Montag, 18. August 2014

Herbst der Erinnerung

Wenn die Tage wieder kühler und kürzer werden, wenn der Herbst mit Regen
und Sturm Einzug hält und sich das Leben wieder mehr im Haus als im Garten
abspielt, dann schwelge ich gerne mal in Erinnerungen.
Ab und zu blättere ich auch in alten Fotoalben, von denen leider nicht mehr all
zu viele vorhanden sind. Natürlich fällt mir dann zu jedem Foto die dazugehörige
Geschichte ein und die Erinnerungen werden geweckt.

 
Erinnerungen an vergangene Zeiten, an kleine Episoden und lustige Anekdoten.
Wenn man im Leben bereits eine relative lange Wegstrecke zurückgelegt hat
und sich in einem Alter befindet, in dem das Leben ruhiger geworden ist, dann
werden solche Erinnerungen immer öfter geweckt. Ich blicke einfach auch gerne
ab und zu mal auf mein bisheriges Leben zurück, auf Begegnungen mit
Menschen, die ihre Spuren hinterlassen haben, auf Erlebnisse, auf Reisen - auf
gute und auf weniger gute Zeiten.

 
Das hat auch etwas mit dem Bloggen zu tun, denn ich betrachte das Bloggen
wirklich als eine Art Tagebuch. Auch wenn ich natürlich nicht jeden meiner
Gedanken hier niederschreiben würde. Vor allem aber möchte ich mit meinem
Blog "meiner" Nachwelt etwas hinterlassen. Mir macht das Bloggen nämlich
nicht nur großen Spaß, es soll auch etwas "bleiben".

 
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie gerne ich noch etwas über bestimmte
Menschen erfahren hätte. Wie viele Fragen ich ihnen gerne noch gestellt hätte,
was ich alles gerne noch gewusst hätte. Diese Menschen kann ich nun leider
nicht mehr fragen kann, da sie nicht mehr unter uns weilen.
 
 
Ich wollte so gerne wissen, woher ich komme, wer meine Vorfahren waren,
meine Urahnen und Ururahnen. Wie und wo sie gelebt haben, welche Berufe
sie ausübten. Wohin sie vielleicht gegangen oder ausgewandert sind. Dabei hat
mich besonders, aber natürlich nicht nur, die Zeit des Mittelalters interessiert.
Denn zu dieser Zeit wurde die "normale" Bevölkerung, also das "einfache
"Fußvolk" nicht wirklich namentlich registriert. Das sah bei den Adeligen und
der "höheren Schicht" natürlich ganz anders aus.
Vieles konnte ich tatsächlich in Erfahrung bringen. Und es schienen besonders
auf Seiten meines Vaters einige bemerkenswerte und interessante Zeitgenossen
dabei gewesen zu sein. Das Mittelalter ist absolut faszinierend und ich wünschte,
es gäbe eine Möglichkeit, all das zu erfahren, was mir noch auf der Seele
brennt.

Auf diesem Foto versteckt sich ein kleines Lebewesen.
 
 
Ich kann jedem Mensch, der sich für seine Vorfahren interessiert, nur raten,
alle Fragen an die Familie und Verwandten rechtzeitig zu stellen,denn der
Tag der verpassten Gelegenheit könnte schneller kommen, als man denkt.
 
Jedenfalls werde ich in diesem Herbst öfter mal in Erinnerungen schwelgen
und das eine oder andere hier ab und zu mal niederschreiben. Vielleicht wird
es in 50, 100 oder 200 Jahren, wenn die heutige Welt überhaupt nicht mehr
wiederzuerkennen ist, den einen oder anderen interessieren, wie sich das
Leben eines einzelnen völlig unbedeutenden Menschen im 20. Jahrhundert
auf dieser Welt abgespielt hat.
Sofern diese Welt und die Menschheit dann überhaupt noch existieren, es
Google noch gibt und "mein" Blog - unter den Millionen Blogs -, überhaupt
gefunden wird :o)).
(In erster Linie führe ich diesen Blog allerdings für meine Neffen, Großneffen,
entfernte Cousins und Großnichten, die von meinem Geschreibsel hier absolut
keine Ahnung haben).
 
Ich stelle mir gerade vor, es hätte im Mittelalter schon die Möglichkeit des
Bloggens ;o) gegeben, nur so als Gedanke, und ich könnte jetzt lesen, was
die einzelnen "normalen" Menschen, der einfache Bürger und nicht die
Menschen, die Geschichte geschrieben haben, damals bewegt hat, welche
Probleme sie hatten, welche Träume, welchen Beruf sie ausgeübt haben,
wie das Wetter war usw. - natürlich mit den entsprechenden Fotos.
 
Das wäre doch einfach großartig !
 
~*~*~*~
 
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4 Kommentare:

  1. Liebe Laura,
    deinen Worten ist nichts hinzuzufügen! Du sprichst aus was ich denke und ich bin froh, dass ich deinen Blog gefunden habe. Gefunden habe ich auch das Spinnentier auf der Hortensie. Ein schönes Foto.
    Einen guten Start in die neue Woche wünscht dir Stine

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    1. Schön, dass Du das auch so siehst, liebe Stine. Das freut mich !
      Das Spinnentier hat soooo dünne Beine, dass man es wirklich kaum sehen konnte.
      Eine schöne Woche auch Dir und liebe Grüße
      Laura

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  2. Liebe Laura, deine Gedanken hast du wunderbar in Worte gefasst und nieder geschrieben.
    Wer weiß was in 50 oder 100 Jahren auf unserer Mutter Erde los ist.

    Eine schöne Woche und liebe Grüße
    Angelika

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    1. Hallo Angelika, ich würde gerne mal "reinschauen" in diese Welt, um zu sehen, wie es hier in 100 oder 200 Jahren aussieht - und ob überhaupt noch was übrig ist von "unserer" heutigen Welt.
      Auch Dir eine schöne Woche und liebe Grüße
      Laura

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Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit für ein paar nette Worte nimmst.

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