Mittwoch, 17. Februar 2016

Wenn die Hexe lauert

Jedes Kind weiß, dass die Hexe im Wald lebt.
Ich weiß das eigentlich auch, wollte es aber nie so richtig glauben,
bis ich ihr begegnet bin.
 
 
Na ja, nicht direkt. Sie hatte sich nämlich versteckt.
Aber sie hat mich beobachtet, jeden meiner Schritte hat sie verfolgt.
Sie hat gesehen, wie ich erst mit den Knuddels bei strahlendem Sonnenschein
eine Runde durch den Garten gedreht und mich an den ersten geöffneten
Krokussen erfreut habe. Sie hatten den Frost in der Nacht (- 6 Grad)
gut überstanden und reckten nun ihre Köpfchen in Richtung Sonne.
 
 
 
Die Hexe hatte mich auch noch im Blick, als ich mich später mit dem Korb in der Hand,
auf den Weg zu den Holzscheiten machte.
Wahrscheinlich rieb sie sich kichernd die Hände und lachte sich vor Schadenfreude
bereits ins Fäustchen.
 
 
Prof. Dr. Herrchen hatte nämlich in seiner Zerstreutheit wieder einmal
vergessen Nachschub für den Kamin ins Haus zu bringen.
Also was blieb mir anderes übrig, als selbst für diesen Nachschub zu sorgen.
Und so füllte ich den Korb mit Holzscheiten, bis er voll war.
Und genau in dem Moment, als ich den Korb mit dem Holz hochhob,
da schlug sie zu.
Das heißt sie schlug nicht zu, sondern sie feuerte einen Schuss ab, die alte Hexe,
 und der traf mich genau im unteren Rückenbereich.
AUTSCH, der saß ! !
So muss es sich anfühlen, wenn man alt ist, dachte ich noch und hörte genau,
wie sich die alte Hexe hämisch grinsend auf ihrem Krückstock davonschlich.
Na ja, vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet.
 
Jedenfalls war's das mit dem Korb und dem Holz und der muckelig warmen Stube
nach einer frostig kalten Nacht.
Sie hätte mir wenigstens ihren Krückstock da lassen können, die alte Hexe,
damit ich mich darauf hätte stützen können. Der Schuss schmerzte höllisch !
Mit gekrümmtem Rücken schlich ich mich schließlich wieder ins Haus.
Jeder Schritt tat weh, jede Bewegung !
Die alte Hexe !
 
Sitzen ging nicht, stehen ging gerade so, gehen ging so lala und liegen ging gar nicht.
HIIIILFEEEEE !
Jammern half auch nicht. Schließlich fiel mir das Dinkelkissen ein.
 
Zwei Minuten in die Mikrowelle damit, zehn Minuten auf den Rücken gehalten.
Diese Prozedur zehn Mal wiederholt, bis der Schmerz gaaaanz allmählich nachließ.
 
So schön,
wenn der Schmerz dann endlich in den erträglicheren Modus übergeht.
 
J
 
Diese alte Hexe !
Na warte, das nächste Mal werde ich ihr auflauern !
Dann kann sie aber was erleben !
Die alte Hexe !
  
~*~
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
 
 


6 Kommentare:

  1. Oje, arme Laura, ja, ja, da musst du vorsichtig sein. Das ist wirklich eine ganz Hinterhältige, die schusswütige Hexe. Da kannst du noch von Glück sagen, wenn sie dich nicht dauerhaft niedergestreckt hat. Das hat sie nämlich auch drauf.

    Hoffentlich geht es deinem Rücken inzwischen wieder gut, ansonsten wünsche ich dir gute Besserung.

    Und morgen schickst du gleich den Prof. ... oder gehst lieber zweimal, gell?

    Ein lieber Nachtgruß
    Andrea

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    1. Danke, liebe Andrea, ich hoffe auch, dass es bald besser wird. In seiner Bewegung eingeschränkt zu sein, ist wirklich sehr hinderlich. Eine falsche Bewegung und schon ist es passiert, denn der Korb war gar nicht so schwer.
      An einen dauerhaften Zustand mag ich gar nicht denken :-(.
      Nochmals danke für deine guten Wünsche und ganz liebe Grüße für dich
      Laura

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  2. ... und ganz lieb DANKE für deine Gedanken bei mir!!! :-)

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    1. Gerne, und übrigens dein Gedicht ist wieder so schön ! Das vergaß ich gestern noch zu sagen :-).

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  3. One, hoffentlich geht es Dir schon besser. So etwas kann ja ziemlich schmerzhaft sein.

    LG kathrin

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    1. Na ja, es geht so, denn schmerzhaft ist es immer noch. Hoffentlich wird es schnell besser, denn sobald das Wetter es zulässt, möchte ich doch im Garten wühlen.
      Liebe Grüße auch für dich
      Laura

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Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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