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
 

Sonntag, 23. August 2015

Morgentau

 Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts;
  
 
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.
Gottfried Keller
 
 
Diese schönen Spätsommersonnentage können gerne noch eine Weile andauern.
Sie laden geradezu zum Gärtnern ein,
dem ich daher zurzeit auch mit Lust und Laune und Freude nachgehe.
 
 
Er ließ sich überhaupt nicht stören.
Blieb einfach sitzen, während ich um ihn herum in der Erde wühlte.
Ob es vielleicht ein verwunschener Prinz ist ?
 
 
 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
 


Donnerstag, 20. August 2015

Der Garten ruft !

Das überraschend schöne Wetter lockt mich nun erst mal wieder in den Garten.
Dort gibt es jetzt nach den kalten und warmen Tagen,
dem Regen, der Sonne, der Schwüle, der Hitze und der Unordnung,
die dieses abwechslungsreiche Wetter angerichtet hat,
allerhand zu tun.
Es ist schier unglaublich, wie jetzt nochmal alles wächst und grünt :o),
Die Gartenbewohner haben sich nach dem vielen Regen sichtlich gut erholt !
Es ist eine wahre Freude !
 
 

 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
 

Mittwoch, 19. August 2015

So ganz nebenbei ....

 sagte eine Freundin während unseres letzten Telefongespräches:
 
"Du hattest wirklich ein reiches Leben".
 
In diesem Moment ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie recht sie mit dieser Aussage hat,
auch wenn mein Leben ja noch nicht vorbei ist, und ich es immer noch als "reich" empfinde.
 
 (Barbados)
 
Es war nicht nur sehr reich gefüllt mit vielen, vielen Erlebnissen und Episoden der
unterschiedlichsten Art, es war auch reich gefüllt an Liebe und Begegnungen mit
Menschen, der unterschiedlichsten Art.
Ohne diese Menschen wäre mein Leben völlig anders verlaufen. Aus heutiger Sicht
betrachtet, waren es diese Menschen, die ohne es zu wissen, den Verlauf meines Lebens
mitbestimmt haben. Sie haben mich sowohl geprägt als auch bereichert und
daher einen großen Anteil daran, dass ich heute da bin, wo ich bin.
 
Jede einzelne Begegnung mit einem mir wichtigen und wertvollen Menschen,
ja sogar mit interessanten und berühmten Persönlichkeiten, führte zur Begegnung
mit einem anderen Menschen, der maßgeblichen Einfluss darauf hatte,
welchen Verlauf mein weiteres Leben nehmen würde. Das ist im Nachhinein insofern
höchst interessant, weil ich selbst am wenigstens zu meinem reich gefüllten Leben
beigetragen habe. Es waren die Menschen, denen ich begegnet bin, die auf eine
wundersame Weise bestimmt haben, wohin mein Lebensweg führen sollte.
Eins ergab das andere, ohne dass ich selbst viel mitbestimmt habe - außer vielleicht -
und das war vielleicht mein Glück, mein Instinkt oder meine innere Stimme, im
richtigen Moment die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Aber selbst das
war mir nie so bewusst, eben weil das eine das andere ergab - so, als wäre  mein Weg
bereits vorbestimmt gewesen und hätte gar nicht andersverlaufen können.
Das ist wirklich sehr eigenartig und wundert mich selbst am meisten -
dass sich einfach alles - ohne mein eigenes, "bewusstes" Zutun - so ergeben hat.
 
Schicksal ? Zufall ? Bestimmung ?
 
Diese Frage habe ich mir sehr oft gestellt und bis heute keine zufriedenstellende
Antwort darauf gefunden - außer der, dass es vielleicht doch an der Persönlichkeit,
also am Charakter eines jeden einzelnen Menschen liegt, wie sein Lebensweg verläuft,
was er zulässt und was nicht.
(Wobei äußere Umstände, auf die man selbst keinen Einfluss hat, natürlich auch eine
wesentliche Rolle spielen).
Denn Pläne oder Ziele hatte ich in meinem ganzen Leben nicht. Ich habe jeden Tag
so genommen, wie er sich mir bot. Das Leben so angenommen, wie es ist.
Ich habe mich einfach treiben lassen, wusste auch eigentlich gar nicht so richtig,
was ich wollte - nur was ich nicht wollte, das wusste ich ganz genau.
 
