Mittwoch, 2. März 2016

Zu früh gefreut

Von wegen Frühling !
Gestern am 1. März, dem Frühlingsanfang, war es eisig kalt.
Minus 5 Grad zeigte meine kleine Wetterstation am frühen Morgen an.
Inzwischen hat es sich wieder eingetrübt und angefangen zu regnen und zu graupeln.
In einigen Landesteilen schneit es heftig.
Es herrscht also alles andere als Frühlingsstimmung am meteorologischen Frühlingsanfang.
Manno !
Und trotzdem bin ich dankbar.
 
 


 


    


 
Ganz besonders in diesen Tagen empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit.
Dankbarkeit dafür, dass ich in einer Zeit aufwachsen durfte, in der wir als Familie
- aus heutiger Sicht - zwar vieles nicht hatten, aber es ging uns gut und
wir hatten noch Zeit für einander und Zeit für die wesentlichen Dinge.
Der Krieg war vorbei. Die Menschen waren voller Hoffnung auf bessere Zeiten
und schauten zuversichtlich und voller Optimismus in die Zukunft.
Ich hatte eine wunderbare, unbeschwerte Kindheit. Eine Zeit, in der wir Kinder
ganz selbstverständlich und ohne Bedenken, zur Schule laufen konnten.
Ja, wirklich zu Fuß und alleine - ohne Begleitung der Eltern !
Auch auf den Spielplätzen und Straßen waren wir sicher.
Wir konnten dort ohne Aufsicht spielen. Wir spielten -anders als heute, noch
an der frischen Luft, in Parks und Wäldern und ohne Angst, dass uns etwas
hätte passieren können.
Dafür bin ich so dankbar.
Wenn ich mir in der heutigen Zeit anschaue, wie die Kinder aufwachsen,
welchem Druck sie schon in der Schule ausgesetzt sind, dann tun mir diese Kinder
wirklich leid, weil sie eigentlich um ihre Kindheit betrogen werden.
Sie können sich auch lange nicht mehr so frei und ungezwungen in der Öffentlichkeit
bewegen und austoben, so, wie wir das als Kinder noch konnten.
Kein Wunder eigentlich, dass viele nur noch auf ihr Smartphone starren und
sich die Zeit mit digitalen Spielen vertreiben, während das wahre Leben an
ihnen vorbeirauscht.

Das gilt auch für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Diese Zeit habe ich ebenfalls in guter Erinnerung.
Wir gingen tanzen, ins Schwimmbad oder zum Picknick an den Rhein.
Nie wurden wir dumm angesprochen oder angemacht.
Wir fühlten uns sicher und hatten auch keine Angst, uns in der Dunkelheit
auf den Heimweg zu machen. Das Leben war schön, auch ohne Smartphone.
Wir haben gelebt und uns nicht nur die Zeit vertrieben.
Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals ein Gefühl der Angst oder Unbehagen
empfunden zu haben. Selbst in einer Großstadt wie Berlin nicht,
wo ich sieben Jahre lebte.
Wie oft waren wir nachts unterwegs, in Discos, in Bars, im Theater, Konzerten und
auf Veranstaltungen, nur meine Freundin und ich. Wie oft sind wir verreist,
immer ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass uns etwas
passieren könnte, dass wir von Fremden eingekreist und belästigt werden könnten.
Es war eine so schöne, unbeschwerte und sorglose Zeit.
Eine Zeit, in der man sich noch frei und ohne Bedenken in der Öffentlichkeit
bewegen konnte.
Das hat sich inzwischen gründlich geändert. Daher bin ich so dankbar,
dass ich den größten Teil meiner Lebenszeit in Frieden und Freiheit erleben durfte.
Egal, wo ich mich in dieser Welt auch aufgehalten habe, ich fühlte mich immer frei
und sicher. Dieses Gefühl habe ich heute nicht mehr. Weder in diesem Land,
noch anderswo auf der Welt.
Sie ist unsicher geworden diese Welt in der heutigen Zeit.
Daher tun mir alle nachfolgenden Generationen sehr leid.
Sie gehen einer Zeit entgegen, in der Freiheit und Sicherheit sehr eingeschränkt
sein werden und Frieden wird auch in Zukunft weit entfernt sein.
 
Da können die Politiker noch so oft alles schönreden.
Die Wahrheit ist eine andere sowie die Wirklichkeit eine andere ist und das lässt
sich eben nicht mehr verleugnen. Die Politiker selbst scheinen nicht mehr so recht zu
wissen, wie sie mit dem Geschehen im Land und in der Welt umgehen sollen.
 
Bemerkenswert ist eine Aussage von Frau Dr. Angela Merkel am gestrigen Tag.
Sie forderte die Flüchtlinge an der griechische/Mazedonischen Grenze doch
tatsächlich auf, sich Unterkünfte in Griechenland zu suchen,
da es für Asylsuchende kein Recht gäbe,
sich ein bestimmtes EU-Land auszusuchen.

Eine neue Erkenntnis seitens Frau Dr. Angela Merkel ?
Oder nur geschickt eingefädelt ?
Jetzt doch kein Durchwinken mehr ?
Wo doch alle zu Mutti Merkel nach Deutschland wollen ?
Auf einmal doch eine Obergrenze ?
Oder die Einleitung eines Kurswechsels ?

 
Egal, mir hilft das Schreiben beim Verarbeiten des politischen Chaos
in diesem Land und in dieser Welt.
Und Frühling dürfte es jetzt auch langsam mal werden !
Manno !
Selbst das Wetter ist mies !
Da bin ich schon dankbar, wenn sich meine Laune
nicht auch verschlechtert und sich meine Stimmung trotz allem
noch im heiteren Modus befindet.

~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

1 Kommentar:

  1. bei uns war es gestern auch noch richtig frostig - heute ist es wärmer aber dafür regnet es nun - den Frühling sehne ich herbei

    ich bin ebenfalls froh nicht heute Kind sein zu müssen - klar materiell war damals nicht so viel da, aber glücklich und frei konnten wir draußen spielen

    lg gabi

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Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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