Montag, 28. August 2017

Was wäre gewesen wenn .... ?

ist eigentlich eine müßige Frage, weil es darauf keine Antwort gibt.
Es bleibt einzig der Fantasie überlassen, sich vorzustellen, wie der eigene
Lebensweg wohl verlaufen wäre, wenn man an einer Wegkreuzung eine
andere Richtung eingeschlagen hätte.
 
 
 
Wie so oft in meinem Leben, konnte ich auf meinem Lebensweg an fast jeder
Kreuzung zwischen mehreren Möglichkeit wählen. Wenn ich heute zurück-
blicke, dann war mir das damals jedoch überhaupt nicht bewusst, weil ich
immer meiner inneren Stimme gefolgt bin und niemals einen Plan hatte,
nach dem mein Leben verlaufen sollte.
Es gibt Menschen, bei denen scheint der Lebensweg schon in jungen Jahren
vorgezeichnet zu sein. Die meisten wollen heiraten, jedenfalls die meisten
Frauen. Sie wollen Kinder, eine Familie, ein Häuschen - eben alles, was
dazugehört. Bei Männern geht es wohl in erster Linie um die Berufswahl,
ums Geld verdienen, aber auch darum, eine Familie zu gründen. Das ist
heutzutage kein leichtes Unterfangen mehr, da es auch im Berufsleben
keine absolute Sicherheit mehr gibt. Oft werden nur noch Zeit-Verträge
angeboten und damit lässt sich kaum eine Zukunft mit Familie aufbauen.
 
 
 
 
Dennoch habe ich mich in den vergangenen Tagen gefragt, was wäre
gewesen, wenn ich nicht nach Berlin gegangen und vielleicht sogar meinen
damaligen Freund, (der sich jetzt nach 50 Jahren völlig überraschend wieder
gemeldet hat), geheiratet hätte. Wahrscheinlich hätte ich auch Kinder
bekommen und mein Leben hätte sich in einem Häuschen mit Garten in
einem kleinen, überschaubaren Vorort einer Großstadt abgespielt.
Wenn ich mir das jetzt so vorstelle, dann bin ich wirklich richtig dankbar,
dass ich damals einen anderen Weg eingeschlagen habe, nämlich den
nach Berlin. Nein, so ein geregeltes Leben mit Ehemann und Kindern,
in einem Häuschen mit Garten und der täglichen Routine, das wäre
für mich absolut nichts gewesen. Ich wäre ganz sicher auf Dauer nicht
glücklich geworden, wie sich in meiner späteren Ehe ja auch bestätigt hat.
Ich fühlte mich einfach eingeengt, wollte raus, weg von dem täglichen
Einerlei, dem Alltag, dem täglich gleichen Ablauf. Nein, Ehe ist nichts für
mich, auch wenn ich noch ein zweites Mal geheiratet habe. Das war jedoch
etwas völlig anderes, weil das Leben auf einer Tropeninsel mit dem Leben
in diesem Land absolut nicht vergleichbar ist.
Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
 
Hier auf dem Land, inmitten der Natur fühle ich mich frei und überhaupt nicht
eingeengt. In einer Stadt sähe das völlig anders aus. Deshalb liebe ich das
Landleben auch so sehr. Ich mag das einfache Leben, diese Ungezwungenheit,
dieses Bodenständige, die Lockerheit und die Freundlichkeit der Menschen im
Umgang miteinander.
 Das  tut einfach gut und ist total unkompliziert.
 
 
  
Tja, was wäre gewesen, wenn ich in der Stadt geblieben -
und nicht aufs Land gezogen wäre ?
Ich wäre jetzt ganz sicher nicht so zufrieden und dankbar !
 
Irgendwie hätte mein gesamtes Leben nicht besser verlaufen können.
Keine Pläne zu haben und nicht rundum gegen alles versichert zu sein,
sondern das Leben so zu nehmen, wie es sich ergibt und auch mal ein
Risiko einzugehen, scheint jedenfalls keine allzu schlechte Möglichkeit zu
sein, sein Leben zu gestalten. Vielleicht wäre mein Leben nach Plan
weniger turbulent verlaufen, dafür wäre es aber ganz sicher auch
weniger erfüllt gewesen.
Und Mut gehört so oder so zum Leben dazu.
 
~*~
 
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