Träume dagegen hatte ich immer - und die meisten davon - man glaubt es kaum,
sind tatsächlich in Erfüllung gegangen :o).  Wie z.B. der "eigene" Garten und
dieser Traum hat sich "erst" vor etwa 10 Jahren erfüllt, und das zu einem Zeitpunkt,
an dem ich überhaupt erst die Zeit und Muße habe, mich um einen Garten und
dessen Pflege zu kümmern.

Vielleicht steuert man im Leben auch auf die Ziele seiner Träume zu, ohne sich dessen
bewusst zu sein !?  Oder ist tatsächlich alles vorbestimmt ? Oder doch Zufall?
Egal wie der Weg durch unser Leben verläuft, ob wir einen Plan haben,
ein Ziel bewusst verfolgen, uns unsere Träume erfüllen, ob Zufall, Schicksal
oder Bestimmung, es ist der Weg, den wir gehen, der bestimmt, wo wir ankommen.

Ich bin all diesen Menschen, die mich über eine kürzere oder längere Strecke
meines Lebensweges begleitet haben und noch begleiten, sehr dankbar.
Ohne diese Menschen, wäre mein Leben völlig anders verlaufen und ob ich
genauso glücklich und zufrieden geworden wäre, wie ich es jetzt bin,
das wage ich zu bezweifeln.
 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Dienstag, 18. August 2015

Was für ein Segen ...

dieser momentan anhaltende Regen doch ist !
Eine Wohltat und Erholung ist auch die angenehme Temperatur.
 
 
Ein willkommenes Auf- und Durchatmen für Mensch und Tier.
 
 
Die Hitze und die anhaltende Trockenheit der vergangenen Tage und Wochen war
einfach zu viel für alle Lebewesen.
 
 
Ich freue mich wirklich sehr über den Regen. Habe in den vergangenen Nächten
auch endlich mal wieder die Fenster auflassen können, weil es so schön abgekühlt
ist. Und so konnte ich auch dem Regen wieder lauschen, der die ganze Nacht vor den
Fenstern plätscherte und am Tag allmählich in einen andauernden Landregen überging.
Aber nach dem Regen wird auch schon bald die Sonne wieder scheinen ;o).
Hoffentlich hat sie ein wenig Erbarmen und übertreibt es nicht gleich wieder.

 
Einige Hostas blühen noch immer. Erstaunlich ist, dass sich die Blüten in diesem
Jahr so lange halten - nicht alle - aber einigen scheint dieses abwechslungsreiche
Wetter recht gut bekommen zu sein.



Leider will mir der Name dieser Rose nicht mehr einfallen - Shame on me !
 
Wenn ich derzeit so durch den Garten streife, dann stelle ich fest, dass es schon ein
wenig herbstelt. Die Spinnen sind schon seit Tagen fleißig dabei, ihre Netze zu
weben. Aber es sind immer noch sehr viele Wespen unterwegs. Sie haben es ganz
besonders auf die Blüten
des großen Hortensienbaumes - auch Limelight genannt - abgesehen. Sie stürmen
 ja attackieren ihn geradezu, so, als gäbe es kein Morgen mehr.
 
Auch wenn ich die Wärme des Sommers liebe - die Wärme !, nicht die extreme Hitze,
und die Sonne und den blauen Himmel und alles, was zum Sommer dazugehört,
das leckere Eis, die Melonen, das süße Nichtstun, das Seele-baumeln-lassen, das
Entspannen auf der Terrasse - ach einfach alles, was das Leben in den Sommer-
monaten versüßt, so freue ich mich jetzt auch wieder auf den Herbst. Leider waren
die versüßten Sommersonnentage in diesem Jahr nicht so zahlreich, aber es ist ja
auch erst Mitte August - der Sommer ist also noch nicht ganz vorbei ;o).
 
