Samstag, 21. Oktober 2017

Es ist ihre Zeit

die Zeit der Pilze.
In diesem Jahr habe ich im Garten und im Wald
ganz besonders viele Pilze entdeckt.
 
 
Pilze gibt es vermutlich schon seit 900 - 1200 Millionen Jahren.
Erstes Leben (Einzeller) auf der Erde entstand bereits vor
ca. 3.400 Milliarden Jahren.
Wie das Leben entstanden ist, ist jedoch noch nicht genau erforscht.
 
 
Eine kleine Kolonie von Pilzen an einem Baumstamm im Garten.
In diesem Herbst schießen sie in großen Mengen aus dem Erdboden.
Das liegt wohl an der Wärme und der derzeitig hohen Luftfeuchtigkeit
im Wald.
Sie sehen irgendwie aus, wie kleine Quallen.
Mir sind Pilze nicht ganz geheuer. Ich habe auch keine Ahnung,
welche giftig sind - und welche nicht.
Daher esse ich auch keine Pilze - weder Champignons oder
Steinpilze. Nein, ich kann mich nicht mit Pilzen anfreunden,
obwohl auch sie ein Wunder unserer schönen Natur sind.
Manche mögen ja ganz hübsch aussehen auch wenn sie giftig sind,
z.B. der Fliegenpilz. Und dennoch sind mir Pilze eher unheimlich.
Na ja, außer vielleicht der Fliegenpilz, weil er ein Glücksbringer ist ;o).
Außerdem sind es Schmarotzer resp. Parasiten. Eigenschaften,
die auch nicht gerade auf meiner 'Mag-ich-gerne-Liste' stehen.
Manche Pilze sollen sogar nachts leuchten. Ob es diese Pilze, die dank
Biolumineszenz nachts leuchten, auch in unserem Land gibt,
weiß ich nicht. Ich habe jedenfalls noch nie davon gehört.
 
Wenn ich nachts manchmal durch den Garten gehe, was ich besonders
gerne in klaren Vollmondnächten tue, dann vernehme ich hier und da aus
dem Dickicht - gerade jetzt im Herbst, oft ein leises Rascheln, das sich
wie Flüstern anhört. Oft ruft dann aus der Ferne noch ein Käuzchen dazu,
was der nächtlichen, etwas gespenstischen Atmosphäre im dunklen Wald
einen Hauch von Grusel verleiht.
Wenn mir dann noch die alten Schwarzweißfilme von Edgar Wallace
in den Sinn kommen, z.B. "Der Würger von Schloss Blackmoor",
wird mir schon ein wenig unheimlich zumute, zumal wir hier von
einer Moorlandschaft umgeben sind. Da geht meine Phantasie schon
mal mit mir durch, was das Geschichten ausdenken betrifft.
 
Wenn ich mir dann aber noch vorstelle, dass mich, während ich im
milchigen Mondlicht, welches durch die Wipfel der Tannen und Bäume
auf den Weg fällt, grüne Augen aus dem dunklen Erdboden anleuchten,
dann wäre eine Gänsehaut garantiert. Das letzte woran ich jetzt denken
würde, wären Pilze. Viel wahrscheinlicher ist, dass ich mich schleunigst
wieder von dannen schleiche - und eilig im Haus verschwinde.
 
Egal, es ist ihre Zeit - die Zeit der Pilze und auch sie haben
eine Daseinsberechtigung -
ob nun giftig, nicht giftig oder leuchtend !
Vorsicht ist beim Sammeln auf jeden Fall geboten,
denn in unserem Land gibt es 20 tödliche Pilzarten.
Ich lasse lieber die Finger davon.
 
*
 
 
 
Ein kleiner Pilz stand ganz alleine
im Wald auf wackeligem Beine.
Sein Hütchen saß ein wenig schief.
Es war verrutscht,
während er schlief.
Er sehnte sich nach Sonnenlicht,
doch ein großer Baum
nahm ihm die Sicht.
Er wurde er noch vom Regen gebadet
und ehe er sich versah,
war schon wieder Abend.
 
© Ursula Evelyn
 
~*~
 
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