*
 
Und blieb ich in der Dämmerung eine Weile im Garten allein,
dann brach es los in mir, eine zitternde, brausende, entzückende
Daseinslust.
Ich raste, tanzend, springend, mit ausgebreiteten Armen durch den Garten,
bis ich über und über glühte.
Ich streife die Ärmel auf, warf das Halstuch ab,
und mit meinen nackten Armen umschlang ich die Bäume.
 
Hedwig Dohm
 
*
 
So einfach und freudvoll kann das Leben sein !
Man muss nur das Herz öffnen, die Sinne wachhalten,
das DaSein fühlen und das Leben spüren,
dann erlebt man auch solche Glücksmomente !
 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
 

Sonntag, 16. August 2015

Über den Wolken

  ist die Freiheit tatsächlich grenzenlos.
Der einzige Raum, der mir - neben dem Meer - immer das Gefühl von Frieden
und  Freiheit vermittelt, ist der unendliche Raum über den Wolken.
 
 
 
 Dieses Dahingleiten, dieses Los-gelöst-Sein von der Erde, von der Enge, die ich
dort oft empfunden habe, ist ein ganz wunderbar befreiendes Gefühl.

In den heutigen unsicheren Zeiten von Terror, von Extrem-Unwettern, von Hackern,
die den Computer eines Flugzeuges angreifen können, von Piloten, die nach einer
durchzechten Nacht vielleicht immer noch Alkohol im Blut haben (was ich in
Colombo/Sri Lanka tatsächlich erlebt habe), ist mir die Freude am Fliegen vorerst
vergangen.
 
Grenzenlose Freiheit - einfach nur schön !
 
Das Foto darüber zeigt den Vulkan 'Sinabung' auf Sumatra,
dessen Ausbruch im Oktober 2014 - 15 Todesopfer gefordert hat.
 
Ich selbst habe sogar einmal eine kleine Cessna 402 unter der Aufsicht eines
ehemaligen British Airways Piloten fliegen dürfen. Captain Mayo, der 23 Jahre
für BA geflogen war, hatte mit seiner Frau ebenfalls ein neues Zuhause auf
der Insel gefunden. Leider ist er vor 7 Jahren kurz vor Weihnachten verstorben.
Er wurde 88 Jahre alt. Er war einer von diesen Menschen, die mir immer in
Erinnerung bleiben werden.
Nach der Trennung von meinem Mann fand ich eine Stelle in einer kleinen
Charterfluggesellschaft am Flughafen von Barbados. Philip Mayo war dort
Chefpilot und ich Flight Operation Manager. Hört sich hochtrabend an, war
aber eigentlich ein Job ohne große Anforderung, außer der, dass ich das
Flugalphabet (Alpha, Bravo, Charlie, Delta, Echo, Foxtrott, Golf, Hotel -
u.s.w.) auswendig lernen musste, die Funksprechanlage für den Funk-
kontakt zu den einzelnen Flugzeugen bedienen konnte und die übrigen
Piloten und Pilotinnen für gebuchte Flüge auf die anderen Inseln einzu-
teilen hatte.
Das alles hat unglaublich viel Spaß gemacht, schon deshalb, weil bei
vielen Flügen die lustigsten, skurrilsten und abenteuerlichsten Dinge
passiert sind.
Karibik eben - alles, was man dort erlebt, liest man hier nur in Büchern
oder sieht es in Spielfilmen.
 
Es war das reinste Vergnügen mit Captain Mayo zu arbeiten. Er war immer,
jeden Tag und zu jeder Stunde, die er im Büro des Hangars weilte, gut
gelaunt. Er war so ein Typ, der in Romanen aus der Kolonialzeit vorkommt,
so ein Ernest Hemingway-Typ, groß, graumeliertes, volles, meist zerzaustes
Haar. Er trug immer ein weißes Hemd mit ausgefransten Schulterklappen,
das etwas schlaksig in die Hose gesteckt war und wenn er nicht gerade flog,
rauchte er dicke Zigarren. Er war selten rasiert und hatte immer diesen
schelmischen Blick, so ein verschmitztes Lächeln um seine blauen Augen.
Er war ein herzensguter Mensch, immer zu Scherzen aufgelegt und
er brachte mit seinem typisch englischen Humor, jeden zum Lachen. Er war
einer von diesen ganz besonderen Menschen, denen man nicht alle Tage
begegnet. Ich hatte das große Glück und Vergnügen, mit ihm arbeiten -
und eben auch fliegen zu dürfen.
 
Ruhe in Frieden lieber Phil - du bist einer dieser Menschen,
die mein Leben auf wunderbare Weise bereichert und
eine Spur in meinem Herzen hinterlassen haben.
Du warst ein Officier und ein Gentleman.
Noch heute habe ich dein verschmitztes Lächeln vor Augen
und ich sehe dich schmunzelnd eine Zigarre paffen.
 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Samstag, 15. August 2015

Summer in the City

Auch in manchen Teilen einer großen City gibt es kleine Paradiese.
 
 
Zum Beispiel der Nordpark in Düsseldorf. (Nordparks gibt es übrigens in vielen
Städten ;o)) Ein Paradies nicht nur für große, sondern auch für kleine Kinder.
Natürlich kam beim Anblick dieser Schaukel auch das Kind in mir wieder zum
Vorschein. Trotz meiner damals 45 Jahre, kam ich nicht umhin, unbedingt
schaukeln zu wollen.
 

Der japanische Garten im Nordpark ist neben dem Kinderspielplatz eins der
anderen Highlights in diesem wunderschön angelegten Park.

 
Gärten, Parks, Burgen, Schlösser und Klöster übten schon immer eine große
Anziehungskraft auf mich aus und das ist,  wie das Kind in mir, bis heute
so geblieben.

 
Gerade in einer Stadt sind Gärten und Parkanlagen willkommene kleine Oasen
der Stille. Kleine Orte, die Erholung und Entspannung vom übrigen Lärm
der Stadt bieten - vorausgesetzt es sind nicht allzu viele Menschen unterwegs.
Denn Menschengedränge hat für mich so gar nichts Erholsames - im Gegenteil -
Menschenmassen und Menschenansammlungen erdrücken mich eher.
Deshalb gehe ich einer Menschenmenge - egal wo - immer aus dem Weg.
 
 
Je weniger Menschen, Asphalt und Beton um mich herum, dafür mehr Natur,
mehr Bäumen, Pflanzen und Blumen, umso größere Freude und Zufriedenheit,
empfinde ich.
Kein Wunder, dass ich davon nicht genug bekommen kann.
 
Wenn man selbst ein freudvolles und zufriedenes Leben führt, dann möchte
man so gerne, dass es allen anderen Menschen auch so gut geht.
Man möchte ihnen so gerne helfen, den Weg zu einem zufriedenen Leben zu
finden. Im Laufe der Zeit habe ich jedoch festgestellt, dass das unmöglich ist,
weil jeder Mensch seinen ganz eigenen Weg selbst gehen muss. Jeder muss
für sich selbst herausfinden, was ihn glücklich und zufrieden macht. Worüber
er sich freuen kann und was zu seinem Wohlbefinden beträgt, sich positiv
auf ihn auswirkt.
Man kann einem Mensch, der durch ein Tief geht - sich vielleicht sogar in
einem tiefen Loch befindet, nur die Hand reichen, um ihm da wieder heraus-
zuhelfen. Man kann ihm helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Nur
laufen muss er alleine.
Manch einer muss das Laufen sogar erst wieder erlernen. Schritt für Schritt
zurück in ein glückliches, zufriedenes Leben finden.
 
Ich habe aber auch erfahren, dass es sehr bösartige Menschen gibt.Menschen,
die anderen Menschen das Glück ein zufriedenes Leben führen zu können,
neiden, weil sie selbst unzufrieden sind. Schon gar nicht können sie sich über
das Glück und die Zufriedenheit eines anderen Menschen freuen; würden es am
liebsten sogar zerstören, weil es ihnen selbst versagt ist, ein zufriedenes Leben
zu führen. Diesen unzufriedenen Menschen kann man auch nicht helfen,
obwohl sie einem wirklich sehr leid tun können.
Das ist eine Erkenntnis, die ich erst in den letzten Jahren gewonnen habe. Sie hat
mir sehr dabei geholfen, auch die »Schattenseite« eines Menschen zu sehen,
nie zu vergessen, dass jeder, absolut jeder Mensch auch eine Schattenseite hat,
die er natürlich so gut es geht, zu verbergen sucht.
Man muss schon über eine gute Portion Menschenkenntnis verfügen, um auch
die »dunkle Seite« eines Menschen sehen zu können. Und das gelingt mir
immer besser, je älter ich werde.
(Das ist auch ein Vorteil des Alters ;o)).
Natürlich habe auch ich eine Schattenseite, die andere vielleicht viel besser
 erkennen können, als ich selbst. Ich selbst habe immer wieder versucht, meine
»dunkle Seite« in mir zu entdecken und zu beschreiben. Vielleicht könnte man
sie als unsozial beschreiben, weil ich mich immer mehr von den Menschen
zurückziehe. Weil es mir schwerfällt, Menschen zu vertrauen. Vielleicht, weil
ich zu oft enttäuscht und verletzt wurde.
Heute kann mich niemand mehr verletzen und wenn ich enttäuscht bin,
dann liegt das einzig an mir alleine und daran, dass meine Erwartungen an
manche Menschen zu hoch waren und gar nicht erfüllt werden konnten.
Was ich vor allem von anderen Menschen gelernt habe ist:
 
Dass man am Benehmen eines Menschen erkennen kann,
welch »Geistes Kind« er ist und
wie man es - und was man im Leben nicht machen sollte.
 
 
*
 
Ich freu' mich so, dass mein Compi wieder funktioniert. In den letzten Tagen
hatte er mehrfach seinen Geist aufgegeben und ist immer wieder, obwohl
noch relativ neu, abgestürzt. Und das gerade jetzt, da ich die Lust am Schreiben
wieder (für mich) entdeckt habe. Wen mein Geschreibsel nicht interessiert und
es langweilig findet, der muss es ja nicht lesen.
Der weiß aber auch nicht, was ihm entgeht.
Jetzt muss ich wirklich über mich selbst lachen !
J
Was wäre das Leben ohne Humor -
und ohne die kleinen, grünen Oasen in den Wüsten der Städte -
vor allem im Sommer !
 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
 

Donnerstag, 13. August 2015

Tessie meint

chillen ist eine feine Sache und das war heute, neben faulenzen
 und Schlaf nachholen, den ganzen Tag angesagt.
Wir drei sind - bis auf Prof. Herrchen, der heute arbeiten musste, so müde und faul.
Das liegt daran, dass Frauchen sich in der gestrigen Nacht etwas merkwürdig verhalten hat.
 
 
Sie wollte gestern Abend unbedingt auf der Terrasse bleiben, hat immer etwas von
irgendwelchen Sternschnuppen erzählt, die zuhauf vom Himmel regnen sollten.
Dabei sah es gar nicht nach Regen aus. Der Himmel war echt klar.
Um kurz nach 22:00 Uhr zeigte sie plötzlich mit dem Finger in den Himmel und rief :
"W O W, da ist sie - die Ei-Ess-Ess".
Ich fuhr hoch, '"Ei-Ess-Ess" hatte ich noch nie gehört. Ich kenne nur das Ei,
das Tinka und ich samstags immer zum Frühstück ess - ähm - fressen.
Auch Prof. Herrchen, der schon fast eingeschlafen war, schreckte verschlafen hoch: "Wo?"
"Wow, ist die schnell", staunte das Frauchen und deutete auf einen hellen Punkt am Himmel,
der sich ziemlich schnell aus westlicher Richtung kommend über unsere Köpfe hinweg,
nach Osten bewegte.
(Die Geschwindigkeit der ISS beträgt übrigens 28.400 Km/h. Sie umkreist die Erde
in einer Höhe von 400 km und benötigt dafür 92 Minuten !!!! )
Auch Prof. Herrchen starrte nun in den Himmel und nun verfolgten sie beide diesen
hellen Punkt am Himmel so lange, bis er hinter ein paar dünnen Wolken verschwunden war.
Doch ins Haus wollte das Frauchen danach immer noch nicht.
Verstehe einer die Menschen.
Tinka und ich waren sehr müde. Auch Prof. Herrchen fielen die Augen bereits zu.
Und so zogen wir es nach einer Weile vor, Frauchen alleine draußen zu lassen
und schlafen zu gehen.
Frauchen meinte: Immer wenn es romantisch wird, schlafen Männer ein ;o)
 
Heute Morgen erzählte Frauchen, dass auch sie sich bald darauf  ins Bett gelegt habe,
weil sich der Himmel zugezogen hatte und nix mehr zu sehen war von den Sternschnuppen.
 
Frauchen meint, sie sei heute gerädert und habe Kopfweh -
das könne allerdings auch wieder am Wetter liegen.
Doch Sternschnuppen will sie auch heute Nacht wieder gucken.
Ich hab nichts dagegen, dann können wir morgen wieder chillen und faulenzen.
 
 
Ich mag solche faulen, gechillten Tage sehr.
Auf diesem Foto bin ich etwas verwackelt. Das liegt nicht an mir, sondern an Frauchen,
der heute wohl der richtige Durchblick fehlte.
Und pssssst, sie hat außerdem noch gar nicht mitbekommen, dass es heute Abend
und in der Nacht wieder schwere Unwetter geben soll.
- Warnstufe ROT ist angesagt -
also is wieder nix mit Sternschnuppengucken, aber pssssst !
  
Dann gucken wir eben wieder Blümchen.
 
 
so wie hier die Compassion-Rose, eine von Frauchen Lieblingsrosen.

 
Wenn man in ihre Nähe kommt,
wird man von einem ganz wunderbar betörenden Duft eingehüllt,
meint das Frauchen und ich meine das auch.
 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
 


Mittwoch, 12. August 2015

Meeresblicke

Das Meer hat schon immer eine große Faszination auf mich ausgeübt.
Ich war fünfzehn Jahre, als ich zum ersten Mal - mit der Erlaubnis
meiner Eltern - ans Meer reisen durfte.
Es war ein unglaublicher und unvergesslicher Augenblick und Anblick.
Wenn man aus der Enge einer Stadt kommt und sich dann plötzlich diese
unendliche Weite vor einem auftut, ist man erst einmal voller sprach-
losem Staunen und absolut fasziniert.
Dieser nicht endenden wollende Horizont !
Diese enormen Wassermassen - einfach umwerfend !

(Barbados - meine »alte Heimat« - auch im Paradies ziehen schon mal Wolken auf ;o)
 
Damals, vor über 50 Jahren, sind meine Cousine und ich mit einer Gruppe
Mädchen im Zug nach Norddeich gefahren, um uns von dort mit der Fähre nach Norderney schippern zu lassen. Eine Fähre im eigentlichen Sinne war es gar
nicht, eher so ein mittelgroßer Fischkutter, der in den Wellen bei einem recht
ordentlichen Seegang, ganz schön hin- und her - bzw. rauf- und runter
schaukelte. Der Wind war sehr heftig, fast stürmisch, sodass wir auf Deck
durch die Gischt trotz unserer damals hochmodischen(?!;o), dunkelblauen
Nylonmäntel, ziemlich durchnässt wurden.
Der Anblick jedoch, der mich erwartete, als ich aus dem Zug stieg, war einfach
überwältigend und übertraf alle Vorstellungen, die ich mir jemals von einem
Meer gemacht hatte. Ich weiß noch, dass ich eine ganze Weile dastand und
mich an diesem faszinierenden Naturschauspiel gar nicht sattsehen konnte.
 
 
Seit diesem ersten Aufenthalt am Meer hat sich an der Faszination »Meer« für
mich nichts geändert. Ich liebe das Meer. Ich liebe es, am Strand zu sitzen, in
die Brandung zu schauen, zu sehen, wie die Wellen unermüdlich ans Ufer
brechen. Ich liebe dieses niemals endende Rauschen des Meeres, seine Farbe,
den Salzgeruch, die Muscheln, die ans Ufer gespült werden.
Ich liebe es, wenn die Sonne die Wellen glitzern lässt und der Mond sich in der
Nacht in den Wellen spiegelt. Ich liebe diese endlose Weite, dieses Gefühl von
Freiheit, den der Blick in den Horizont, dort, wo sich Meer und Himmel
treffen, auslöst. Seitdem führten mich meine Reisen immer wieder ans Meer.
In jüngeren Jahren zog es mich im Sommer immer öfter an die holländische
Küste, die Nord- und Ostsee, später an die Atlantikküste, den Indischen
Ozean sowie ans Mittelmeer und auf die Inseln im karibischen Meer.
 
So sehr ich das Meer auch liebe, so groß ist mein Respekt vor dieser Kraft, vor
der Energie, der Urgewalt und der zerstörerischen Heimtücke, die in den
Tiefen des Meeres lauert. Die Sehnsucht nach den Weiten des Meeres aber,
hat mich nie wieder losgelassen.
 

 
 
Erst mit einer Reise ins karibische Meer wurde meine Sehnsucht gestillt.
Dort geschah etwas, was mir noch nie zuvor an einem anderen Ort passiert
ist. Ich habe mich gleich nach der Ankunft auf dieser Insel zu Hause gefühlt,
obwohl es schon dunkel war, als das Flugzeug dort landete. Außer der
tropischen Luft, die mich empfing, dem nächtlichen Konzert der Zikaden,
den Kokospalmen am Straßenrand, den Abermillionen Sternen am pech-
schwarzen Himmel, konnte ich in der Dunkelheit auf der Fahrt zum Hotel
nicht viel wahrnehmen.
Es war eher ein Gefühl.  - Ein Gefühl tief in meiner Seele - es war das Gefühl
angekommen zu sein.
 
Nie wäre mir damals auch nur eine Sekunde in den Sinn gekommen, dass
ich eines Tages auf dieser Insel leben und diese Insel zu meiner neuen
Heimat werden würde.
 
 
 
Doch der Traum vom Leben in diesem Insel-Paradies ging nur sechs Monate
später tatsächlich in Erfüllung.
 
Was für ein Glück !
 
*
 
Traurig ist dagegen, dass die Meere inzwischen so zugemüllt werden und
dieser von Menschen produzierte Müll den vielen Meeresbewohnern immer
mehr Lebensraum wegnimmt!
Sollte es nicht wirklich an der Zeit sein, endlich umzudenken ? Den Konsum
einzuschränken und die Profitgier nicht länger in den Vordergrund zu stellen ?
Die Folgen für die Natur, die Tierwelt und die Menschheit werden immer
schlimmer und schließlich werden sie nicht mehr aufzuhalten sein.
Die ersten Anzeichen sind ja bereits überdeutlich zu spüren.
 
(Da schwimmt kein Mensch, sondern eine einsame Boje ;o)
 
 Vorüber die Flut.
Noch braust es fern.
Wild Wasser und oben
Stern an Stern.

Wer sah es wohl,
O selig Land,
Wie dich die Welle
Überwand.

Noch braust es fern.
Der Nachtwind bringt
Erinnerung und eine Welle
Verlief im Sand
 
Rainer Maria Rilke
 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Dienstag, 11. August 2015

In Erinnerungen schwelgen ...

kann melancholisch stimmen, aber auch richtig glücklich machen.
Mir zaubert es immer, je nach dem an was ich gerade so denke, ein Schmunzeln
oder ein Lächeln ins Gesicht.
Doch bevor ich mit meiner Reise in vergangene Zeiten beginne,
muss ich einfach meine geliebte Cottage-Rose noch einmal hier verewigen.
Hat sie es doch tatsächlich noch einmal wissen wollen und trotz des
wechselhaften Wetters ein paar wundervolle Blüten produziert.
 
 
Sie ist wirklich eine Schöne, diese Rose und ich hoffe,

 
sie bleibt mir noch viele Jahre erhalten.

 
Sie trägt noch einige Knospen, die sich bestimmt in den nächsten Tagen,
wenn die Sonne wieder hinter der Wolkendecke hervorkommt, noch öffnen.
 
 
 Auch diese Rosen, die Heritage und die Marie Curie blühen noch einmal und
der rosafarbene Hibiskus, der sich mit seinem Blühen immer etwas länger Zeit lässt,
als der lilafarbene, blüht nun auch endlich.
 
*
 
Demnächst werde ich mal in meiner Fotokiste stöbern und sehen, was ich da so alles finde.
Fotokiste bedeutet eigentlich, dass es sich um Fotos handelt, die ich vor langer Zeit
mal gescannt habe, weil sie zu Zeiten aufgenommen wurden, als man noch Filme
in die Kameras einlegen und im Fotogeschäft entwickeln lassen musste.
Damals war ich immer sehr ungeduldig und konnte es kaum erwarten,
zu sehen, was aus den "geknipsten" Fotos geworden ist.
 
Was ich allerdings sehr bedauere, ist die Tatsache, dass so viele Fotos durch meine
ständigen Umzüge verlorengegangen oder zurückgeblieben sind -
oder ich aber auch wie so oft, keine Kamera dabei hatte.
Was hätte ich für wundervolle Fotos machen können -
insbesondere auf all den karibischen Inseln !
Fotos von der paradiesischen Schönheit dieser Inseln zu machen,
ist mir damals gar nicht so in den Sinn gekommen.
Vielleicht lag das daran, dass ich dort gelebt habe und nicht wie eine Urlauberin
mit der Kamera herumgelaufen bin.
Auch habe ich die Freude am Fotografien erst sehr viel später entdeckt.
 
Wie gut daher, dass einem die Erinnerung bleibt und man alles Geschehene,
all die Bilder aus vergangenen Zeiten, auf der "körpereigenen Festplatte" abspeichern
und jederzeit wieder abrufen kann.
Im Alter - vorausgesetzt man bleibt gesund - ist die Erinnerung letztlich alles, was bleibt.
 
Ich kann mich z. B. auch erinnern, dass ich älteren und alten Menschen
sehr gerne zugehört habe, wenn sie aus ihrem Leben erzählten.
Es war so gemütlich, mit ihnen am Tisch zu sitzen und zuzuhören,
wenn sie miteinander plauderten und jeder einzelne von ihnen
in Erinnerungen schwelgte.
 
Das war so spannend und ist es teilweise immer noch.

Heutzutage kann kaum noch jemand zuhören.
Vielleicht sind deshalb so viele Menschen in den Netzwerken unterwegs,
weil ihnen niemand zuhört.
Kaum jemand nimmt sich heute noch die Zeit einem anderen zuzuhören,
weil die meisten so damit beschäftigt sind, nur von sich selbst zu erzählen.
Denn das tun die Menschen am allerliebsten - von sich selbst erzählen,
statt den Erzählungen anderer zuzuhören.
Ob das, was sie im Netz alles so erzählen oder zeigen, andere,
noch dazu wildfremde Menschen, überhaupt interessiert ?
Ich denke, das ist wohl eher ganz selten der Fall.

Und genau deshalb schreibe ich eigentlich auch mehr für mich selbst -
obwohl ich weiß, dass eine ganz bestimmte Freundin hier
regelmäßig mitliest.
Liebe Grüße zu Dir nach Berlin ;o)).
 
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~